Einkorn

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 19. September 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Einkorn (Triticum monococcum) ist eine der ältesten kultivierten Getreidearten der Menschheit und wurde bereits vor über 10.000 Jahren angebaut. Es zeichnet sich durch seine einfache Kornstruktur und seinen hohen Gehalt an Nährstoffen wie Eiweiß, Mineralstoffen und Antioxidantien aus. Aufgrund seiner robusten Natur und seines mild-nussigen Geschmacks erlebt Einkorn heute eine Renaissance als gesundes, ursprüngliches Getreide.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Einkorn wissen

Beim Einkorn (Triticum monococcum) handelt es sich um eine sehr alte Getreideart. Sein Vorläufer war der wilde Weizen (Triticum boeoticum Boiss.). Das Einkorn selbst gilt als Vorgänger von Getreidearten wie Dinkel und Saatweizen. Die Bezeichnung Einkorn ist auf dem Umstand zurückzuführen, dass an jedem Ährenspindelglied lediglich ein einziges Korn vorhanden ist. Kommt es zur Reifezeit, führt dies dazu, dass die Ähre spröde wird, wodurch sie sich leicht in einzelne Glieder auflöst.

Der Ursprung des Einkorns befindet sich in der Region von Euphrat und Tigris. Bereits in der Frühzeit verbreitete sich das Getreide von Kleinasien auf den europäischen Kontinent. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts fand der Anbau des Einkorns auch in Deutschland statt. Im Laufe der Zeit erfolgte jedoch die Verdrängung des Urkorns durch den Weizen. So brachte dieser deutlich höhere Erträge ein.

Mit Ausnahme eines kleinen Samenbestands verschwand die Getreideart im 20. Jahrhundert fast völlig. Vor einigen Jahren kam es jedoch durch den ökologischen Landbau zu einer Renaissance des Einkorns. Da das Urkorn als anspruchslos gilt, findet sein Anbau auf trockenen und nährstoffarmen Erdböden statt. Sogar unter schlechten Bedingungen kann das Einkorn gut gedeihen. Trotzdem stellt der Einkornanbau ein mühseliges Geschäft dar.

So ist das Urkorn ein beliebtes Ziel von Unkraut, das sich mit Vorliebe zwischen ihm ansiedelt. Darüber hinaus ist es erforderlich, den Zeitpunkt der Ernte genau abzupassen, weil die abgebrochenen Ähren sonst die Mähdrescher verstopfen können, wodurch wiederum finanzielle Verluste drohen. Auch der Ertrag des Einkorns wird als mäßig eingestuft.

Die Körner des Getreides bieten jedoch auch einige Vorteile. So sind sie mit einer festen Umhüllung ausgestattet, die sie vor Schädlingen, Pilzen und Umweltgiften schützt. Neben Biobäckern befassen sich auch einige Brauereien mit der Herstellung des Einkorns und produzieren mit ihm Bier mit würziger Geschmacksrichtung. Ohnehin gilt der Geschmack des Einkorns als aromatisch und würzig. Ein weiteres Merkmal ist sein nussartiges Aroma. Eine bestimmte Saison für das Einkorn gibt es nicht.

Angebaut wurde das Einkorn von den Menschen bereits vor ca. 9.700 Jahren. Reste des Getreides fanden Forscher auch in dem berühmten Urmenschen Ötzi aus Tirol.

Bedeutung für die Gesundheit

Das Einkorn wird zu den gesunden Speisen gerechnet. So gilt es als wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Sein Anteil an Kohlenhydraten fällt geringer aus als bei Dinkel und Weizen. Dafür liegt sein Eiweißgehalt höher. Ebenfalls von Bedeutung sind seine seltenen Aminosäureverbindungen sowie sein ausgeprägter Carotingehalt. Auf diesen lässt sich auch die gelbliche Färbung des Einkorns zurückführen.

Außerdem hat das Carotin positive Auswirkungen auf das menschliche Sehvermögen. Weiterhin kann das Einkorn Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Zu den positiven Eigenschaften des Urkorns gehören auch die Aminosäuren Tyrosin und Phenylalamin. Diese haben Anteil an der Herstellung von Adrenalin. Auf diese Weise wird die Konzentrationsfähigkeit des Menschen verbessert.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Positive Inhaltsstoffe des Einkorns bilden die wichtigen Mineralstoffe Zink, Magnesium und Eisen. Auch Vitamine sind vorhanden. Darüber hinaus verfügt das Urkorn über reichlich Ballaststoffe. So liegt dessen Gehalt bei 9 Prozent. Das Öl, das sich innerhalb des Keims befindet, gilt als hochwertig und hat einen höheren Anteil als im Weizen.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 325 kcal/ 1361 kj
Eiweiß 12,4 g
Kohlenhydrate 60,6 g
Fett 3,3 g
Ballaststoffe 9,0 g

Unverträglichkeiten

Im Einkorn kommt ein Kleberanteil vor, der für das Bäckerhandwerk von Wichtigkeit ist. Allerdings wirkt sich dieser Kleber auch negativ auf Menschen aus, bei denen eine [[Zöliakie] vorliegt. Im Falle einer Weizenallergie gilt das Einkorn jedoch als sinnvolle Alternative, weil es sich beim ihm um eine unverfälschte, traditionelle Getreidesorte handelt, was sich wiederum positiv auf eine Weizenunverträglichkeit auswirkt. Allerdings muss das Einkorn mit aller Vorsicht getestet werden.

Einkaufs- und Küchentipps

Das Einkorn wird in Form von Mehl, Körnern und Flocken angeboten. Erhältlich sind diese Produkte in der Regel in Reformhäusern und Bio-Geschäften. Bei der Lagerung dieser Einkornprodukte muss darauf geachtet werden, sie an einem kühlen und trockenen Platz unterzubringen. Wichtig ist zudem der Schutz vor Licht.

Zubereitungstipps

An besten ist das Einkorn für die Zubereitung von Brot geeignet. Darüber hinaus lässt es sich für Gebäck verwenden, dem es ein köstliches Nussaroma sowie eine sehenswerte goldgelbe Färbung verschafft. Die Backeigenschaften des Einkorns gelten allerdings als eingeschränkt.

Mithilfe von Einkornflocken kann auch ein selbst hergestelltes Müslimenü angereichert werden. Des Weiteren kommen die Flocken zum Binden von Saucen und Suppen in Betracht. Ebenso lassen sich delikate Teigwaren mit dem Einkorn herstellen.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 19. September 2024

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