Hecht

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Hecht ist ein Raubfisch, der sich auch als Speisefisch großer Beliebtheit erfreut. Sein festes Fleisch gilt als sehr delikat.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Hecht wissen

Beim Hecht (Esox lucius) handelt es sich um einen Raubfisch aus der Familie der Hechte (Escocidae). Er kommt in der nördlichen Hemisphäre der Erde vor und hält sich in Süßwasser und Brackwasser auf. Auch als Speisefisch wird der Hecht sehr geschätzt. Seine Zucht ist aufgrund seiner Aggressivität jedoch nicht einfach. In Deutschland wurde er zum Fisch des Jahres 2016 gekürt.

Zu den Merkmalen des Hechts zählt seine oft grünbraune Rückenpartie, während sich der Bauch weiß präsentiert. Darüber hinaus weist der bräunliche, grüne oder graue Fisch helle Streifen auf. An seiner Seitenlinie kommen mehr als einhundert kleine Schuppen vor. Seine durchschnittliche Größe schwankt zwischen 50 und 100 Zentimetern. Große Exemplare erzielen auch bis zu 150 Zentimeter und bringen es auf ein Gewicht von 20 Kilogramm. Die Höchstlänge weisen jedoch nur Weibchen auf, während die Männchen eine Länge von 90 Zentimetern erreichen.

Als wohlschmeckend gilt das weiße feste Fleisch des Hechts. Außerdem ist er mit spitzen Gräten, den sogenannten Y-Gräten ausgestattet, die vor dem Verspeisen des Fisches entfernt werden müssen. Aufgrund seines geringen Fettgehaltes fällt das Fleisch des Hechts recht trocken aus. Der Hecht gilt als relativ gefräßiger Raubfisch, der sich in erster Linie von Karpfen ernährt. Aber auch kleine Säugetiere, Vögel und sogar Artgenossen stehen auf seinem Speiseplan.

Zwischen den Monaten Februar und April wird der Hecht in der Regel nicht gefangen. So weisen Rogen und Milch der Hechtweibchen in diesem Zeitraum eine leichte Giftigkeit auf. In den restlichen Monaten lässt sich der Hecht jedoch problemlos verspeisen, was auch für seine Leber gilt, die in früheren Zeiten sogar als Delikatesse galt.

Beheimatet ist der Hecht in Europa, Nordamerika und Asien. Dort bevölkert er stille klare Gewässer und Flüsse, die eine langsame Strömung haben. Darüber hinaus kommen Hechte auch in Neuseeland und Australien vor. Insgesamt reicht der Lebensraum des Fisches von Westeuropa bis in die Kamtschatka nach Ostasien sowie vom nordamerikanischen Atlantik bis zum Pazifik. Besonders gern schwimmt der Hecht auch an Ufern, in größeren Teichen und Seen. Manche Exemplare halten sich zudem in freien Gewässern auf.

In Deutschland findet die Hechtzucht in erster Linie in Teichen statt. Um den Fischen ein wildes Aufwachsen zu ermöglichen, werden sie von den Züchtern häufig in freien Gewässern ausgesetzt und zu einem späteren Zeitpunkt wieder eingefangen.

Um eine umfangreichere Zucht trotz der Aggressivität des Hechts zu gewährleisten, erfolgte eine Kreuzung des Europäischen Hechts mit der Muskellunge (Esox masquinongy), wodurch eine Hybride namens Tigerhecht entstand. Diese verhält sich friedlicher und kann leichter gezüchtet werden. In Deutschland ist der Hecht auch ein beliebtes Ziel von Anglern.

Bedeutung für die Gesundheit

Das Fleisch des Hechtes weist nur wenige Kalorien auf und gilt deshalb als gesund. So eignet sich der Fisch ausgezeichnet zum Verzehr für Menschen, die Wert auf eine schlanke Figur legen. Darüber hinaus sind in ihm gesundheitsfördernde Mineralstoffe in höheren Mengen enthalten.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Zu den Inhaltsstoffen des Hechtes gehören wertvolle Mineralien wie Kalium, Phosphor und Magnesium. Die Nährwerte des Fisches liegen pro 100 Gramm bei 82 Kalorien, 18,4 Gramm Eiweiß und 0,9 Gramm Fett. Über Ballaststoffe und Kohlenhydrate verfügt er allerdings nicht.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 82 kcal/ 344 kj
Eiweiß 18,40 g
Kohlenhydrate 0,00 g
Fett 0,85 g
Wasser 79,70 g
Ballaststoffe 0,00 g
Vitamin B3 1600 µg
Vitamin E 910 µg

Unverträglichkeiten

Unverträglich auf Hecht können Menschen reagieren, die unter einer Fischallergie leiden. Diese richtet sich auch danach, wie häufig die Fischart verzehrt wird. Grundsätzlich werden Süßwasserfische, zu denen auch der Hecht zählt, als verträglicher eingestuft als Fische, die in Salzwasser leben.


Einkaufs- und Küchentipps

Fischhändler bieten sowohl einzelne Stücke vom Hecht als auch ganze Exemplare an. Beim Kauf gilt es darauf zu achten, dass der Hecht ein Gewicht von 2 bis 3 Kilogramm nicht übersteigt. So gelten größere Hechte als weniger wohlschmeckend. Mitunter können sie sich sogar als zäh erweisen.

Da der Hecht zu den frischen Fischen gehört, darf er maximal 1 bis 2 Tage im Kühlschrank gelagert werden. Die Vorbereitung eines kompletten Hechts kann bereits durch den Verkäufer erfolgen. Einzelne Hechtstücke brauchen lediglich abgespült und getrocknet zu werden. Da der Hecht über viele Gräten verfügt, ist bei seinem Verzehr Geduld angebracht.

Zubereitungstipps

Am besten fällt der Geschmack des Hechts zwischen September und Januar aus. Während junge Exemplare gekocht, gedünstet und pochiert werden, lassen sich ältere Hechte zu Füllungen verarbeiten. Nicht selten wird der Hecht auch in Form von Hechtklößchen (Fischbällchen) angeboten. Eine traditionelle Zubereitungsmethode des Fisches ist sein Spicken mit Aal oder Speck.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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