Eierlikör

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eierlikör ist eine alkoholische Spezialität, die aus Eigelb, Honig und Zucker hergestellt wird. Er wird pur getrunken, als Zutat in Cocktails oder Longdrinks verwendet oder für Süßspeisen und Desserts genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Eierlikör wissen

Laut aktueller Marktforschung wird Eierlikör größtenteils von Frauen gekauft und somit wahrscheinlich auch meist von Frauen getrunken. Es handelt sich um einen alkoholhaltigen Likör, der mindestens 14 % Vol enthalten muss. Die meisten Eierliköre enthalten tatsächlich aber rund 20 % Vol.

Es handelt sich beim Eierlikör um einen Emulsionslikör, da das Eigelb die wasserhaltigen Bestandteile bindet. Der Likör hat somit eine feste Konsistenz. Im verwendeten Eigelb findet sich der natürliche Emulgator Lecithin, sodass kein künstlicher Ersatz mehr zugesetzt werden muss.

Das Eigelb ist der wesentliche Geschmacksträger im Eierlikör, sein Geruch und seine Farbe müssen perfekt sein - andernfalls verändert das Geruch und Aussehen des Eierlikörs. Beim enthaltenen Alkohol handelt es sich oft um reinen Agrar-Alkohol, es können aber auch Obstbrände oder Rum verwendet werden. Zur Beeinflussung des Geschmacks werden dem Eierlikör manchmal weitere Aromen wie Vanille zugefügt.

Bedeutung für die Gesundheit

Eierlikör hat trotz des enthaltenen Eis keine positiven Auswirkungen auf die Gesundheit. Zunächst handelt es sich um ein alkoholisches Getränk, das durch den Alkoholgehalt als Nervengift zu verstehen ist. In großen Mengen nimmt Eierlikör den gleichen schadlichen Einfluss auf Körper und Psyche wie jeder andere Alkohol.

Eierlikör kann somit beispielsweise zur Alkoholsucht beitragen und die Leber nachhaltig schädigen. Selbst unter alkoholischen Getränken ist Eierlikör nicht die gesündeste Wahl, da er zusätzlich viel Zucker enthält. Eierlikör sollte daher wenn, dann in Maßen genossen werden.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Bei der Herstellung von Eierlikör ist es nicht möglich, nur reines Eigelb zu verwenden. Ein kleiner Teil Eiweiß darf und wird daher in jedem Eierlikör enthalten sein. Ebenfalls in jedem Produkt enthalten ist Alkohol, der aber aus unterschiedlichen Quellen stammen kann. Reiner Agrar-Alkohol enthält keine zusätzlichen Inhaltsstoffe, bei Rum bleibt je nach Art brauner Zuckercouleur enthalten.

Die meisten Eierliköre enthalten außerdem Zucker und Honig, viele Hausrezepte werden mit Vanille, Vanillin oder Vanillezucker geschmacklich beeinflusst. Auch das kann zum Zuckergehalt insgesamt beitragen und diesen noch weiter erhöhen. Der Alkoholgehalt beträgt mindestens 14 % Vol, meistens aber etwa 20 % Vol.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 285 kcal/ 1192 kj
Eiweiß 4,00 g
Kohlenhydrate 28,00 g
Fett 7,00 g
Wasser 47,36 g
Ballaststoffe 0,00 g
Vitamin E 560 µg
Vitamin B5 1055 µg

Unverträglichkeiten

Bei bestehender Hühnerei-Allergie sollte auch kein Eierlikör getrunken werden. Die Allergie besteht zwar nicht gegen das Ei als Ganzes, aber gegen bestimmte enthaltene Proteine. Obwohl diese im Eiweiß in höherer Konzentration enthalten sind als im Eigelb, wird trotzdem auch dieses nicht gut vertragen.

Da Eierlikör bei der Herstellung erhitzt wird, können bestimmte Allergene zerstört werden, da Proteine sehr hitzeempfindlich sind. Ein kleines Glas Eierlikör kann daher ausnahmsweise getrunken werden, größere Mengen sind bei Hühnerei-Allergie aber nicht zu empfehlen. Bei manchen Eierlikören wird Fructose als Süßungsmittel verwendet, dies ist relevant bei Fructoseunverträglichkeit.


Einkaufs- und Küchentipps

Bei der Herstellung von Eierlikör wird die verderblichste Zutat, das Eigelb, bei hohen Temperaturen erhitzt. Dies dient dem Ausschluss von Salmonellen-Infektionen, die bei falsch zubereiteten Eiern ein Risiko darstellen. Da bei diesen Temperaturen Bakterien absterben, kann Eierlikör eine Weile gelagert werden. Auch der Alkoholgehalt trägt seinen Teil zur langen Haltbarkeit von Eierlikör bei.

Industriell gefertigte, verschlossene Produkte halten sich in diesem Zustand sogar mehrere Jahre, wenn auch nicht so lange wie andere alkoholhaltige Getränke. Bei selbst gemachtem Eierlikör kann man keine sauerstoffdichte Verpackung gewährleisten, deswegen sollte dieser bestenfalls sofort getrunken und nur kurz kühl gelagert werden.

Nach dem Öffnen sollte auch industriell hergestellter Eierlikör im Kühlschrank aufbewahrt werden - es sei denn, er wird innerhalb der nächsten Tage und Wochen genossen. In diesem Fall darf er auch außerhalb des Kühlschranks bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden.

Zubereitungstipps

Eierlikör wird bei etwa 10°C pur getrunken, beispielsweise als Aperitif. Er kann für Cocktails und alkoholische Getränke wie Eierpunsch zum Mixen verwendet und dabei auch erhitzt werden. Dessertsoßen verwenden Eierlikör als rohe Zutat, auch zum Backen oder Übergießen beispielsweise von Eis wird Eierlikör gerne genutzt. Meistens wird er dabei entweder bei Zimmertemperatur oder gekühlt gebraucht, man kann ihn direkt der Flasche entnehmen und verwenden.

Wenn Eierlikör selbst hergestellt werden soll, müssen die Eigelbe ausreichend hoch erhitzt werden, da andernfalls Salmonellengefahr besteht. Selbst gemachter Eierlikör wird wahrscheinlich nicht so gleichmäßig wie industriell hergestellte Liköre, da hierfür die Ausstattung in der Küche fehlt. Auch hier sollte auf Farbe und Geruch der Eigelbe geachtet werden.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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