Hausmittel gegen Akne, Pickel und Mitesser

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Akne, Pickel und Mitesser sind ein häufiges Problem vor allem für Jugendliche in der Pubertät. Akne ist der Sammelbegriff für Erkrankungen der Talgdrüsen, welche dadurch verstärkt Talg produzieren. Ursachen sind in erster Linie die Gene, aber auch hormonelle Veränderungen, wie beispielsweise in der Pubertät. Aber auch Make-up-Produkte, Stress oder intensives Sonnenbaden schaden der gesunden Hautstruktur. Traditionelle Hausmittel sind eine natürliche Alternative zur Schulmedizin und können bei vielen Erkrankungen eine wirksame Hilfe sein.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Akne (Pickel)?

Rote Pusteln und Knoten im Gesicht sind ein typisches Merkmal von Akne.

Akne wird umgangssprachlich als unreine Haut bezeichnet. Sie steht für eine krankhafte Ansammlung von vielen entzündeten Papeln, Knoten oder Pusteln vor allem im Gesichtsbereich und dem Oberkörper. Mitesser (Komedonen) in Talgdrüsenfollikeln gelten als direkte Vorläufer eines Pickels und bilden die Grundlage für einen Entzündungsherd. In erster Linie stellen die bei allen Menschen in Erscheinung tretenden Pickel und Mitesser einen ästhetischen Makel dar.

Besonders zu Beginn der Pubertät leiden viele Jugendliche an einer erhöhten Neigung zur Akne. Als Folge von verstopften Poren, hormoneller Veränderungen oder mechanischer Reizung entstehen Entzündungsherde mit teils erheblicher Eiterbildung und starken Rötungen.

Wer ist betroffen?

Nahezu jeder Mensch erleidet in einer Lebensphase eine leichte bis schwere Form der Akne. Typischerweise markiert der Eintritt in das jugendliche Alter mit der damit einhergehenden Hormonumstellung im Körper die ersten Fälle. Bei ungefähr 60 % aller Jugendlichen klingen die Symptome nach ein bis zwei Jahren wieder ab.

Der leichte Befall mit einer nur kurzfristigen Ausprägung wird auch physiologische Akne genannt. An der schlimmeren Form, der klinischen Akne, leiden etwa 40 % der Betroffenen und diese kann weit über die Jugend bis zu zwanzig Jahre anhalten. Einige Menschen sind zur Bändigung der Symptome auf eine medikamentöse Therapie angewiesen. Tendenziell neigen Jungen gegenüber Mädchen zu deutlich stärkeren Ausbrüchen.

Ursachen

Allgemein gilt als hoher Risikofaktor eine Talgdrüsenüberfunktion. Durch die erhöhte Produktion von Talg sowie eine verstärkte Verhornung innerhalb des Drüsenganges kommt es zu einer Verstopfung. Beide Prozesse werden durch die hormonelle Umstellung in der Pubertät zusätzlich angeregt. Besonders männliche Sexualhormone, die Androgene, üben großen Einfluss auf die Talg- und Hornhautproduktion aus. Aus diesem Grund sind intensivere Fälle meist bei Männern anzutreffen, während Frauen vergleichsweise milderen Formen ausgesetzt sind.

Durch den Verschluss kann Talg nicht mehr an die Hautoberfläche gelangen und es bilden sich im Anschluss Mitesser aus. Offene Formen besitzen einen auffällig schwarzen Punkt durch Auflagerung des Farbstoffs Melanin, während geschlossene nicht unmittelbar zu erkennen sind. Leichter Druck auf die betroffene Stelle befördert die angestauten Talgmengen in feinen Fäden bereits an die Oberfläche. Die Bakterienart Propionibacterium acnes zersetzt den Talg und vermehren sich dank des großen Nahrungsangebots besonders intensiv. Deren Ausscheidungen führen zu einem entzündlichen Prozess und Ausbildung von geschwollenen Knoten.

Mangelnde Hygiene kann die Entstehung von Pickeln begünstigen. Vor allem aber eine falsche Hautpflege mit fettigen oder öligen Cremes versiegelt die feinen Talgdrüsenausgänge. Zusätzlich befeuern mechanische Einwirkung wie Drücken mit den Fingern, ein warmfeuchtes Klima oder auch enganliegende Kleidungsstücke die Vermehrung der ansässigen Bakterienstämme. Ein hoher Konsum an Süßigkeiten gilt ebenfalls als Katalysator einer bestehenden Akne.

Was hilft gegen Akne, Pickel, Mitesser?

  • Jugendliche mit fettiger Haut denken oft, sie müssten ihr Gesicht besonders häufig und gründlich mit heißen Wasser und austrocknender Seife waschen. Doch der Irrglaube, dass Akne etwas mit Sauberkeit zu tun hat ist falsch. Drücken und Kratzen verschlimmert das Ganze und kann zu Narbenbildung führen, deswegen sollte das unbedingt vermieden werden.
  • Es sollten Peelings, Make-up und alle ölhaltigen Produkte vermieden werden. Wer trotzdem Make-up benutzen möchte, sollte unbedingt darauf achten, dass es auf Wasser- und nicht auf Ölbasis ist.
  • Waschlappen sollten nicht zur Reinigung verwendet werden, da sie ein Tummelplatz für Bakterien darstellen. Tipps zur Selbstheilung sind Einmal-Reinigungspads.
  • Da durch häufiges ins Gesicht fassen, Bakterien und Schmutz die Akne noch verschlimmern oder auslösen können sollte der Kontakt des Gesichtes mit Händen oder Gegenständen vermieden werden.
  • Von einem Sonnenbad wird bei starker Akne abgeraten.
  • Auch die Ernährung spielt eine Rolle bei der Haut, bei der sich aber die Wissenschaftler nicht einig sind. Einige behaupten bei zu fettigem Essen treten vermehrt Mitesser auf, andere geben der Schokolade die Schuld. Hierbei hilft nur ein Selbstversuch, indem man z.B. auf Süßigkeiten für eine Zeit verzichtet und guckt, ob sich die Haut verbesser hat. Viel Trinken ist ein allgemein bekanntes Mittel und auch Zink, Biotin, Vitamin A und weitere Vitamine und Spurenelemente helfen der Haut sich zu regenerieren.
  • Wenn sich die Haut innerhalb von 3 Monaten bei Anwendung aller möglichen rezeptfreien Mittel und Hausmittel nicht verbessert, oder sich die Haut ernsthaft entzündet, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Schnelle Hilfe bei Akne, Pickel, Mitesser

  • In der Apotheke kann man rezeptfrei Gele, Lotionen oder Cremes mit dem Inhaltsstoff Benzoylperoxid erhalten. Dieser ist antibakteriell und fördert die Abstoßung abgestorbener Hautreste, welche die Poren verstopfen.
  • Auch Cremes, welche Alphahydroxysäuren enthalten helfen der Haut Verstopfungen zu lösen.
  • Kühlung hilft gegen die Rötung und lindert die Entzündung.
  • Auch kann man sich sein eigenes Gesichtswasser nach Omas Hausmittelrezept zusammenmischen, indem man 1 TL Bittersalz, 125ml Wasser und 3 Tropfen Jodtinktur vermischt. Diese Lösung dann zum kochen bringen, abkühlen lassen und mit einem sauberen Wattebausch auf die Haut auftragen.


Alternative Hausmittel

  • Aloe Vera ist ein Wunderheilmittel, wenn es um Hautkrankheiten geht. Laut einer Studie heilen neun von zehn Wunden bei einer Aloe Vera Behandlung. Entweder Pflegeprodukte, welche Aloe Vera enthalten verwenden oder noch besser den Saft aus einem frischen Blatt drücken, hierbei aber den Saft aus der Blattbasis vermeiden.

  • Pickel können außerdem mit Zitronensäure oder Essig betupft werden, denn die darin enthaltenen Säuren helfen die Poren zu reinigen.
  • Mythos Zahnpasta: sie trocknet den Pickel zwar aus und hat auch für den Moment seine Vorteile, da der Pickel sich zurückbildet, doch danach kann die Haut mit noch schlimmeren Ausschlägen reagieren.
  • Ein weiteres natürlich rein pflanzliches Heilmittel ist eine 1:1 Mischung aus Muskatnuss und Honig. 20 Minuten einwirken lassen und dann mit lauwarmem Wasser abwaschen. Honig hat antiseptische ("keimbekämpfende") Eigenschaften.
  • 5 %-igesTeebaumöl ist ein bewährtes Naturheilmittel und hemmt die Entzündung. Es sollte dreimal täglich auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden
  • Die Naturheilpflanze Mönchspfeffer hilft zur Regulierung des Hormonhaushaltes bei Frauen, wie zum Beispiel bei der prämenstruellen Akne. Als Tee kann diese Pflanze vorsorglich getrunken werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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