Hausmittel gegen Haarausfall

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Mensch verliert 50 bis 100 Haare im Laufe des Tages - und das ist vollkommen natürlich! Steht die Anzahl der verlorenen Haare nicht länger im Verhältnis zur Anzahl der nachwachsenden Haare, spricht man von so genannter Alopezie, dem Haarausfall. Was sind die Gründe und wie kann man dagegen vorgehen?

Inhaltsverzeichnis

Was ist Haarausfall?

Voranschreitender Haarausfall.

Ein geringfügiger Haarausfall ist normal und kein Grund zur Besorgnis. Haare wachsen nur eine bestimmte Zeitspanne, fallen wieder aus, während neue nachwachsen. Von echtem Haarausfall sprechen Mediziner, wenn pro Tag mehr als 100 Haare in Bürste oder Kamm hängenbleiben und auf dem Kopf kahle Stellen entstehen.

Wer ist betroffen?

Bei Männern zeigen sich in der Regel zunächst Geheimratsecken im Schläfenbereich oder dünneres Haar in der Kopfmitte. Mit der Zeit gehen immer mehr Haare aus und an der Stirn und am Hinterkopf entsteht eine Glatze, übrig bleibt nur ein Haarkranz.

Diese Form des Haarausfalls ist meistens genetisch bedingt und erste Anzeichen sind schon bei Jugendlichen erkennbar. Auch Frauen können eine Veranlagung zum Haarausfall haben. Bei ihnen entsteht aber meistens keine Glatze, sondern die Haare um den Scheitel dünnen zunehmend aus, der Stirnbereich ist eher nicht betroffen.

Ursachen

Um die Ursachen für einen Haarausfall herauszufinden, sollte berücksichtigt werden, dass Haare oft erst Wochen nach einem Auslöser ausfallen und dass sie mit zunehmendem Alter sowieso dünner werden. Haarlosigkeit ist selten angeboren. In den ersten Lebensjahren sind meistens Stoffwechselprobleme schuld. Ein anlagebedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie) beruht auf einer Überempfindlichkeit gegenüber dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron. Entgegen der landläufigen Meinung heißt das aber nicht, dass Männer mit Glatze besonders viele männliche Hormone haben, und Frauen zu viele männliche Hormone bilden. Vielmehr reagieren bei Betroffenen die Haarwurzeln empfindlich auf das Hormon. Dabei spielen verschiedene Gene eine Rolle.

Bei kreisrundem Haarausfall (Alopecia areata) sehen Ärzte die Ursache in einer Autoimmunreaktion gegen die eigenen Haare. Dadurch wird das Wachstum behindert und die Haare gehen aus. Eine genetische Veranlagung als Ursache wird noch erforscht. Meistens bestehen parallel andere Autoimmunerkrankungen wie Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) oder Schilddrüsenerkrankungen.

Ein diffuser Haarausfall kann unterschiedliche Gründe haben:

  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • hormonelle Umstellung in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren
  • Nebenwirkungen von Chemotherapie oder Bestrahlungen
  • mechanische Reizung durch Kämmen oder Bürsten
  • Hauterkrankungen wie Pilzinfektionen, Schuppenflechte oder Kopfhautekzeme
  • verschiedene Kopfhautverletzungen, Narben
  • seelische Probleme und Stress
  • Schäden durch falsche Pflege

Indizien richtig deuten

Hat der Körper ein Vitamin- oder Mineralstoffdefizit aufzuweisen äußert sich dies oft zuerst so, dass man die Diagnose allein von Außen her treffen kann. Haare, Haut und Nägel sind meist als Erste betroffen. Fingernägel werden weich, brüchig, verfärben sich und splittern. Die Haut leidet unter Rötungen, Hautschuppen und durch Trockenheit bedingtem Jucken.

Auf das Haar wirkt sich jede Art von Mangel mit Haarbruch, dünner werdendem Haar und Haarausfall aus. In den meisten Fällen ein explizites Warnzeichen für einen Mangel an Vitamin D. Mit diesem ist nicht zu Spaßen, denn abgesehen von den ärgerlichen äußeren Auswirkungen, kann Vitamin-D-Mangel unter anderem zu Zuckererkrankungen, Herzproblemen, Bluthochdruck, Knochenerkrankungen und Stimmungstiefs führen. Ein ärztliches Blutbild kann Gewissheit bringen.

Essen und Sonne

Vitamin D wird vom Körper selbst hergestellt. Dazu ist lediglich Sonnenlicht nötig. Dieses macht die Bindung von Vitamin D im Körper erst möglich. Im Sommer reicht es sich 20 Minuten täglich ohne Sonnenschutzcreme draußen im Sonnenlicht aufzuhalten. Im Winter reicht die Strahlung hierzulande nicht aus, um den Vitamin-D-Vorrat im Körper wieder aufzustocken.

In diesen Monaten sollten sie mit Hilfe von speziellen Vitamin-D-reichen Lebensmitteln nachhel-fen. Es empfehlen sich Hering, Lachs, Austern, Pilze, Eier, Butter, diverse Käsesorten und fettarmer Joghurt. Wer es mit sich vereinbaren kann, Lebertran zu trinken, sollte dies unbedingt tun. Er ist Spitzenlieferant unter den möglichen Le-bensmitteln. Wem es schwer fällt seine Ernährung umzustellen, der kann auch auf spezielle Vitamin-D-Präparate zurück greifen.

Psychische Ursachen

Ein ektischer Alltag, persönliche Probleme - alles was sie stresst kann Haarausfall nach sich ziehen. Ihr Körper, Speziell das Immunsystem, wird sehr in Mitleidenschaft gezogen, wenn sie keine Ruhe finden. Bringen sie Ruhe in ihr Leben indem Sie Pausen schaffen. Cardio-Sportarten zum Ausgleich von Körper und Geist, Meditation durch Yoga oder auto-genes Training, kann ihre Woche entschleunigen und ihnen Zeit geben Kraft zu tanken. Ihr Haar wird es ihnen gleich-tun.


Schädigende Haarpflegeprodukte

In vielen Haarpflege- und Haarfärbeprodukten sind chemische Stoffe enthalten die das Haar nachhaltig schädigen. Lichtes Haar kann das Ergebnis von zu viel oder falscher Pflege sein. Wenn sie es gut meinen, kaufen sie Produkte die das ÖKO-TEST Zertifikat tragen und somit unbedenklich verwendet werden können. Oder fragen sie in der Apotheke nach Pflegeprodukten auf natürlicher Basis. Auch dort wird man fündig.

Sie dürfen auch Shampoos ausprobieren, die anregende Rohstoffe wie Koffein und Guarana enthalten. Es ist wissen-schaftliche nachgewiesen, dass diese bei Haarausfall helfen. Beachten sie hier unbedingt die vorgeschriebene Einwir-kungszeit des Shampoos um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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