Laufschuhe

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 17. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Laufschuh oder Joggingschuh ist der wichtigste Ausrüstungsgegenstand für jeden, der regelmäßig läuft oder joggt. Wenn man sich entscheidet neue Lauf- oder Joggingschuhe zu kaufen, sollte man auf eine gute und kompetente Beratung keinesfalls verzichten. Falsche oder aufgetragene Laufschuhe können im Extremfall zu schwerwiegenden Verletzungen oder ernsten chronischen Verschleißerscheinungen führen.

Inhaltsverzeichnis

Lebensdauer eines Laufschuhs

Spätestens nach 1000 Laufkilometern sollten die alten Joggingschuhe ausgemustert werden.

Die immer wiederkehrende Frage nach der Lebensdauer eines Laufschuhs bzw. Joggingschuhs ist nicht eindeutig zu beantworten. Sowohl die Qualität der Schuhe, der Untergrund auf dem man hauptsächlich läuft, aber auch die individuellen körperlichen Voraussetzungen des Läufers sind ausschlaggebend bei Frage nach der Lebensdauer.

Ein gewichtiger Läufer nutzt seine Schuhe, bei jedem Schritt wesentlich stärker ab, als ein leichterer. Je höher die Masse des Joggers, desto mehr wird das Material der Schuhe belastet und je größer sind die Abnutzungserscheinungen.

Auch körperliche Besonderheiten, wie z.B. die spezielle Anatomie des Fußes oder der individuelle Laufstil (Überpronation, Supination) können sich auf die Lebensdauer der Schuhe (einseitige Abnutzung) auswirken.

Auch die Art des Untergrunds auf dem man joggt spielt bei der Abnutzung des Schuhs eine erhebliche Rolle. Je weicher und runder der Boden (Sand), auf dem man läuft, desto geringer ist der Abnutzungseffekt. Je härter und scharfgratiger der Untergrund (z.B. Schotter), desto eher endet die Lebensdauer der Schuhe.

Endscheidend bei der Lebensdauer ist zudem die Qualität der jeweiligen Joggingschuhe. Ein guter Lauf- bzw. Joggingschuh sollte im Durchschnitt zwischen 700 und 1000 Kilometer aushalten und trotzdem noch einen gewissen Federungs- und Stabilitätsgrad besitzen.

Stark ausgetretene oder abgenutzte Schuhe sollten zur Vermeidung von Verletzungen oder chronischen Verschleißerscheinungen schnellstens gegen neue Modelle ausgetauscht werden.

Wer im Durchschnitt wöchentlich 3- bis 4-mal die Joggingschuhe schnürt, hat am Ende der Woche schnell 20 Kilometer zurück gelegt. Auf ein ganzes Jahr gerechnet (50 Wochen) ergibt sich eine Gesamtstrecke von über 1000 Kilometer. Bei diesem Laufpensum wird dringend dazu geraten, sich jährlich neue Schuhe zuzulegen, um gesundheitliche Langzeitschäden zu vermeiden.

Leistungssportler, die das Laufen exzessiv betreiben (Marathon) sollten je nach Trainingspensum noch häufiger das Schuhwerk wechseln. Ambitionierte Läufer sollten mehrere Schuhpaare besitzen, um neue Schuhe vorsichtig, ohne unangenehme Blasen, einzulaufen.

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Grundsätzlich empfehlen wir beim Kauf eines Laufschuhs einen Fachhändler mit gut ausgebildetem Personal und Equipment aufzusuchen.

Gute Fachgeschäfte verfügen in der Regel über ein computer- und videogestütztes Laufband, anhand dessen ihr individueller Laufstil analysiert und daraufhin der optimale Schuh gefunden werden kann.

Nehmen sie ruhig ihre alten Laufschuhe oder einfach ein häufig getragenes Paar Schuhe mit in das Sportfachgeschäft. Denn ein guter Sportfachverkäufer ist in der Lage anhand der getragenen Schuhe ihren Laufstil zu analysieren und eventuell notwendige Stütz- oder Dämpfungseigenschaften bei der Wahl des Schuhs zu berücksichtigen.

Hauptkriterium für den Kauf eines Joggingschuhs ist allerdings der vorwiegend zu belaufende Untergrund.

Je nach Bodenbelag (Waldboden, Asphalt, Schotter) muss ein Schuh spezielle Dämpfungs- und Profileigenschaften am Sohlenteil (Mittelsohle) besitzen.

Grundsätzlich sollte jeder Joggingschuh über Stabilitätselemente für einen guten Halt und ein Mindestmaß an Federung, vor allem im Bereich der Ferse, verfügen. Denn über 60 Prozent des Körpergewichts landen beim Laufen auf dem Fersenbereich. Zudem wird die Ferse durch die Wucht des Aufpralls belastet.

Erfüllt dieser Schuh diese Kriterien muss er natürlich in erster Linie bequem sein. Denn sie dürfen nicht vergessen, dass sie diese Schuhe über einen längeren Zeitraum und teils unter starker Belastung an ihren Füßen tragen.

Da die Füße eines Menschen im Verlauf eines Tages etwas größer werden, ist zu empfehlen, die Schuhe ungefähr zu der Tageszeit anzuprobieren, zu der sie vorwiegend getragen werden sollen. Man sollte auch bei der Anprobe daran denken, die Socken zu tragen, mit denen später gelaufen wird. Das Oberteil des Schuhes sollte gut am Fuß anliegen. Der Fuß darf sich beim Anprobieren auf keinen Fall beengt und eingeschnürt anfühlen.

Allerdings sollte der Schuh auch nicht zu weit sein, um ein hin und her rutschen im Schuh und das Aufscheuern von Blasen zu vermeiden. Die Faustregel besagt, den Laufschuh eine halbe bis eine ganze Nummer größer zu kaufen (Daumenbreite), um das Anstoßen der Zehen während des Laufens zu vermeiden.

Joggingschuhe kaufen

Je härter der Boden (Asphalt) desto bessere Dämpfungseigenschaften sollte der Schuh haben. Hier ist beim Kauf unbedingt auf dämpfende Elemente im gesamten Mittelsohlenbereich (Ballen und Ferse) zu achten. Gleichzeitig sollte die Sohle flexibel und elastisch genug sein, um eine sanfte Abrollbewegung des Fußes zu ermöglichen.

Das Obermaterial ist heute fast ausschließlich aus grobgewebter und atmungsaktiver Kunstfaser (MESH). Dieses Material hat gute Durchlüftungs- und Zirkulationseigenschaften, wodurch Feuchtigkeit, verursacht z.B. durch schwitzen, schnell wieder wegtrocknen kann.

Bei Menschen mit körperlichen Besonderheiten wie Übergewicht, nach innen (Überpronation) oder nach außen (Supination) geneigtem Fußgelenk, Knie- oder Hüftbeschwerden oder bei sehr großen Menschen sind spezielle Stabilitätselemente ratsam.

Trailschuhe bzw. Outdoorschuhe kaufen

Findet das Laufen vorwiegend auf weichem und nachfederndem Wald- und Wiesenboden statt, sind die Dämpfungseigenschaften eines Schuhs eher unwichtig. Feuchter, rutschiger und unwegsamer Boden stellt ganz andere Anforderungen an einen Schuh. So genannte Trail- bzw. Outdoorschuhe erfüllen Anforderungen speziell für das unbefestigte Gelände.

Beim Kauf sollten sie demnach darauf achten, dass die Sohle ein rutschfestes, noppiges Profil (Noppensohle) besitzt. Zudem ist zu empfehlen, dass das Obermaterial des Schuhs aus strapazierfähigem und wasserabweisendem Material besteht. Insgesamt sollte der Schuh fester und robuster sein als ein normaler Joggingschuh sein. Diese Art von Schuh ist in der Regel auch für die feuchten und kalten Monate (Herbst, Winter) geeignet.

Laufschuhe kaufen

Grundsätzlich haben alle namenhaften Sportartikelhersteller wie Nike, Adidas, Reebok oder Puma qualitativ hochwertige Lauf- bzw. Joggingschuhe in ihrem Sortiment.

Neben den großen Herstellern haben sich Unternehmen, wie Asics, wie Mizuno, New Balance, Salomon, Brooks u.a. auf das Segment Lauf- und Joggingschuhe spezialisiert. Aufgrund dieser Tatsache greifen sowohl Breiten als auch Leistungsportler gerne zu diesen Running-Spezialisten.

Der Preis eines Laufschuhs sagt nicht zwingend etwas über die Qualität aus. Entscheidend ist vielmehr, dass der Schuh auf ihre individuellen Bedürfnisse und Anforderungen abgestimmt ist. Lassen sie sich in einem guten Sportfachgeschäft beraten.

Zur Orientierung - ein guter Laufsschuh sollte die 100-Euro-Grenze nicht unterschreiten. Ihre Gesundheit wird es ihnen danken.

Reinigen und Pflegen der Laufschuhe

Bei häufigem Gebrauch benötigen Laufschuhe eine gute und richtige Pflege. Diese garantiert ihrem Schuh eine längere Lebensdauer. Außerdem kann richtige Pflege schlechten Gerüchen, Bakterien und Fußpilz vorbeugen.

Nach dem Laufen sollten sie ihre Schuhe in einem gut gelüfteten Raum trocknen lassen. Starke und direkte Hitze, ausgehend von z.B. Heizkörpern, Sonne oder Fön, können dem sensiblen Material des Schuhs schaden. Stecken sie stattdessen Zeitungspapier in die Schuhe und wechseln sie dieses von Zeit zu Zeit.

Grober Schmutz kann mit lauwarmen Wasser, einer Bürste oder einem Schwamm entfernt werden. Verzichten sie bei der Reinigung auf Chemikalien und das Waschen in der Maschine. Diese Arten der Säuberung ruinieren das Material des Schuhs und verkürzen so die Lebensdauer erheblich.

Der Sportfachhandel führt verschiedene Reinigungs- und Pflegemittel, die auf die speziellen Materialeigenschaften von Sportschuhen abgestimmt sind (z.B. antibakterielle Schuhdeos).

Dieser Artikel wurde unter Berücksichtigung der sportwissenschaftlichen Fachliteratur und aktueller Studien verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Sportwiss. Martin Romahn
Letzte Aktualisierung am: 17. November 2021

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