Agavendicksaft

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Lebensmittel Agavendicksaft

Agavendicksaft ist ein alternativer, natürlicher Süßstoff aus der Agave. Er ähnelt optisch dem Honig, ist aber süßer und dünnflüssiger und wird von Veganern als Honigersatz sowie aufgrund seines niedrigen glykämischen Index in der allgemein gesunden Ernährung eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Agavendicksaft wissen

Agavendicksaft ist ein guter Honigersatz. Bei Fructoseunverträglichkeit sollte man auf ihn verzichten.

Agavendicksaft wird auch als Agavensirup bezeichnet. Gewonnen wird er aus mexikanischen Agaven-Arten, genauer gesagt aus dem Kern der Pflanze, bevor sie erblüht. Sie ist dann bereits mehrere Jahre alt. In die Agavenpflanze wird dabei ein Kanal zum inneren Kern gebohrt, aus dem für die Dauer eines halben Jahres Agavensaft entnommen werden kann.

Täglich produziert eine Agave bis zu 1,5 l Saft. Der Agavensaft verdirbt nach der Entnahme sehr schnell, sodass er sofort gefiltert und erhitzt wird, wodurch die darin enthaltenen Mehrfachzucker in Einfachzucker umgewandelt werden. Agavensaft enthält hauptsächlich Glucose und Fructose, also Fruchtzucker, da er der Energielieferant der Agave ist und sie mit lebenswichtigen Nährstoffen versorgt.

Nach der Aufbereitung des Safts zum Agavendicksaft enthält das Produkt jedoch hauptsächlich Fructose, die ihrerseits für ihren sehr niedrigen glykämischen Index bekannt ist. Bei der Erhitzung des Agavensafts können auch niedrige Temperaturen unter 48°C zum Einsatz kommen, die dafür sorgen, dass enthaltene Proteine nicht durch zu hohe Hitze denaturieren und für die Aufnahme durch den menschlichen Körper erhalten bleiben.

Bedeutung für die Gesundheit

Je niedriger der glykämische Index eines Lebensmittels, desto niedriger ist auch die glykämische Last und desto weniger kann man davon zunehmen - so die Theorie. Agavendicksaft ist durch seinen überwiegenden Fructose-Anteil bekannt für einen sehr niedrigen glykämischen Index, kaum ein anderes (natürliches) Süßungsmittel kann mit diesem mithalten.

Weiterhin wird Agavendicksaft aufgrund seiner Konsistenz in der veganen Ernährung als Süßungsmittel eingesetzt und wird auch von Veganern gerne genossen. Der dunklere, karamellartige Agavendicksaft, der bei niedrigeren Temperaturen erhitzt wurde und somit noch andere Bestandteile außer Fructose enthält, kann wertvolle Agaven-Mineralien beinhalten.

Er verleiht Speisen allerdings auch einen eigenen Geschmack, was der hellere, höher erhitzte Agavendicksaft nicht tut. Die dunkle Variante des Agavendicksafts wird von Rohköstlern ebenfalls noch akzeptiert.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Handelsüblicher, hellerer Agavendicksaft enthält fast 100% Fructose und nur wenig Glucose. Die genauen Verhältnisse unterscheiden sich je nach Produkt geringfügig voneinander. Größere Unterschiede bestehen zwischen hellem und dunklem Agavendicksaft. Bei der dunklen Variante wurde weniger Hitze verwendet, sodass neben den Zuckern auch Mineralien und Proteine der Agave noch enthalten sind. Es handelt sich allerdings nur um geringe Mengen, die nicht dazu geeignet sind, den Tagesbedarf zu decken.

Unverträglichkeiten

Agavendicksaft wird aufgrund seiner flüssigen, honigartigen Konsistenz für manche Rezepte geschätzt, seien sie aus der veganen oder gesundheitsbewussten Küche. Problematisch am Agavendicksaft kann jedoch der sehr hohe Fructose-Gehalt sein, der mit der Zeit zu einer Unverträglichkeit führen kann. Deswegen sollte Agavendicksaft wenn, dann nur sehr sparsam verwendet werden. Eine Fructose-Intoleranz kann schon vorher bestehen, in diesem Fall kommt Agavendicksaft als Alternative nicht in Frage.


Einkaufs- und Küchentipps

Agavendicksaft wird meist in ähnlichen Verpackungseinheiten wie Honig verkauft. Besonders praktisch sind die Tuben zum Drücken, die ähnlich wie ein Honigspender aussehen. Zum genauen Dosieren des etwas dünnflüssigeren Agavendicksafts sind sie optimal geeignet. Er kann, muss aber nicht zwingend dunkel gelagert werden, direkter Sonneneinstrahlung darf Agavendicksaft aber auch nicht ausgesetzt werden.

Da es sich um ein Naturprodukt handelt, sind geringe Verfärbungen mit der Zeit normal, ähnlich wie beim Honig. Wird der Agavendicksaft nur selten verwendet, kann er zur Verlängerung der Haltbarkeit und Erhaltung seines Geschmacks, falls überhaupt vorhanden, in einem dunkleren Schrank gelagert werden.

Beim Einkauf sollte man auf ein Bio-Produkt achten, da die Nachfrage nach Agavendicksaft höher wird und es sein kann, dass man andernfalls an ein schadstoffhaltiges Produkt gerät.

Zubereitungstipps

Agavendicksaft ist ein vollwertiger, veganer Ersatz für Honig und wird ebenso wie dieser verwendet. Er eignet sich gut zum Nachsüßen von Speisen wie Pfannkuchen und kann auch als Brotbelag verwendet werden.

In süßen Rezepten eignet sich Agavendicksaft dann, wenn statt trockenem Haushaltszucker auch eine weitere feuchte Zutat wie Honig verwendet werden könnte. Das funktioniert nicht bei allen Rezepten gleichermaßen. Möchte man Agavendicksaft zum Süßen verwenden, müssen eventuell vorher die Anteile trockener Zutaten erhöht werden, da Teige sonst schnell zu flüssig werden.

Seltener kommt Agavensirup in Getränken oder in Kaffee zum Einsatz - ausprobieren kann man zwar auch das, am besten aber mit der geschmacksneutralen Variante. Dunkler Agavendicksaft würde besonders Kaffee geschmacklich stark verändern, während das in Eistees durchaus gewünscht sein kann.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021

Sie sind hier: Startseite Lebensmittel Agavendicksaft

Das könnte Sie auch interessieren