Topinambur

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Topinambur ist eine aus Mittelamerika stammende Nutzpflanze aus der Familie der Korbblütler. Anders als bei der nahe verwandten Sonnenblume wird bei Topinambur die Wurzelknolle als Nahrungsmittel verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Topinambur wissen

Ursprünglich stammt Topinambur aus dem Gebiet des heutigen Mexiko. Bereits zu vorkolumbianischen Zeiten war der Anbau aber auch in anderen Teilen Mittel- und Nordamerikas verbreitet. Die krautig wachsende Pflanze gedeiht inzwischen auch in anderen warmen bis gemäßigten Gegenden. In Mitteleuropa wird Topinambur seit dem 17. Jahrhundert landwirtschaftlich genutzt.

Da Topinambur sehr vermehrungs- und wachstumsfreudig ist, wildert er sehr leicht aus und gilt deshalb an einigen Standorten als schädlicher Neophyt. Obwohl Topinambur eigentlich eine mehrjährige Pflanze ist, erfolgt der Anbau in der Regel einjährig. Er gedeiht auch auf nährstoffarmen Böden und erreicht im Laufe der Wachstumsperiode eine Höhe von bis zu drei Metern.

Die im Durchmesser bis zu acht Zentimeter großen gelben Blüten sind körbchenförmig und ähneln Sonnenblumen. Im Spätsommer und Herbst legt die Topinambur-Pflanze in der Wurzelknolle einen Kohlehydratspeicher an. Die Ernte der Knollen erfolgt im Spätherbst und Winter, bevor die Knollen erneut austreiben. Topinambur-Knollen werden etwa so groß wie Kartoffeln, sind aber deutlich unregelmäßiger geformt. Ihre Haut ist gelblich-beige bis rosa gefärbt. Das Innere der Knolle ist dagegen weiß.

Der Geschmack der Topinambur-Knollen ist leicht süßlich und erinnert an Artischocken. Deshalb wird Topinambur im Volksmund auch Erdartischocke oder Jerusalem-Artischocke genannt. Verwendet wird Topinambur meist wie Kartoffeln. Er wird aber auch als Futtermittel und zur Herstellung von süßem Sirup genutzt. Besonders in Süddeutschland wird aus Topinambur auch Schnaps gebrannt.

Bedeutung für die Gesundheit

Topinambur ist aufgrund seiner Zusammensetzung besonders für die Ernährung bei Diabetes geeignet. Die kohlehydratreiche Knolle besteht bis zu einem Fünftel aus dem Mehrfachzucker Inulin. Dieser wird im menschlichen Magen-Darm-Trakt nicht verdaut und wirkt deshalb als Ballaststoff.

Außerdem ist Topinambur sehr kalorienarm und hemmt darüber hinaus das Hungergefühl, weshalb er auch zur Gewichtsreduktion verwendet werden kann. Wenn Topinambur regelmäßig gegessen wird, verbessert sich auch nachweislich die Darmflora und die Blutfettwerte können gesenkt werden. Darüber hinaus kann Topinambur entzündungshemmend wirken und Krebserkrankungen vorbeugen.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Wichtigster Bestandteil der Topinambur-Knolle ist neben herkömmlichen Kohlehydraten wie Stärke und Fruchtzucker das Inulin. Dieser Mehrfachzucker wird nicht vom Darm aufgenommen und beeinflusst deshalb den Blutzuckerspiegel nicht. Außerdem wirkt sich Inulin positiv auf die Gesamtkalorienbilanz aus.

Deshalb enthalten Topinambur-Knollen weniger als halb so viele Kalorien wie Kartoffeln. Neben zahlreichen Vitaminen und Mineralstoffen finden sich in Topinambur auch Salicylsäure, Chlorogensäure und Gentisinsäure. Diese Stoffe wirken antimikrobiell, entzündungshemmend und krebsvorbeugend.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 31 kcal/ 130 kj
Eiweiß 2,44 g
Kohlenhydrate 4,00 g
Fett 0,41 g
Wasser 78,47 g
Ballaststoffe 12,51 g
Vitamin E 200 µg

Unverträglichkeiten

Im Allgemeinen ist Topinambur sehr gut verträglich und wird besonders zur Ernährung bei Diabetes empfohlen. Da das in Topinambur enthaltene Inulin aber vom Körper nicht aufgenommen wird, kann es in Darm zur Gärung kommen. Manche Menschen reagieren deshalb mit starken Blähungen auf den Genuss von Topinambur. Da Topinambur-Knollen Fruchtzucker enthalten, sollte beim Vorliegen einer Fructoseintoleranz auf Topinambur verzichtet werden.


Einkaufs- und Küchentipps

Topinambur kann problemlos im heimischen Garten angebaut werden. Er ist aber auch in gut sortierten Gemüseabteilungen und auf dem Wochenmarkt erhältlich. Als klassisches Wintergemüse wird er hauptsächlich zwischen Oktober und April angeboten. Wer einen Keller zur Verfügung hat, kann Topinambur dort in einer Sandkiste über mehrere Monate frisch halten.

Im Gemüsefach des Kühlschranks kann Topinambur bis zu zwei Wochen gelagert werden. Wenn die Knollen zuvor ungewaschen in ein feuchtes Geschirrtuch eingewickelt werden, verlieren sie während der Lagerung keine Feuchtigkeit. Allerdings sollten sie dabei regelmäßig kontrolliert werden, damit kein Schimmel auftritt.

Topinambur kann auch eingefroren werden, wenn er zuvor geschält, in Würfel geschnitten und in Salzwasser kurz blanchiert wird. So bleibt er bis zu einem Jahr haltbar.

Zubereitungstipps

Topinambur kann roh und auch gekocht gegessen werden. Sie wird zubereitet wie die Kartoffel. Nachdem die mühsam zu entfernende Schale beseitigt wurde, wird die in Scheiben geschnittene Knolle gegart, gekocht, frittiert oder auch angebraten. Ein Püree aus Topinambur schmeckt süßlich.

Um einen Salat aus der Topinambur zuzubereiten, muss sie vorerst gekocht werden. Danach können Essig und Öl im richtigen Verhältnis an die geschnittene Knolle gegeben werden.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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