Kalte Hände

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 6. November 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Kalte Hände sind nicht nur ein Leiden vieler Frauen. Auch immer mehr Männer haben mit diesen zu kämpfen. Die Ursachen sind dabei sehr unterschiedlich und kann eine entsprechende Diagnose sehr schwer machen.

Inhaltsverzeichnis

Was steckt hinter kalten Händen?

Oft leiden Frauen unter kalten Händen. Niedriger Blutdruck und Stress sind häufige Ursachen.

Von kalten Händen spricht man, wenn diese deutlich kälter als der Rest des Körpers sind. Dabei verengen sich die Gefäße zunächst nur in den Fingern. Bei einer lang anhaltenden Kälte können sich auch die Gefäße in den Händen verengen, doch meist sind nur die Finger bei den betroffenen Personen so stark betroffen.

Hier fließt nämlich überall nur sehr wenig wärmendes Blut. Daher reagieren die Gefäße hier sehr extrem auf Kälte und Wärme. Wenn sich die kalten Hände nun wieder aufwärmen, weiten sich die Gefäße. Das Blut strömt zurück in die Finger. Dies verursacht bei den meisten betroffenen Personen ein starkes Prickeln und kann auch Handschmerzen mit sich bringen.

Eine ernste Erkrankung kann die kalten Hände verursachen und sollte dringend behandelt werden. Zudem kann kalten Händen gut vorgebeugt werden durch einige Verhaltensweisen.

Ursachen

Kalte Hände können viele Ursachen haben und machen eine Diagnose und die damit verbundene Therapie häufig sehr schwer für den Arzt. Dabei sind nur gelegentlich kalte Hände keinesfalls schlimm, sollten aber im Auge behalten werden. Eine der häufigsten Ursachen für kalte Hände ist ein zu niedriger Blutdruck. Aber auch Schäden und Entzündungen an den Nerven können die schlechte Durchblutung der Gefäße auslösen.

Des Weiteren können auch Psychische und psychosomatische Erkrankungen hinter kalten Händen stecken. Denn die seelische Verfassung beeinflusst sowohl Hormone als auch sämtliche Nerven in unserem Körper. Diese sind eng verbunden mit der Durchblutung unserer Hände und Finger. Daher kann auch dies kalte Hände hervorrufen.

Außerdem sollte bei kalten Händen an ein mögliches Raynaud-Syndrom gedacht werden. Dieses äußert sich durch Gefäßkrämpfe, die mit starken Schmerzen verbunden sind. Aus diesem Grund sollte bei ständigen kalten Händen eine Abklärung durch den Hausarzt erfolgen. Besonders bei starken Schmerzen auf Grund der Kälte ist dies unumgänglich.

Krankheiten

Diagnose und Verlauf

Zur Stellung der Diagnose von kalten Händen wird der Arzt zunächst ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten führen. Hier werden die Symptome, Vorerkrankungen, psychische Belastungen und der Verlauf abgeklärt. Danach erfolgt eine körperliche Untersuchung. Hier wird der Blutdruck gemessen. Dieser bringt sehr schnell einen Aufschluss, ob die kalten Hände durch einen zu niedrigen Blutdruck verursacht werden.

Des Weiteren wird sich der Arzt die Hände genau ansehen, um mögliche Verfärbungen und Veränderungen zu erkennen. Zudem erfolgt meist eine Messung des Pulses und das Abhören der Gefäßbahnen. Sofern die Ursache der kalten Hände feststeht, kann eine Überweisung zu einem Facharzt erfolgen. Dies kann ein Psychologe, der Nervenarzt, ein Kardiologe oder auch ein Diabetologe sein.

Um eine sichere Diagnose stellen zu können, kann auch eine Ultraschalluntersuchung helfen. Auch eine Lichtphletysmografie wird immer wider gerne angewendet und auch eine Blutuntersuchung kann einen Rückschluss auf die mögliche Ursache von kalten Händen geben. Daneben gibt es noch zahlreiche spezielle Untersuchungen, die nach einer Überweisung zu einem Facharzt durchgeführt werden können.

Behandlung und Therapie

Je nach Ursache der kalten Hände wird eine andere Behandlung vorgenommen. Sofern die kalten Hände auf einer seelischen Störung beruhen, wird dies mit Hilfe eines Psychologen aufgearbeitet und verschafft meist nach den ersten Sitzungen eine Besserung. Sofern ein zu niedriger Blutdruck bei den betroffenen Personen besteht, wird dieser durch speziell verschriebene Medikamente ausgeglichen. Diese müssen in regelmäßigen Abständen zu sich genommen werden.

Auch bei Erkrankungen des Herzens spielen Medikamente eine große Rolle. Bei der Diagnose eines Raynaud-Syndroms muss hingegen auf einen ausreichenden Kälteschutz der Hände geachtet werden. Nur so können die Beschwerden gelindert werden. Ausreichende sportliche Übungen können ebenfalls helfen und werden von Ärzten dringend zur Bekämpfung von kalten Händen empfohlen.


Vorbeugung

Kalten Händen kann man zudem sehr gut vorbeugen. Im Winter sollte darauf geachtet werden immer Handschuhe zu tragen. Aber dies reicht bei den meisten Personen nicht aus. Zusätzlich sollte der gesamte Körper und vor allem die Füße warm gehalten werden. Des Weiteren sollte nicht im Luftzug gestanden und windige Flächen gemieden werden. Auch Handschuhwärmer können eine rasche Abhilfe bei kalten Händen verschaffen.

Aber auch im Haus sollte man einige Vorkehrungen treffen. Häufig empfiehlt es sich die Klimaanlage im Sommer nicht zu hoch zu stellen. Des Weiteren sollte eine nicht zu feuchte und zu trockene Raumluft herrschen. Auch die Hände sollten immer ordentlich abgetrocknet werden. Spezielle Gymnastikübungen können zudem kalten Händen vorbeugen.

Quellen

  • Roskamm, H., et al.: Herzkrankheiten. Springer, Heidelberg 2004
  • Kindermann, W., et al.: Sportkardiologie. Steinkopff, Darmstadt 2007
  • Bieber, C. et al.: Duale Reihe Innere Medizin, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2012
  • Böhm M, Hallek M, Schmiegel W (Hrsg): Innere Medizin, begr. von Classen M, Diehl V, Kochsiek K, 6. Auflage, München Elsevier Urban & Fischer Verlag 2009

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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