Hausmittel gegen trockene Haare und Kopfhaut

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. November 2020
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Trockenes Haar sieht häufig spröde, stumpf und ungepflegt aus. Die Ursache liegt häufig an falschen Behandlungsweisen und Umwelteinflüssen, die die natürliche Schutzschicht (Talg) der Kopfhaut zerstören. Allerdings gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen die helfen können.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Wie alle Säugetiere sind auch die Menschen von einem Haarkleid bedeckt, das aber nur aus relativ wenigen und meist feinen Haaren besteht. Haare wachsen an fast allen Körperstellen mit Ausnahme der Handinnenflächen, Fußsohlen, im Bereich des Afters und auf den Lippen. In manchen Bereichen sind sie jedoch so fein, dass man sie nur bei genauer Betrachtung erkennt.

Die Haarfarbe setzt sich durch eine Kombination von schwarzen, braunen und gelben Pigmenten zusammen. Haare werden durch die Keimschicht der Lederhaut gebildet, sie bestehen aus Horn und wachsen ständig nach, wobei der Wuchs im Alter auch nachlassen kann.

Ein Talgmantel auf der Kopfhaut schützt und isoliert den Körper. Außerdem bildet der Talg eine wasserdichte Hülle um das Haar und sorgt dafür, dass die Haare ihre Feuchtigkeit behalten.

Ursachen

Wenn sich die Haare anfühlen wie Stroh - trocken, störrisch und unbezähmbar - dann ist der Grund meist ein Fehlen von Talg auf der Kopfhaut.

In der Kopfhaut befinden sich Drüsen die Talg produzieren. Durch diesen Talgmantel werden die Haare mit einer wasserdichten Hülle umgeben. Es entsteht ein Schutzmechanismus, der den Körper vor Nässe und Kälte isoliert. Der Talg bindet durch seine Hülle um die Haare die Hautfeuchtigkeit, macht sie dadurch glänzend und geschmeidig.

Durch falsche Behandlungsweisen (z.B. häufiges Haarewaschen) und Umwelteinflüsse (Wetter) wird der natürliche Schutzmechanismus (Talg) der Kopfhaut zerstört.

Durch den Einsatz scharfer Chemikalien wie Haarfarben, Blondieren, Dauerwellen und Chlor in Schwimmbädern und Whirlpools wird das Haar mit der Zeit trocken.

Auch durch häufiges Waschen, die Anwendung von Lockenstäben, heißen Wicklern, Fön, aber auch durch Sonne, Wind und Salzwasser (Meer) erzielt man den gleichen Effekt.

Meist sind vor allem Frauen mit langen Haaren von trockenem Haar betroffen. Aufgrund der Länge können sie nicht mehr ausreichend mit Talg versorgt werden. Je länger die Haare, desto weniger schützendes Fett erreicht die Haarspitzen.

Oft kann trockenes Haar auch erblicher Natur sein, das heißt, die Ursache liegt in den Genen. In seltenen Fällen können auch organische Schäden der Grund für trockenes und sprödes Haar sein.

Hausmittel gegen trockene Haare

Trockene und ungesunde Haare müssen nicht sein. Es gibt eine Reihe von natürlichen Wegen und Mitteln durch eine liebevolle, pflegende Behandlung, das Haar handhabbarer, glänzender und geschmeidiger zu machen. Hier einige Tipps für wichtige Behandlungsmaßnahmen:

1. Nicht zu viel Shampoo verwenden

Gerade das häufige Anwenden von starken Shampoos ist eine der meisten Ursachen für trockenes Haar, weil dadurch in erster Linie der natürliche und vor allem schützende Ölfilm entfernt wird.

Alle drei Tage sollte man sich den Luxus des Haarewaschens gönnen, ein vorsichtiges und gefühlvolles shampoonieren stimuliert die Fettdrüsen bzw. Talgdrüsen.

Beim Einschäumen darf man nicht mit den Fingernägeln kratzen, denn dadurch können die Haare brechen und die Kopfhaut wird zusätzlich gereizt. Trockenes Haar ist sehr empfindlich und bricht sowieso schnell, aus diesem Grund ist es ratsam, am Haar nicht zu ziehen und keine Spannung auf den Haarschaft auszuüben.

2. Verwendung eines milden Shampoos

Trockenes Haar braucht ein mildes, saures Reinigungsmittel. Optimal wäre diesbezüglich ein Shampoo mit einem pH- Wert zwischen 4,5 und 6,7, das man auch bedenkenlos für die Gesichtsreinigung anwenden kann.

Das oft empfohlene Babyshampoo ist in diesem Fall weniger geeignet, da es einen zu hohen pH- Wert aufweist und alkalische Reinigungsmittel trocknen das Haar aus (lieber saure Shampoos verwenden).

3. Verwendung von Pflegespülungen und Packungen

Trockene Haare benötigen Pflegespülungen und Packungen, die keinen Alkohol enthalten, da gerade dieser Stoff wieder eine austrocknende Wirkung aufweist.

Produkte ohne Duftstoff enthalten mitunter kaum bzw. gar keinen Alkohol. Bei sehr trockenem Haar empfiehlt es sich, nachts eine Packung aufzutragen und mit einer Duschhaube abzudecken.

Bei extrem trockenem, geschädigtem Haar ist die Anwendung einer Körperlotion anzuraten, die Vaselin und Glyzerin enthält. Diese Lotion sollte man ins feuchte Haar sanft einmassieren, unter einer Duschhaube über Nacht einwirken lassen und am nächsten Morgen dann gründlich ausspülen.

3. Anwendung von heißem Öl

Heiße Ölpackungen sind bestens geeignet, um trockenes zu verbessern. Empfehlenswert sind käufliche Heiß- Öl Produkte, die man nach Vorschrift erhitzt und nach dem Auftragen 5 bis 20 Minuten unter einer Duschhaube oder Plastiktüte einwirken lässt. Anschließend sollte man das Haar mit einem milden Shampoo gründlich waschen.

4. Auch Mayonnaise hilft - ein Ei ebenfalls

Ganz normale Mayonnaise, keine fett – oder cholesterinreduzierte, ist eine weitere, hervorragende Feuchtigkeitsbehandlung gegen trockenes Haar. Zunächst sollte man das Haar mit Shampoo reinigen, danach ca. einen Esslöffel Mayonnaise auftragen und anschließend 20 bis 30 Minuten unter einer Plastikfolie diese einwirken lassen.

Zum Schluss die Haare noch einmal gründlich waschen. Auch ein Ei mit warmem Wasser ins Haar zu schäumen und es anschließend mit warmem Wasser wieder auszuspülen ist empfehlenswert.

Man erzielt dadurch eine reinigende Wirkung und bringt das Haar gleichzeitig zum Glänzen ohne die Verwendung von einem Shampoo.

5. Haare bürsten?

Trockene Haare sind spröde und sehr zerbrechlich. Häufiges Bürsten (auch niemals im nassen Zustand) kann das Haar demzufolge schädigen und zum Haarausfall führen. Ratsam wäre die Verwendung einer Bürste mit Gummispitzen oder aus Wildschweinborsten, die nicht so sehr am Haar reißen.

6. Kopfhautmassage

Gerade eine ausgiebige und vorsichtige Massage, die man bereits beim Shampoonieren durchführen kann, ist eine wirksame Methode, um die Fettdrüsen der Kopfhaut anzuregen.

7. Langsam mit den Haarbehandlungen

Menschen mit trockenen Haaren müssen nicht auf Färben, Dauerwellenbehandlungen oder das Herausziehen von Locken verzichten. Es ist jedoch wichtig, zwischen diesen einzelnen Behandlungen genügend Zeit verstreichen zu lassen, um das Haar nicht mehrfach zu strapazieren bzw. zu schädigen.

8. Vermeidung von Hitze

Eine schädigende Wirkung auf trockene Haare haben insbesondere Lockenstäbe, heiße Wickler oder Föne. Heiße Wickler sind am schlimmsten in ihrer Schadwirkung zu bewerten, da sie das Haar dehnen, während die Hitze bewirkt, dass es sich zusammenzieht.

Das Haar gerät bei dieser Behandlungsmaßnahme unter Dauerstress und Schäden sind bereits vorprogrammiert. Lockenstäbe dehnen ebenfalls das Haar und setzen es für längere Zeit der Hitze aus.

Empfehlenswert ist die Verwendung eines Föns, bei dem die Temperatur auf niedrigster Stufe eingestellt ist.

Während des Trocknens sollte man nicht an den Haaren reißen oder sie dehnen. Am besten ist es, natürliche Wärmequellen zu nutzen, die dem Haar langsam die Feuchtigkeit entziehen.

Produkte im Test

Es gibt eine Vielzahl teurer Shampoo-Marken, die damit werben, die ultimative Formel gegen trockenes Haar entwickelt zu haben. Laut „Ökotest - Kosmetik und Wellness“ kosten viele Produkte viel Geld, haben aber zum Teil allergieauslösende und reizende Inhaltsstoffe. Überraschender Weise wurden vor allem viele Billig-Shampoos mit der Ökotest-Note: „Sehr gut“ bzw. „Gut“ ausgezeichnet.

Fazit: Es muss nicht immer teuer sein. Preiswerte Produkte glänzen mittlerweile durch wirkungsvolle und gesunde Inhaltsstoffe zu einem unschlagbaren Preis-Leistungsverhältnis.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 28. November 2020

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