Schwarzkümmel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Schwarzkümmel ist nicht nur eine alte Kulturpflanze, sondern gilt auch als Allheilmittel. Die kleinen scharfen und aromatischen Samen enthalten zahlreiche wertvolle ätherische Öle. Daher kann der Schwarzkümmel als Gewürz und zu Heilzwecken genutzt werden.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Die schwarzen Samen des Schwarzkümmel regen den Appetit an und fördern die Verdauung. Außerdem helfen sie bei Heuschnupfen, Asthma und Hautproblemen.

Der Schwarzkümmel, die einjährige Pflanze, hat seinen Ursprung in Westasien und Ägypten. Zu den heutigen Anbaugebieten gehört außerdem auch die Türkei. Die Schwarzkümmelpflanze gehört zu den Hahnenfußgewächsen und kann eine Höhe von rund 60 cm erreichen. Sie hat gefiederte Blätter und blau-weiße Blüten, aus denen sich die Samenhüllen mit den dunkelbraunen bis schwarzen Körnern entwickeln. Sie erinnern an Sesam. Schwarzkümmel ist, auch wenn es der Name vermuten lässt, nicht mit dem Kümmel verwandt.

Die Schwarzkümmelsamen erinnern hinsichtlich des Dufts an Kräuter, beispielsweise Oregano. Der eher pfeffrige Geschmack ist erdig und leicht nussig. Das wertvolle Öl aus dem Schwarzkümmel wird bereits seit 3.000 Jahren im Orient als Gewürz verwendet, um zum Beispiel den Stoffwechsel anzuregen. Schwarzkümmel wird auch als vielseitiges Würzmittel verwendet und aufgrund der gesunden ungesättigten Fettsäuren auch sehr häufig und gern eingesetzt. Die Wissenschaft beschäftigt sich seit einigen Jahrzehnten schon mit der vielfältigen Wirkung, die der Schwarzkümmel auf die Gesundheit hat.

Vorkommen und Anbau

Der Schwarzkümmel wird heutzutage vor allem in Indien, Ägypten und der Türkei angebaut. Die einjährige Pflanze ist anspruchslos. Sie gedeiht auf warmen Standorten, die eher zur Trockenheit neigen und ist auch sehr einfach im eigenen Garten anzubauen. Nach der Aussaat im Frühling werden im Spätsommer die kleinen kohlschwarzen Samen des Schwarzkümmels aus den Kapseln gedroschen, nachdem die abgemähten Pflanzen zum Trocknen auf Tücher aus Baumwolle oder Leinen gelegt wurden. Die Samenkapseln sind dann hellbraun und die wertvollen Samen reif. Bevor die Samen des Schwarzkümmels geerntet werden, zeigt die Pflanze zudem eine hübsche Blütenpracht. Die Schwarzkümmel-Samen werden in Ölmühlen beispielsweise zu Schwarzkümmelöl gepresst.

Anwendung und Wirkung

Die Produkte aus dem Schwarzkümmel sind genauso vielfältig wie die Anwendung und Wirkung. Der Schwarzkümmel wird bereits seit Jahrtausenden als Gewürz und Heilmittel eingesetzt. Er besitzt gesunde mehrfach ungesättigte Fettsäuren und regt den Stoffwechsel an. Er wird daher sehr gern zum Würzen der verschiedensten Speisen genutzt. Durch den nussigen Geschmack des Schwarzkümmels ist dieser beispielsweise hervorragend zum Verfeinern von Salaten geeignet.

Er kann auch einfach auf das Brot geträufelt und somit als gesunde Alternative zum Streichfett genossen werden. Für die Zubereitung von veganen Speisen wird das Pulver auch gern als Eiersatz verwendet. Schwarzkümmel soll auch den Appetit anregen und die Verdauung fördern. Die schwarzen Samen erinnern an angebrannten Sesam. Sie sind oft auf Fladenbrot enthalten. Die Samen können pur oder gemahlen gekauft werden.

Das ausgepresste, hochwertige, würzige Öl ist ebenso eine der üblichen Darreichungsformen. Es kann gut verdaut werden und reguliert den Hormonhaushalt und das Immunsystem. Für einen Schwarzkümmel-Tee wird ein Esslöffel der gemörserten oder gequetschten Samen mit 200 ml kochendem Wasser übergossen, 15 Minuten ziehen gelassen und abgeseiht. Dies wird zwei Mal am Tag getrunken. Zudem ist es möglich, etwas gemahlenen Schwarzkümmel dem Kaffee zuzugeben. Der Kaffee gewinnt dadurch nicht nur an Geschmack, sondern wird auch heilkräftig. Im Koran heißt es, dass der Schwarzkümmel ein Allheilmittel ist, das lediglich gegen den Tod nicht hilfreich sei, sonst aber gegen alles.

Wogegen hilft Schwarzkümmel?

Bedeutung für die Gesundheit

Die ätherischen Substanzen, die der Schwarzkümmel enthält, sind für die positiven Effekte verantwortlich. Sie wirken auf den Körper ausgleichend und stabilisierend. Des Weiteren stecken im Schwarzkümmel hochwertiges Eiweiß und gesunde Fette, die zum überwiegenden Teil aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren bestehen und somit für das Immunsystem sehr wichtig sind. Zudem sind im Schwarzkümmel wichtige Vitamine und Phytosterole enthalten, dank derer die Gesundheit positiv beeinflusst wird.

Die Linolen- und Gamma-Linolsäuren stabilisieren die Zellmembranen. Die hormonähnliche Substanz, das Prostaglandin, hat eine entzündungshemmende Wirkung. Immunreaktionen, die chronische Erkrankungen auslösen können, sind damit zu unterbinden. Schwarzkümmel ist auch ein gutes Naturheilmittel bei Heuschnupfen und Asthma. Das Öl wird innerlich, aber auch als Hautpflegemittel eingesetzt. Es hilft gleichermaßen bei einer trockenen und zu fetten Haut.

Die Anwendung von Schwarzkümmel ist sehr vielfältig. Mit dem Öl, den Samen oder Pasten werden Magen-Darm-Beschwerden, Atemwegs- und Erkältungserkrankungen, Entzündungen, bestimmte Tumore, Erkrankungen der inneren Organe und vieles mehr behandelt. Auch gegen einen zu hohen Blutdruck und Diabetes kann der Schwarzkümmel eingesetzt werden. Zudem soll er bei Schmerzen helfen, Krämpfe lösen, Pilze und Viren bekämpfen, die Leber und Nieren schützen und vorbeugend soll er gegen epileptische Anfälle helfen.


Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
 

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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