Behandlung per Hypnose

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 21. Februar 2023
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Behandlung per Hypnose – wogegen wird der Trancezustand eingesetzt?

Für die einen ist es Humbug, für die anderen eine anerkannte Therapiemöglichkeit. Kaum ein anderer Ansatz wird so kontrovers diskutiert wie Hypnose. Es handelt sich dabei um eine mentale Technik, die den Patienten auf eine andere Bewusstseinsebene bringt. Die Theorie besagt, dass so Zugang zum Unterbewusstsein geschaffen werden kann, was wiederum neue Heilungs- und Behandlungschancen bieten soll. Welche Risiken Hypnoseverfahren mitbringen und was dabei genau passiert, soll jetzt genauer durchleuchtet werden.

Inhaltsverzeichnis

Hypnosebedarf – wann lohnt sich die Behandlung

Angst, Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen sowie Selbstzweifel sind häufige Anzeichen einer Depression.

Verschiedene Beschwerden werden heute durch Hypnotherapie behandelt. Eine wichtige Rolle spielt die Therapiemöglichkeit bei psychischen Beschwerden. Zu den häufigsten Einsatzbereichen gehören:

  • Zwangsstörungen und Zwangshandlungen
  • Sexuelle Traumata und Störungen
  • Chronische oder akute Schmerzen
  • Nikotinkarenz

Insbesondere wenn es um die Psyche geht, spielt die Ursache der Beschwerden eine große Rolle. Werden Depressionen endogen ausgelöst (von innen), kann eine Hypnose die Ursachen greifbar machen. Sind hingegen klare Auslöser bekannt, wie zum Beispiel mangelndes Wohlbefinden im eigenen Zuhause, müssen diese behoben werden. Hier hilft ein leistungsstarker Immobilienmakler eher als ein Hypnosetherapeut denn in Hypnose werden keine greifbaren (und änderbaren) Probleme verändert.

Wie funktioniert Hypnose und wer führt sie durch?

Der Patient muss sich während der Narkose vollkommen entspannen.

Unabhängig davon, ob die Hypnose gegen Depressionen oder das Bedürfnis nach Zigaretten helfen soll, muss sie von einem Experten durchgeführt werden. Nur so kann die Qualität der Behandlung sichergestellt sein.

Das Verfahren erfordert vor allem Vertrauen, denn der Hypnotherapeut schafft sich einen Weg ins Innerste seiner Patienten. Es handelt sich bei diesem Therapieverfahren nicht um eine Zauberbehandlung. Klassische TV-Hypnosen haben nichts damit zu tun, was in der Praxis wirklich stattfindet.

Tatsächlich hat bereits das Deutsche Ärzteblatt mehrere Metastudien analysiert und über die Wirkung von Hypnose berichtet. Es wurde lange davon ausgegangen, dass der Patient beim Therapieverfahren in einen Schlafzustand versetzt wird.

Dank moderner Hirnanalysen ist heute aber bekannt, dass die Probanden nicht schlafen, sondern sich in einem Wachzustand befinden. Das Bewusstsein ist vollkommen entspannt, da die hypnotisierte Person ihren Fokus auf ein ganz bestimmtes Thema richtet.

Um als Hypnosetherapeut Zugang zur Problematik zu bekommen, ist genau diese Trance erforderlich. Er kann im Rahmen der Sitzung Einfluss auf das Unterbewusstsein nehmen und so die Stärken der Person hervorrufen. Hypnose ist kein Heilverfahren, sondern unterstützt bei der Verarbeitung von körperlichen oder seelischen Problemen.

Wichtig: Seriöse Hypnotherapeuten besitzen ein Zertifikat und können nachweisen, dass sie einer anerkannten Hypnosegesellschaft angehören.

Gefahren und Risiken – Hypnose nicht für alle Patienten geeignet

Während der Hypnose notiert der Therapeut wichtige Erkenntnisse. Sobald der Patient im Entspannungszustand ist, kann der Hypnotiseur bestimmte Themenbereiche mit dem Patienten bearbeiten und dadurch Probleme u.a. lösen.

Es gibt einige Krankheitsbilder, die eine Behandlung mittels Hypnose ausschließen. Hierzu gehört beispielsweise die klassische Psychose, die mit Wahrnehmungsstörungen einhergeht. Der Trance-Zustand könnte das Krankheitsbild der Betroffenen weiter verschlechtern, manchmal ist die Hypnose auch schlichtweg nicht möglich.

Kritisch ist eine solche Behandlung auch dann, wenn die betroffene Person unter Traumata leidet. Eine Hypnose kann hier durchaus Zugang zum Unterbewusstsein schaffen, es braucht aber einen sehr erfahrenen Experten für die Therapie.

Besondere Aufmerksamkeit fordern Klienten, die unter Hypotonie oder allgemeinen Herz-Kreislauf-Beschwerden leiden. Im Zustand der Trance reduziert sich der Blutdruck weiter, was im schlimmsten Fall einen Kreislaufkollaps zur Folge haben kann. Möglich ist eine Hypnotherapie aber trotzdem, sofern das Augenmerk während der Behandlung auf dem Blutkreislauf liegt.

Die Einnahme von Medikamenten kann negative Einflüsse auf die Wirksamkeit der Hypnose haben. Vor einer Behandlung ist es daher wichtig, dass der Klient alle eingenommenen Medikamente auflistet. So kann der Therapeut selbst entscheiden, ob es Kontraindikationen für die Behandlung gibt.

Wichtig: Unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen ist eine Hypnose immer ausgeschlossen!

Was macht der Hypnosetherapeut und wie geht er vor?

Da die Hypnose nur bei einem bestehenden Vertrauensverhältnis möglich ist, lernen sich Klient und Therapeut zunächst kennen. Sämtliche Sorgen des (unerfahrenen) Patienten müssen dabei besprochen und geklärt werden, sonst ist kein Entspannungszustand möglich.

Wenn die Behandlung schließlich beginnt, wendet der Hypnotiseur zunächst die sogenannte Induktionsphase an. Dieser Zeitraum dauert wenige Minuten und versetzt den Patienten Stück für Stück in Trance. Sobald der gewünschte Zustand erreicht ist, beginnt der Therapeut mit der eigentlichen Behandlung.

Dabei setzt er primär auf Suggestion, um die im Probanden schlummernden Ressourcen und Möglichkeiten zu aktivieren. Je nach Hypnose kann der Therapeut seinen Klienten auffordern, an spezielle Dinge zu denken oder sich besonders zu bewegen. Wird beispielsweise Hypnose zur Rauchentwöhnung eingesetzt, suggeriert der Therapeut seinem Klienten den Wunsch danach Nichtraucher zu sein.

Nach dem Ende der Hypnose findet die Reorientierungsphase statt. Hier ist es wichtig, dass der Hypnotiseur die Trance langsam beendet. Der Fokus des Klienten rückt vom eigenen Inneren wieder ins äußere Bewusstsein, bis er schließlich vollständig aus der Trance erwacht. Therapeut und Klient sprechen nun gemeinsam über die Erfahrung.

Wie geht es weiter? Was passiert nach der Hypnose?

Eine Hypnose ist keine Garantie für Heilung, bringt für viele Patienten aber Unterstützung und Linderung. Manchmal sind mehrere Sitzungen nötig, manchmal zeigen sich schon nach der ersten Behandlung relevante Veränderungen. Möglich ist eine solche Therapie nur dann, wenn sich der Patient vollkommen auf die Trance einlassen kann. Kritiker und Skeptiker zu hypnotisieren ist in den meisten Fällen nicht möglich.

Nach der Hypnose fühlen sich viele Klienten verletzlich und brauchen einige Minuten zur Regenerieren. Die vollständige Entspannung bis zur Trance ist ein einschneidendes Erlebnis. Nicht selten fühlen sich die Patienten hinterher erschöpft, sind müde und haben das Bedürfnis zu schlafen. Das sind völlig normale Phänomene, die von einem erfahrenen Therapeuten abgefangen werden.

Sehr häufig findet die Hypnose nicht als Einzelbehandlung statt, sondern im Rahmen einer Verhaltenstherapie. Die Trance ist also nur ein Bestandteil einer langfristig angelegten Behandlung.

Fazit: Hypnose ist kein Zaubermittel, aber ein interessanter Therapieansatz

Hypnosen führen nicht dazu, dass sich das Leben von Grund auf verändert. Auch ist nicht zu erwarten, dass sich nach einer Sitzung fulminante Änderungen ergeben. Die Hypnose ist eine Behandlungsoption, die die Bereitschaft des Patienten fordert. Nur wer bereit ist, sich vollständig auf das Erlebnis und den Therapeuten einzulassen, kann davon profitieren.

Entscheidend für den Erfolg ist, dass der Hypnotherapeut nicht nur langjährige Erfahrung aufweist, sondern auch eine anerkannte Ausbildung abgeschlossen hat. Immer mehr Ärzte erkennen die Wertigkeit von Hypnosen an. Es wurden nachweislich bereits Operationen ohne Narkose, rein mit Hypnose, durchgeführt – die Probanden waren währenddessen schmerzfrei. Damit gilt es in Fachkreisen als erwiesen, dass Hypnose funktionieren kann!

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 21. Februar 2023

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