Aktinische Keratose

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Aktinische Keratose bezeichnet sichtbare, raue Flecken auf der Haut, die durch zu intensive UV-Strahlen-Belastung ausgelöst werden; meist jedoch erst im Alter. Aktinische Keratose kann sich zu Hautkrebs entwickeln.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Aktinische Keratose?

Die Haut ständig der UV-Strahlung auszusetzen, kann sehr gefährlich werden. Eine aktinische Keratose kann sich zu Hautkrebs weiterentwickeln.

Aktinische Keratose ist ein rauer, schuppiger Fleck auf der Haut, der sich bildet durch eine jahrelange Einwirkung der Sonne auf die Haut. Am häufigsten tritt Aktinische Keratose auf dem Gesicht, den Lippen, den Ohren, Handrücken, Unterarmen, Stirn oder Hals auf - Gebiete, die der Sonne vermehrt ausgesetzt sind.

Diese Hautflecken entwickeln sich meist über viele Jahre hinweg und treten in der Regel erst im höheren Alter zu Tage. Aus einer Aktnischen Keratose kann sich Hautkrebs entwickeln.

Ursachen

Regelmäßige oder intensive UV-Lichteinstrahlung ist die Ursache für Aktinische Keratose. Die Krankheit entwickelt sich zuerst in der obersten Hautschicht, der Epidermis. Bei gesunder Haut ist die Epidermis gut strukturiert. Neue Zellen bilden sich in ihr aus und drücken die alten Zellen an die Oberfläche, wo sie schließlich absterben und gleichmäßig abgetragen werden.

Wenn die Haut jedoch durch UV-Einstrahlung geschädigt ist, werden diese gesunden Prozesse gestört, was zu Irritationen und Flecken führt. Die Sonne und spezielle Bräunungslampen sind die Hauptgründe für Aktinische Keratose. Am Ende summieren sich die Hautschädigungen - heißt: je mehr Zeit in der Sonne oder unter einer UV-Lampe verbracht wurde, desto höher das Risiko für Hautkrebs. Das Risiko erhöht sich noch weiter bei Menschen, die den größten Teil ihrer Zeit draußen verbringen, vor allem zu Tageszeiten oder an Orten, wo die Sonne besonders intensiv ist.

Wann zum Arzt?

Die aktinische Keratose ist stets ein Grund, einen Mediziner zu konsultieren. Insbesondere dann, wenn die ersten typischen Symptome auftreten. Die Erkrankung ist eine Vorstufe von Krebs, weshalb ein Arztbesuch bei den geringsten oberflächlichen Hautveränderungen unerlässlich ist. Ein Mediziner ist ebenso aufzusuchen, wenn Körperabschnitte betroffen sind, die besonders häufig dem Sonnenlicht ausgesetzt waren. Treten die Hautveränderungen im Gesicht, auf der Stirn, am Kopf oder an den Unterarmen auf, sollte nicht damit gezögert werden, einen Mediziner zu kontaktieren.

Ebenso ist ein Arzt hinzuzuziehen, wenn winzige rote Flecken an den oben genannten Bereichen auftreten. Darüber hinaus sollte ein Mediziner zurate gezogen werden, wenn sich die Flecken zu scharf begrenzten Knötchen entwickeln. Diese sind bis zu einem Zentimeter groß und haben eine grau-braune Farbe. Ebenfalls sollte ein Arztbesuch stattfinden, wenn die betroffenen Bereiche rau erscheinen.

Die aktinische Keratose zeichnet sich durch kleine Hauthörner aus, die medizinisch behandelt werden müssen. Betroffene sollten einen Arzt aufsuchen, wenn die Hautveränderungen großflächig verteilt auftreten. Sobald Verhärtungen, Blutungen und Rötungen entstehen, ist ein Arztbesuch unumgänglich.

Symptome und Verlauf

Zu den Anzeichen und Symptomen für Aktinische Keratose gehören die prägnanten, dicken, rauen, schuppigen Flecken auf der Haut. Sie sind in der Regel nicht besonders groß und übersteigen einen Durchmesser von 2,5 cm selten. In einigen Fällen können die Flecken auch einer harten Warze ähneln. Die Farbe der Flecken variiert zwischen rosa zu rot, braun oder hautfarben. Die betroffenen Stellen jucken oder brennen oft. Aktinische Keratose tritt gehäuft an den Stellen auf, die oft dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. In vielen Fällen heilen die Flecken von alleine wieder ab, treten jedoch erneut hervor, wenn die Haut wieder UV-Licht ausgesetzt wird. Auch das Abkratzen oder Entfernen führt zur Neubildung.

Diagnose

Ein Arzt (Hautarzt) kann die Aktinische Keratose in der Regel schnell und unkompliziert diagnostizieren, in dem er die Haut des Patienten kontrolliert. Falls es jedoch Zweifel gibt, kann der Arzt zusätzliche Diagnoseverfahren anwenden, wie bspw. eine Haut-Biopsie. Hierbei wird eine kleine Probe der Haut entnommen, um diese in einem Labor zu untersuchen. Eine Biopsie kann in den meisten Fällen lokal beim Arzt durchgeführt werden unter einer leichten Betäubung.

Komplikationen

Unbehandelt kann sich die aktinische Keratose zu einer bestimmen Form von weißem Hautkrebs entwickeln: Das sogenannte Plattenepithelkarzinom, auch Spinaliom genannt, wächst tief ins Gewebe ein und zerstört die darunter liegenden Strukturen. Größere Spinaliome können Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden, die zuerst die angrenzenden Lymphknoten, später auch andere Organe befallen. Die Therapie einer aktinischen Keratose birgt ebenfalls einige Risiken: Eine Behandlung der veränderten Hautstellen mit einen Kohlendioxid-Laser kann ebenso wie die Vereisung (Kryotherapie) und eine Phototherapie (PDT) Entzündungen und Blasenbildung nach sich ziehen, in seltenen Fällen entwickeln sich daraus Narben.

Pigmentstörungen im behandelten Hautbereich oder allergische Reaktionen können ebenfalls auftreten. Die lokale Therapie mit einem Chemotherapeutikum (5-Fluorouracil) geht häufig mit Entzündungen und Juckreiz einher, die großflächige Anwendung eines Gels mit dem Wirkstoff Diclofenac kann ebenso wie das immunologisch wirkende Imiquimod allgemeines Krankheitsgefühl, Juckreiz und Entzündungsreaktionen auslösen. Je nach Behandlungsweise treten aktinische Keratosen in zwei bis dreißig Prozent der Fälle innerhalb eines Jahres wieder auf und müssen erneut therapiert werden.

Behandlung und Therapie

Es ist unmöglich vorherzusehen, welche Flecken einer Aktnischen Keratose sich in Hautkrebs weiterentwickeln, daher werden alle Flecken vorbeugend entfernt. Zusammen mit dem Arzt kann der Patient besprechen, welche Behandlung die beste für ihn ist. Zu den verschiedenen Behandlungen gehören das Vereisen, Kürettage (Ausscharbung), Salben, Chemisches Peeling, Lichttherapie, Lasertherapie und Dermabrasion (Abschleifung).

Bei allen Behandlungen benötigt die Haut einige Zeit um anschließend zu verheilen. Am häufigsten wird das Vereisen angewendet. Hierbei wird eine spezielle Flüssigkeit auf die Hautstellen getropft, welche die Hautschicht zerstören wird. Die Haut kann an diesen Stellen leicht Verfärbung oder Vernarbung davontragen.

Ähnliches gilt für die Kürettage, bei der ein elektrisches Gerät verwendet wird, um die oberste Hautschicht bei lokaler Betäubung zu entfernen. Des Weiteren existieren eine Reihe von Cremes und Salben, die die Hautschicht entweder angreifen, oder das Immunsystem so verändern, dass es die Hautzellen von alleine abstößt.

Bei der Licht- oder Lasertherapie wird jeweils eine spezielle Bestrahlung angewendet, um die Hautzellen zu zerstören. Als Nebenwirkung ist auch hier mit Vernarbung und Rötung zu rechnen. Die Dermabrasion meint die Behandlung mit einem rauen Schwamm, der die Hautzellen abträgt. Anschließend formt sich weiche Haut nach. Dieser Heilungsprozess kann jedoch einige Monate dauern.


Vorbeugung

Die Prävention von Aktinischer Keratose ist äußerst wichtig, da sie sich zu Hautkrebs weiterentwickeln kann. Als wichtigste Vorsichtsmaßnahme gilt hierbei der bewusste Umgang mit UV-Einstrahlung auf die Haut. Es sollte vermieden werden, so lange ungeschützt in der Sonne zu bleiben, bis ein Sonnenbrand entwickelt wird. Die meiste Intensität hat die Sonne zwischen 10 Uhr und 16 Uhr. Wolken verhindern nur einen gewissen Teil der UV-Strahlung. Wenn immer es möglich ist, sollte mit Kleidung vor der Sonne geschützt werden. Ungeschützte Hautstellen müssen mit Sunblocker eingerieben werden. Sonnenbänke sollten vermieden und die Haut regelmäßig nach Veränderungen untersucht werden.

Quellen

  • Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
  • Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008
  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
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