Die häufigsten neurologischen Erkrankungen in Deutschland
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. Mai 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Neurologische Erkrankungen zählen zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden in Deutschland. Während einige dieser Erkrankungen minderschwere Auswirkungen haben, führen andere zu signifikanten alltäglichen Schmerzen und bergen große gesundheitlichen Risiken. Gemein ist ihnen, dass Betroffene darunter zu leiden haben und mitunter das ganze Leben auf den Kopf gestellt wird. Neben der Inanspruchnahme von Behandlungen ist auch die Vorsorge daher ein wesentlicher Faktor.
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Neurologische Erkrankungen - ein Überblick
Neurologische Erkrankungen betreffen das menschliche Nervensystem und können ursächlich für eine Vielzahl von Symptomen, Beschwerden sowie Beeinträchtigungen sein und je nach Ausprägung gar bis zum Tod führen. Im menschlichen Organismus ist das Nervensystem verantwortlich für die Steuerung sowie die Koordination sämtlicher Körperfunktionen und die Verarbeitung von Informationen wie Sinneswahrnehmungen.
Aus medizinischer Sicht lassen sich neurologische Erkrankungen in unterschiedliche Kategorien unterteilen. Hierzu zählen unter anderem neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer-Krankheit und Parkinson, entzündliche Erkrankungen wie Multiple Sklerose sowie Infektionen des Nervensystems wie etwa Meningitis oder Enzephalitis.
Ursachen sowie Symptome von neurologischen Erkrankungen sind äußerst verschieden. Während als Ursachen oftmals genetische Faktoren, Umwelteinflüsse, Infektionen oder Autoimmunreaktionen zu nennen sind, äußern sich die Symptome meist durch neurologische Defizite wie Gedächtnisverlust, Bewegungsstörungen, sensorische Veränderungen, Krampfanfälle sowie Schmerzen.
Gefahr für Beruf und Alltag
Insbesondere die vielfältigen Ursachen machen deutlich, wie groß das Risiko ist, selbst an einer neurologischen Erkrankung zu leiden. Je nach Art der Erkrankung und deren Ausprägung können die Einschnitte im Leben gravierend sein. Zwar lässt sich eine Erkrankung pauschal nicht verhindern, doch gibt es heutzutage immer mehr Möglichkeiten zur Vorsorge.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung stellt dabei eine wichtige Maßnahme, um für den Fall der Fälle abgesichert zu sein. Allerdings gilt es darauf zu achten, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung und eine Psychotherapie oftmals nicht vereinbar sind. Da einige neurologische Erkrankungen mithilfe von Psychotherapien behandelt werden, ist es wichtig, diesen Umstand zu kennen.
Welche Erkrankungen treten am häufigsten auf?
Ein Blick auf die Statistik verrät, dass ein Großteil der Bevölkerung unter neurologischen Erkrankungen leidet. Im Jahr 2017 lag die Quote bei beinahe 60 Prozent. Die häufigsten Erkrankungen fallen dabei auf Spannungskopfschmerzen sowie Migräne zurück. Dies mögen im Alltag zwar eine Belastung darstellen, sind aber weitestgehend behandelbar.
Direkt gefolgt werden die beiden Erkrankungen hinsichtlich der Häufigkeit von Schlaganfällen und der Alzheimer-Krankheit. Zusammen sind beide die mit Abstand häufigsten neurologischen Todesursachen in Deutschland.
Auch die nachfolgenden Erkrankungen gehören zu jenen, die ernsthafte gesundheitliche Einschränkungen und Risiken bergen: Epilepsie, Parkinson, Multiple Sklerose sowie Hirntumore und Hirnentzündungen.
Spannungskopfschmerzen und Migräne
Spannungskopfschmerzen sind die häufigste Form von Kopfschmerzen. Betroffene beschreiben diese oftmals durch einen drückenden sowie dumpfen Schmerz, der sich wie ein Band um den Kopf anfühlt. Aus wissenschaftlicher Sicht gehören sie jedoch nur in Teilen zu den neurologischen Erkrankungen, da sie bisweilen auf Muskelverspannungen sowie eine schlechte Körperhaltung zurückzuführen sind. Dennoch werden sie dazu gezählt, da auch Faktoren wie Stress und bestimmte Lebensgewohnheiten ausschlaggebend sein können.
Migräne zählt hingegen eindeutig zu den neurologischen Erkrankungen, wenngleich die genauen Ursachen bis heute nicht vollumfänglich bekannt sind. Eine entscheidende Rolle spielen aber genetische Faktoren, hormonelle Veränderungen im Körper, Umweltfaktoren sowie Stress. Im Hintergrund führen diese Einflüsse zu komplexen neurologischen Prozessen, die eine übermäßige Aktivität des Gehirns als Folge haben.
Schlaganfälle
Schlaganfälle gehören ebenfalls zu den häufigsten und zugleich zu den gefährlichsten neurologischen Erkrankungen. Sie treten auf, wenn die Blutversorgung zu einem Teil des Gehirns unterbrochen wird - entweder durch die Blockade oder das Platzen eines Blutgefäßes. Als Ursache für Schlaganfälle kommen mehrere Faktoren infrage. Insbesondere die Bildung von Blutgerinnseln, Arteriosklerose, Bluthochdruck, Diabetes sowie der Tabakkonsum gelten als wesentliche Risikofaktoren.
So vielfältig wie die Ursachen eines Schlaganfalls sind auch die möglichen Symptome. Diese umfassen neben Gesichtslähmungen auch Atemschwäche, Sprachstörungen, Sehstörungen, plötzliche Verwirrtheit, Schwindelgefühl und starke Kopfschmerzen. Welche Symptome auftreten, ist primär davon abhängig, welcher Bereich des Gehirns betroffen ist.
Die Diagnose eines Schlaganfalls erfordert aufgrund der großen gesundheitlichen Risiken eine schnelle Reaktion und eine gründliche Untersuchung durch medizinisches Fachpersonal. Hierzu werden bildgebende Verfahren wie die Computertomografie sowie die Magnetresonanztomografie angewandt, um die Art des Schlaganfalls und den betroffenen Bereich des Gehirns zu lokalisieren.
Alzheimer-Krankheit
Die Alzheimer-Krankheit betrifft vor allem Personen im höheren Lebensalter. Sie ist gekennzeichnet durch den voranschreitenden Verlust kognitiver Funktion, insbesondere des Gedächtnisses, sowie durch Veränderungen der Persönlichkeit. Wie bei vielen neurologischen Erkrankungen sind auch die Ursachen der Alzheimer-Krankheit nicht vollständig geklärt. Fest steht, dass es im Gehirn von Betroffenen zu Protein-Ablagerungen kommt, die die normale Funktion von Nervenzellen stören und über einen längeren Zeitraum hinweg zu deren Absterben führen.
Frühe Anzeichen von Gedächtnisstörungen gehören zu den ersten Anzeichen einer Erkrankung. Vor allem das Kurzzeitgedächtnis ist dabei beeinträchtigt. Auch können Schwierigkeiten bei der Bewältigung alltäglicher Situationen auftreten. Im späteren Verlauf der Erkrankung äußert sich Alzheimer primär durch Sprachprobleme, Persönlichkeitsveränderungen sowie einer allgemeinen verschlechterten kognitiven Funktion.
Multiple Sklerose
Bei Multipler Sklerose handelt es sich um eine chronische sowie entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, in deren Folge eine Vielzahl neurologischer Symptome auftreten kann. Grundsätzlich kann Multiple Sklerose zwar in jedem Lebensalter auftreten, doch betrifft sie oftmals junge Erwachsene.
Als Ursache wird eine komplexe Wechselwirkung mehrerer Faktoren aus Genetik, Umwelt und des Immunsystems vermutet. Bei Multipler Sklerose greift das Immunsystem irrtümlich eine schützende Schichte des zentralen Nervensystems an, wodurch Entzündungen entstehen und Narbenbildung die Folge ist. Dies kann die Kommunikation zwischen den Nervenzellen beeinträchtigen und eine Vielzahl von Symptomen verursachen.
Zu den häufigsten Symptomen der Multiplen Sklerose zählen häufige Müdigkeit, Sehstörungen, sensorische Veränderungen wie Taubheitsgefühl oder Kribbeln, Schwäche oder Lähmungen der Muskeln, Koordinationsstörungen, Gangunsicherheit, Blasen- und Darmprobleme sowie kognitive Beeinträchtigungen wie Gedächtnisstörungen oder Konzentrationsprobleme.
Besonders trügerisch ist der Umstand, dass etwaige Symptome episodisch auftreten und sich im Laufe der Zeit verschlimmern können. Patienten nehmen die ersten Symptome daher oftmals zwar wahr, vermeiden aufgrund des nachfolgenden Abklingens der Symptome aber den Kontakt zum Arzt. Dies ist insofern gefährlich, als dass die Symptome im Laufe der Zeit an Intensität zunehmen können.
Kein Zögern bei neurologischen Erkrankungen
Neurologische Erkrankungen sind weit verbreitet und können das Leben stark beeinträchtigen - von Spannungskopfschmerzen und Migräne bis hin zu Schlaganfällen, der Alzheimer-Krankheit oder Multipler Sklerose. Trotz der Vielfalt der Ursachen und Symptome ist ein gesunder Lebensstil essenziell, um das Risiko auf eine Erkrankung zu reduzieren.
Sollten Personen über einige der aufgeführten Symptome klagen, ist der Kontakt zum Arzt angeraten, da viele der neurologischen Erkrankungen ein fortschreitendes Krankheitsbild aufweisen und eine rechtzeitige ärztliche Behandlung die Ausprägung eingrenzen kann.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 2. Mai 2024
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