Homöopathie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Homöopathie gehört zu den sanften Naturheilverfahren, die immer mehr Anhänger finden. Die Bezeichnung Homöopathie stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet "gleiches Leiden". Die Homöopathie beruht darauf, dass Wirkstoffe, die bei Gesunden bestimmte Krankheitssymptome hervorrufen, genau solche Krankheiten heilen können, die ähnliche Symptome mit sich bringen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Homöopathie?

Globuli, Akupunktur und das Wissen um Heilkräuter sind Teil der Homöopathie.

Homöopathie geht zurück auf den deutschen Arzt und Chemiker Samuel Hahnemann, der postulierte "similia similibus curentur (Ähnliches heilt Ähnliches)". Angewendet werden in der Homöopathie Naturmittel, die verdünnt werden. Diese Verdünnung wird als Potenzierung bezeichnet. Die Homöopathie hat keine naturwissenschaftliche Grundlage, sondern beruht auf Beobachtung und Erfahrungswerten. Homöopathie gilt als nebenwirkungsfreies Heilverfahren.

Wie funktioniert Homöopathie?

Das Ähnlichkeitsprinzip ist die wichtigste Grundlage der Homöopathie. Um ein homöopathisches Arzneimittel zu finden, werden Wirkstoffe an gesunden Menschen getestet und die hervorgerufenen Auswirkungen dokumentiert.

In der Homöopathie werden die Wirkstoffe dann bei Kranken eingesetzt, die solche Symptome aufweisen. Das Mittel soll nun in niedriger Potenz körperlich wirken oder als Hochpotenz auch geistige Selbstheilungsprozesse in Gang setzen.

Die Potenzierung ist ein weiteres Prinzip der Homöopathie. Wird eine Substanz 10-fach verdünnt, erhält man die D1-Potenz. Verdünnt man diese wieder 10-fach, erhält man die D2-Potenz. Die 100-fache Verdünnung oder Potenzierung nennt man C-Potenzen und die 50.000-fache Verdünnung LM- oder Q-Potenz.

In der homöopathischen Arznei ist also umso weniger Wirkstoff enthalten, je höher die Potenz ist. Dabei werden giftige Nebenwirkungen ausgemerzt, während in der Homöopathie die Hochpotenz als wirksamste gilt.

Homöopathie in der Medizin

In der Homöopathiestellen Ärzte mit Zusatzausbildung, Heilpraktiker oder der Patient in Selbstbehandlung die Diagnose. Um das Mittel der Wahl zu finden, sollte man möglichst genau die Symptome beobachten. In Homöopathie Listen finden sich alle Arzneimittel mit Anwendungsgebiet verzeichnet.

Bei der Wahl des Arzneimittels werden in der Homöopathie nicht nur Krankheitssymptome betrachtet, sondern der ganze Mensch mit seinen Gewohnheiten und Persönlichkeitsmerkmalen. Homöopathie wird von Schulmedizinern mit Spezialqualifikation, von Heilpraktikern oder von Laien angewendet.

Praktische Anwendung

Die Homöopathie empfiehlt die Einnahme der Mittel eine halbe Stunde vor oder nach einer Mahlzeit. Die Homöopathie Mittel gibt es als alkoholhaltige Tropfen, als Globuli oder Tabletten. Die Deutsche Homöopathie Union rät bei Selbstmedikation zu den Potenzen D6 oder D12. Im Akutfall eignen sich besonders Globuli, von denen drei- bis fünfmal täglich fünf Stück eingenommen werden.

Ätherische Öle, wie das Menthol in Zahnpasta, können die Wirkung der Homöopathie hemmen und sollten während der Behandlung gemieden werden. Ob Koffein ebenfalls diesen Einfluss hat, ist umstritten.

Die meisten homöopathischen Mittel sind rezeptfrei bei verschiedenen Internet-Versandapotheken bestellbar.


Kritik und Risiken

Selbst überzeugte Anwender der Homöopathie sollten wissen, dass einige Krankheiten in die Hände der Schulmediziner gehören. Zudem sollten sehr niedrige und Hochpotenzen nur nach ärztlichem Rat eingenommen werden, da Mittel der Homöopathie aus giftigen Substanzen hergestellt sein können.

Obwohl die Homöopathie weitgehend nebenwirkungsfrei ist, kann es bei der Behandlung zu einer Erstverschlimmerung der Beschwerden kommen.

Zudem kann die Heilung nicht objektiv an Untersuchungsergebnissen verfolgt werden. Die häufigste Kritik an der Homöopathie ist daher, dass es für ihre Wirksamkeit keine wissenschaftlichen Belege, sondern nur die Aussagen der Patienten gibt.

Einige Menschen bezweifeln, dass die hochverdünnten Arzneimittel der Homöopathie heilen können und schreiben der Methode nur einen Placebo-Effekt zu. Sie setzen damit die Homöopathie praktisch einer Nichtbehandlung gleich.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
  • Arastéh, K., et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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