Hecht
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. September 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der Hecht ist ein Raubfisch, der sich auch als Speisefisch großer Beliebtheit erfreut. Sein festes Fleisch gilt als sehr delikat. Trotz seiner vielen feinen Gräten ist der Hecht vielseitig in der Küche einsetzbar und eignet sich besonders für leichte, gesunde Gerichte. Sein mageres Fleisch ist reich an Proteinen und wichtigen Nährstoffen wie Omega-3-Fettsäuren.
Inhaltsverzeichnis |
Steckbrief
Überblick
- Name: Hecht
- Wissenschaftlicher Name: Esox lucius
- Familie: Hechtartige (Esocidae)
Aussehen:
Der Hecht hat einen langen, torpedoförmigen Körper mit einer grünlich-braunen Färbung und hellen Flecken. Der Kopf ist breit und abgeflacht, die Schnauze lang und entenschnabelartig. Die Flossen sind meist orange bis rötlich.
Größe:
Hechte können eine Länge von bis zu 1,5 Metern erreichen, wobei das Durchschnittsmaß bei 50–100 cm liegt. Sie können ein Gewicht von bis zu 25 kg erreichen.
Lebensraum:
Hechte kommen in Süßwasserseen, Flüssen und langsam fließenden Gewässern Europas, Nordasiens und Nordamerikas vor. Sie bevorzugen klare Gewässer mit viel Unterwasserbewuchs, wo sie auf Beute lauern können.
Ernährung:
Der Hecht ist ein Raubfisch und ernährt sich hauptsächlich von anderen Fischen, aber auch von Fröschen, kleinen Wasservögeln und Insekten.
Fortpflanzung:
- Die Laichzeit des Hechts findet im Frühling statt (März bis Mai). Weibchen legen bis zu 200.000 Eier in flachem, pflanzenreichen Wasser ab.
Besonderheiten:
Hechte sind als sehr aggressive Räuber bekannt und spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem als Regulator von Fischbeständen. Sie sind auch beliebte Zielfische für Sportangler.
Nutzung:
Hechte sind als Speisefische geschätzt und werden in der Küche häufig gebraten, gegrillt oder geräuchert. Ihr Fleisch ist fest, mager und würzig.
Das sollten Sie über Hecht wissen
Beim Hecht (Esox lucius) handelt es sich um einen Raubfisch aus der Familie der Hechte (Escocidae). Er kommt in der nördlichen Hemisphäre der Erde vor und hält sich in Süßwasser und Brackwasser auf. Auch als Speisefisch wird der Hecht sehr geschätzt. Seine Zucht ist aufgrund seiner Aggressivität jedoch nicht einfach. In Deutschland wurde er zum Fisch des Jahres 2016 gekürt.
Zu den Merkmalen des Hechts zählt seine oft grünbraune Rückenpartie, während sich der Bauch weiß präsentiert. Darüber hinaus weist der bräunliche, grüne oder graue Fisch helle Streifen auf. An seiner Seitenlinie kommen mehr als einhundert kleine Schuppen vor. Seine durchschnittliche Größe schwankt zwischen 50 und 100 Zentimetern. Große Exemplare erzielen auch bis zu 150 Zentimeter und bringen es auf ein Gewicht von 20 Kilogramm. Die Höchstlänge weisen jedoch nur Weibchen auf, während die Männchen eine Länge von 90 Zentimetern erreichen.
Als wohlschmeckend gilt das weiße feste Fleisch des Hechts. Außerdem ist er mit spitzen Gräten, den sogenannten Y-Gräten ausgestattet, die vor dem Verspeisen des Fisches entfernt werden müssen. Aufgrund seines geringen Fettgehaltes fällt das Fleisch des Hechts recht trocken aus. Der Hecht gilt als relativ gefräßiger Raubfisch, der sich in erster Linie von Karpfen ernährt. Aber auch kleine Säugetiere, Vögel und sogar Artgenossen stehen auf seinem Speiseplan.
Schonzeit
Zwischen den Monaten Februar und April wird der Hecht in der Regel nicht gefangen. So weisen Rogen und Milch der Hechtweibchen in diesem Zeitraum eine leichte Giftigkeit auf. In den restlichen Monaten lässt sich der Hecht jedoch problemlos verspeisen, was auch für seine Leber gilt, die in früheren Zeiten sogar als Delikatesse galt.
Lebensraum
Beheimatet ist der Hecht in Europa, Nordamerika und Asien. Dort bevölkert er stille klare Gewässer und Flüsse, die eine langsame Strömung haben. Darüber hinaus kommen Hechte auch in Neuseeland und Australien vor. Insgesamt reicht der Lebensraum des Fisches von Westeuropa bis in die Kamtschatka nach Ostasien sowie vom nordamerikanischen Atlantik bis zum Pazifik. Besonders gern schwimmt der Hecht auch an Ufern, in größeren Teichen und Seen. Manche Exemplare halten sich zudem in freien Gewässern auf.
Zucht
In Deutschland findet die Hechtzucht in erster Linie in Teichen statt. Um den Fischen ein wildes Aufwachsen zu ermöglichen, werden sie von den Züchtern häufig in freien Gewässern ausgesetzt und zu einem späteren Zeitpunkt wieder eingefangen.
Um eine umfangreichere Zucht trotz der Aggressivität des Hechts zu gewährleisten, erfolgte eine Kreuzung des Europäischen Hechts mit der Muskellunge (Esox masquinongy), wodurch eine Hybride namens Tigerhecht entstand. Diese verhält sich friedlicher und kann leichter gezüchtet werden. In Deutschland ist der Hecht auch ein beliebtes Ziel von Anglern.
Bedeutung für die Gesundheit
Das Fleisch des Hechtes weist nur wenige Kalorien auf und gilt deshalb als gesund. So eignet sich der Fisch ausgezeichnet zum Verzehr für Menschen, die Wert auf eine schlanke Figur legen. Darüber hinaus sind in ihm gesundheitsfördernde Mineralstoffe in höheren Mengen enthalten. Sein mageres Fleisch ist reich an Proteinen und enthält wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin D, Vitamin B12, und Omega-3-Fettsäuren, die gut für Herz und Kreislauf sind. Durch seinen niedrigen Fettgehalt eignet sich der Hecht besonders für eine kalorienbewusste Ernährung.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Zu den Inhaltsstoffen des Hechtes gehören wertvolle Mineralien wie Kalium, Phosphor und Magnesium. Die Nährwerte des Fisches liegen pro 100 Gramm bei 82 Kalorien, 18,4 Gramm Eiweiß und 0,9 Gramm Fett. Über Ballaststoffe und Kohlenhydrate verfügt er allerdings nicht.
Kalorien und Nährstoffe (pro 100g) | ||
Kilokalorien/ Kilojoule | 82 kcal/ 344 kj | |
Eiweiß | 18,40 g | |
Kohlenhydrate | 0,00 g | |
Fett | 0,85 g | |
Wasser | 79,70 g | |
Ballaststoffe | 0,00 g | |
Vitamin B3 | 1600 µg | |
Vitamin E | 910 µg |
Unverträglichkeiten
Unverträglich auf Hecht können Menschen reagieren, die unter einer Fischallergie leiden. Diese richtet sich auch danach, wie häufig die Fischart verzehrt wird. Grundsätzlich werden Süßwasserfische, zu denen auch der Hecht zählt, als verträglicher eingestuft als Fische, die in Salzwasser leben.
Ist der Hecht ein guter Speisefisch?
Der Hecht ist ein Raubfisch, der in vielen europäischen Gewässern heimisch ist und aufgrund seines charakteristischen Aussehens und seiner beeindruckenden Größe häufig von Anglern geschätzt wird. Doch wie steht es um seine Qualität als Speisefisch?
Geschmack und Textur
Hechtfleisch ist weiß, mager und hat eine feste, leicht faserige Struktur. Es zeichnet sich durch einen milden, aber dennoch charakteristischen Geschmack aus, der bei Fischliebhabern sehr geschätzt wird. Aufgrund seines geringen Fettgehalts ist Hechtfleisch besonders für leichte und gesunde Gerichte geeignet. Der Geschmack des Hechtes kann jedoch variieren, je nachdem, ob der Fisch aus einem See, Fluss oder Teich stammt, da Umweltfaktoren wie Wasserqualität und Nahrung die Fleischqualität beeinflussen können.
Hat der Hecht viele Gräten?
Ja, der Hecht hat viele Gräten, was ihn zu einem Fisch macht, der beim Verzehr etwas Vorsicht erfordert. Die Gräten des Hechts sind besonders zahlreich und feiner strukturiert als bei anderen Fischarten. Ein markantes Merkmal des Hechts sind die sogenannten Y-förmigen Gräten, die sich durch das Fleisch ziehen und das Filetieren und Essen erschweren können.
Trotz dieser Gräten gilt der Hecht als schmackhafter Fisch, dessen Fleisch zart und aromatisch ist. Er wird häufig für traditionelle Gerichte verwendet, wobei das sorgfältige Filetieren oder das Verwenden von Rezepten, die die Gräten auflösen oder weicher machen, wie etwa bei Fischklößchen oder Fischfrikadellen, empfohlen wird.
Einkaufs- und Küchentipps
Fischhändler bieten sowohl einzelne Stücke vom Hecht als auch ganze Exemplare an. Beim Kauf gilt es darauf zu achten, dass der Hecht ein Gewicht von 2 bis 3 Kilogramm nicht übersteigt. So gelten größere Hechte als weniger wohlschmeckend. Mitunter können sie sich sogar als zäh erweisen.
Da der Hecht zu den frischen Fischen gehört, darf er maximal 1 bis 2 Tage im Kühlschrank gelagert werden. Die Vorbereitung eines kompletten Hechts kann bereits durch den Verkäufer erfolgen. Einzelne Hechtstücke brauchen lediglich abgespült und getrocknet zu werden. Da der Hecht über viele Gräten verfügt, ist bei seinem Verzehr Geduld angebracht.
In Bezug auf Nachhaltigkeit ist der Hecht ein relativ unproblematischer Fisch. Er ist in vielen Regionen Europas reichlich vorhanden und wird oft aus Wildfang in Binnengewässern gefischt. Dennoch sollte beim Kauf auf die Herkunft geachtet werden, um sicherzustellen, dass der Fisch aus umweltverträglicher Fischerei stammt.
Der Hecht ist zweifellos ein guter Speisefisch, der durch seinen milden Geschmack, seine feste Textur und seine Vielseitigkeit in der Küche überzeugt. Trotz der Herausforderung mit den Gräten bietet er ein gesundes und schmackhaftes Fleisch, das sowohl in der gehobenen als auch in der alltäglichen Küche seinen Platz findet. Wer bereit ist, sich mit den feinen Gräten auseinanderzusetzen, wird den Hecht als delikaten und nahrhaften Fisch zu schätzen wissen.
Zubereitungstipps
Der Hecht ist ein vielseitiger Fisch in der Küche, der auf verschiedene Arten zubereitet werden kann. Klassische Zubereitungsarten sind das Pochieren, Braten oder Grillen. Besonders beliebt ist Hecht in der französischen Küche, wo er oft zu „Quenelles de Brochet“ verarbeitet wird – einer Art Fischklößchen, die mit einer feinen Sauce serviert werden.
Ein Nachteil beim Hecht ist jedoch, dass er viele feine Gräten hat, was die Zubereitung und das Essen erschweren kann. Erfahrene Köche wissen jedoch, wie man die Gräten geschickt entfernt oder den Fisch so zubereitet, dass die Gräten beim Verzehr weniger stören.
Am besten fällt der Geschmack des Hechts zwischen September und Januar aus. Während junge Exemplare gekocht, gedünstet und pochiert werden, lassen sich ältere Hechte zu Füllungen verarbeiten. Nicht selten wird der Hecht auch in Form von Hechtklößchen (Fischbällchen) angeboten. Eine traditionelle Zubereitungsmethode des Fisches ist sein Spicken mit Aal oder Speck.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 4. September 2024
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