Hausmittel gegen Zahnfleischentzündung

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die häufigste Ursache für Zahnfleischentzündungen ist Plaque (Belag aus Essensresten und Bakterien auf den Zähnen bei unzureichender Zahnpflege). Wenn dieser Zahnbelag nicht regelmäßig gründlich entfernt wird, können mineralische, harte Ablagerungen entstehen, wodurch das Zahnfleisch vermehrt gereizt wird. Zahnfleischentzündungen können schlimmstenfalls mit Zahnausfall enden. Es gibt verschiedene Hausmittel, die helfen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Zahnfleischentzündung?

Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) wird in der Regel durch Bakterien verursacht, sodass es zu einer schmerzhaften Schwellung im Mundraum kommt. Typische Symptome für eine Zahnfleischentzündung sind sowohl geschwollenes Zahnfleisch als auch gelegentliches Zahnfleischbluten.

Eine chronische Zahnfleischentzündung kann sich unter Umständen sogar zu einer Paradontitis entwickeln. Dabei handelt es sich um eine irreparable Schädigung des Zahnhalteapparates und des Kieferknochens. Eine ärztliche Behandlung ist bei einer vereinzelnd auftretenden Zahnfleischentzündung nicht zwingend erforderlich. Erst wenn Zahnfleischentzündungen vermehrt und innerhalb kurzer Zeit auftreten, sollte eine ärztliche Behandlung erfolgen.

Wer ist betroffen?

In der Regel kann jede Person von Zahnfleischentzündungen betroffen werden. Häufig sind es jedoch Personen, die nicht viel Wert auf eine strenge Mundhygiene legen. Raucher und Personen die nicht sich nicht ausgewogen ernähren fördern die Wahrscheinlichkeit von einer Zahnfleischentzündung betroffen zu werden. Dennoch ist niemand absolut sicher vor einer Zahnfleischentzündung, da es sich um ein sehr weit verbreitetes Krankheitsbild handelt. Wer die Genesungszeit verringern möchte, der sollte stets auf eine strenge Mundhygiene achten.

Ursachen

Die häufigste Ursache für eine bestehende Zahnfleischentzündung ist mangelnde Mundhygiene. Vernachlässigt man die Hygiene im Mundraum, so kommt es zur Bildung zahlreicher Bakterien. Diese Bakterien rufen eine Entzündung am Zahnfleisch hervor, sodass oben genannte Symptom auftreten können. Die Vermehrung der Bakterien geschieht innerhalb kurzer Zeit, sodass eine regelmäßige Säuberung des Mundraumes zwingend erforderlich ist.

Das Rauchen von Zigaretten kann ebenfalls eine Ursache für eine Zahnfleischentzündung sein. Der Rauch einer Zigarette enthält zahlreiche Stoffe, die für eine Entzündung sorgen können. Offene Wunden können zudem auch für eine Zahnfleischentzündung verantwortlich sein. Solche offenen Wunden im Mundraum werden oftmals durch harte oder spitze Nahrungsmittel hervorgerufen, sodass es zu einer schmerzhaften Wunde kommt. Bakterien nisten sich in so einer Wunde ein, sodass innerhalb kurzer Zeit eine Entzündung am Zahnfleisch entstehen kann.

Eine ungesunde Lebensweise kann auch zu häufigen Entzündungen am Zahnfleisch führen. Durch ungesunde Lebensmittel werden nicht genug Vitamine eingenommen, sodass die betroffene Person sehr anfällig für Entzündungen ist. Somit gilt: Zahnfleischentzündung können viele verschiedene Ursachen haben, sodass eine ärztliche Untersuchung stets sinnvoll ist. So kann die Ursache für eine Zahnfleischentzündung schnell herausgefunden bzw. explizit und effektiv behandelt werden.

Was hilft gegen Zahnfleischentzündung?

  • Ein Hausmittel gegen Zahnfleischentzündung ist eine Mundspülung aus Salzwasser. Für diese Lösung wird etwa 1 Teelöffel Salz in einem Glas mit mundwarmem Wasser aufgelöst. Mit dieser Mundspülung wird dann 30 Sekunden lang der Mund gespült. Durch diese Spülung werden die Zahnfleischbeschwerden verringert und außerdem ein Abschwellen der Schleimhäute gefördert.
  • Wenn zusätzlich zum Zahnfleisch auch die Muskeln weh tun, können sie massiert werden. Einfach von außen gegen die schmerzenden Stellen drücken. Durch diese Massage wird die Durchblutung in den entzündeten Geweben angeregt und dadurch die Heilung beschleunigt.
  • Ein weiteres Hausmittel gegen Zahnfleischentzündung ist die Kühlung. Einfach eine Eispackung (vorher unbedingt in ein Küchenhandtuch wickeln um Verbrennungen zu vermeiden!) von außen auf die schmerzenden Stellen drücken. Durch die Kälte wird einerseits der Schmerz betäubt und andererseits ein Abschwellen erreicht.
  • Es gibt auch Mundspülungen, die gegen Zahnfleischentzündungen helfen. Am besten sind Lösungen, welche die Inhaltsstoffe Dequaliniumchlorid und Chlorhexidin enthalten. Außerdem sollte möglichst eine Mundspülung ohne Alkohol und Zusatzstoffe gewählt werden.

Schnelle Hilfe bei Gingivitis

  • Ein Hausmittel gegen Zahnfleischentzündungen sind Baby-Zahnungsgels und Nelkenöl. Beide Mittel helfen gegen die Schmerzen und kämpfen gegen die Entzündung an.
  • Ein Tipp zur Vorbeugung von Zahnfleischentzündung ist es, sich eine Munddusche mit Wasserdruck zum Reinigen der Zähne zuzulegen. Mit dieser Munddusche können Stellen erreicht werden, die auch mit der elektrischen Zahnbürste nicht erreicht werden. Außerdem kann sie bei einer Zahnfleischentzündung auch als Massagegerät benutzt werden.
  • Ein Mittel, welches schnelle Hilfe bei Zahnfleischentzündung verspricht, ist eine Zahnsalbe, die Hyaluronsäure enthält. Hyaluronsäure kommt natürlicher Weise auch im Körper vor und hilft entzündete Mundschleimhaut und schmerzendes Zahnfleisch zu heilen.


Alternative Heilmittel

  • Ein alternatives Heilmittel gegen Zahnfleischentzündungen ist ein nasser Schwarzteebeutel. Dieser wird auf die schmerzende Stelle gelegt und hilft durch die in ihm enthaltene Tannine die Schwellung zu reduzieren. Außerdem wird die Blutung gestillt.
  • Ein weiteres Heilmittel gegen Zahnfleischentzündung ist Bikarbonat. Einfach eine Paste herstellen: etwas Bikarbonat mit einigen Tropfen Wasser vermischen. Mit dieser Paste wird das entzündete Zahnfleisch eingerieben. Durch das Bikarbonat werden die Säuren, welche von den Bakterien ausgeschieden werden, neutralisiert und außerdem viele Keime abgetötet. Da die Substanz aber selber eher reizend ist, sollte sie nur sparsam angewandt werden.
  • Ein Naturheilmittel gegen Zahnfleischentzündung ist Kokosnussöl. Von Naturheilforschern wird dieses Öl als das beste Mittel gegen Zahnfleischentzündung gepriesen. Einfach das betroffene Zahnfleisch mit dem Öl massieren.
  • Die Ringelblume (Calendula) ist auch ein alternatives Naturheilmittel gegen Zahnfleischentzündung, denn es reduziert die Entzündung und hilft somit die Schmerzen zu reduzieren. Einfach die Tinktur in das entzündete Zahnfleisch einreiben.
  • Ein Mittel zur Selbstheilung oder auch Omas Hausmittel gegen Zahnfleischentzündung ist die Kamillenlösung. Einfach einen starken Kamillentee kochen und mit ihm den Mund spülen.

Weitere Informationen sind unter Zahnfleischentzündung zu finden. Wenn die empfohlenen halbjährigen Zahnarztbesuche eingehalten werden, muss bei einer Zahnfleischentzündung nicht dringend ein Arzttermin vereinbart werden. Mit Hausmitteln kann die Entzündung meistens schnell bekämpft werden. Wenn jedoch sehr starke Schmerzen auftreten und eine erhöhte Temperatur hinzukommt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Genauso wenn Zahnfleischbluten anfängt, verändert aussieht oder einen seltsamen Geruch bekommt.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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