Ultraschall

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die diagnostische Sonographie (Ultraschall) ist ein schmerzfreies diagnostisches Bildgebungsverfahren zur Visualisierung unter der Haut befindlicher Strukturen einschließlich Muskeln, Gelenke, Gefäße und innerer Organe zur Feststellung möglicher pathologischer Veränderungen oder Verletzungen. Geburtshilflicher Ultraschall wird häufig während der Schwangerschaft angewendet und ist eine von der Öffentlichkeit weitgehend anerkannte Untersuchungsmethode.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Ultraschall?

Ultraschall (Sonografie) ist eine schmerzlose bildgebende Diagnosemethode. Ultraschallwellen ermöglichen einen Blick in Körperareale bzw. Organe und geben Aufschluss über krankhafte Veränderungen.

In der Physik wird der Begriff Ultraschal auf alle Schallwellen mit einer Frequenz oberhalb des hörbaren Bereichs des menschlichen Gehörs (etwa 20 kHz) angewendet. Die Frequenzen im diagnostischen Ultraschall liegen üblicherweise zwischen 2 und 18 MHz. Mittels spezieller Technik ist es möglich, Ultraschall auszustrahlen und zu nutzen.

Ultraschall bewegt sich frei durch Flüssigkeiten und Weichgewebe. In der Medizin wird es sich zunutze gemacht, dass Ultraschall wie ein Echo zurückprallt, wenn es auf eine dichte Fläche trifft.

Oberflächliche Strukturen wie Muskeln, Sehnen, Hoden, Brust und das neonatale Gehirn können bei einer höheren Ultraschallfrequenz, die eine bessere Auflösung bietet, abgebildet werden. Tiefer gelegenen Strukturen wie Leber und Nieren werden bei einer niedrigeren Frequenz, die den Körper stärker durchdringt, abgebildet.

Funktion und Anwendung

Die Ultraschalluntersuchung wird in der Medizin für die Diagnose oder als therapeutisches Verfahren eingesetzt. Das bekannteste Einsatzgebiet ist die Gynäkologie, wo Ultraschall zur routinemäßigen Überwachung des Wachstums ungeborenen Lebens bzw. der Überprüfung auf Anomalien dient.

Die Echokardiographie ist ein unverzichtbares Werkzeug in der Kardiologie, um beispielsweise die Funktion der Herzkammern und Ventile mittels Ultraschall zu untersuchen.

Mit der Abdomensonographie werden die festen Organe des Bauches wie Bauchspeicheldrüse, Aorta, Leber oder Nieren durch Ultraschall abgebildet. Da die Schallwellen durch Gas im Darm und mögliches Bauchfett blockiert werden, sind die Diagnosemöglichkeiten zwar eher beschränkt, lassen jedoch Tumore oder Zysten erkennen.

Inzwischen können innere Ultraschalluntersuchungen auch mittels kleiner Sonden durchgeführt werden, was insbesondere bei Untersuchungen der Speiseröhre, des Darms oder der Fortpflanzungsorgane Einsatz findet.

Beim Einsatz in der Anästhesiologie wird Ultraschall zur Führung von Injiziernadeln beim Platzieren örtlicher Betäubung in der Nähe von Nervenbahnen eingesetzt.

Auch in der Notfallmedizin wird Ultraschall routinemäßig verwendet, um die Versorgung von Patienten mit akuten Bauchschmerzen, die auf Gallensteine oder Cholezystitis zurückgeführt werden könnten, zu beschleunigen.

Anwendungsgebiete

Mit einer Ultraschalluntersuchung lassen sich Organe, Blutgefäße und Körpergewebe sichtbar machen. Dazu gehören u.a.:

  • Herz
  • Leber
  • Nieren
  • Harnblase
  • Gallenblase
  • Lunge
  • Blutgefäße
  • Schilddrüse
  • Gebärmutter
  • Eileiter
  • Bauchspeicheldrüse

Eine Ultraschalluntersuchung kommt bei folgenden Krankeiten/ Diagnostiken zur Anwendung:

  • Aneurysma
  • Thrombose
  • Herzklappenfehler
  • Gefäßerkrankungen
  • Tumore
  • Schwangerschaft

Wie läuft die Ultraschalluntersuchung ab?

Die Untersuchung mittels Ultraschall findet üblicherweise auf einer Behandlungsliege statt. Der behandelnde Arzt führt auf der Haut eine Sonde über den Teil des Körpers, der untersucht werden soll. Damit ein guter Kontakt mit dem Körper hergestellt werden kann, wird auf die Haut ein Gleitgel aufgetragen, welches nach der Behandlung problemlos entfernt werden kann.

Die Sonde ist mit dem Ultraschallgerät und einem Monitor verbunden. Beim Scannen werden von der Sonde Ultraschallimpulse durch die Haut in den Körper gesendet. Die Ultraschallwellen übermitteln die Körperstrukturen als Echo wieder an die Sonde zurück, wodurch auf dem Monitor ein Bild entsteht.

Durch die Bewegung der Ultraschallsonde über die Hautoberfläche gelingt es, Ansichten aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu erstellen, die diagnostiziert werden können.

Der Ultraschallscan ist schmerzlos und dauert, je nachdem welche Teile des Körpers geprüft werden, etwa 15-45 Minuten. Normalerweise ist für die Untersuchung keine spezielle Vorbereitung notwendig, alle Medikamente können wie gewohnt eingenommen werden.

Vor einer Ultraschalluntersuchung kann üblicherweise gegessen und getrunken werden, es sei denn, es sollen bestimmte Teile des Bauches oder des Darms untersucht werden. Um die Blase oder das Becken untersuchen zu können, muss die Blase gefüllt sein.

Risiken, Gefahren und Nebenwirkungen

Ultraschalluntersuchungen sind schmerzlos und sicher. Im Gegensatz zum Röntgen und anderen bildgebenden Untersuchungen wird beim Ultraschall keine Strahlung verwendet. Es sind keine langfristigen Nebenwirkungen bekannt, nur selten verursacht Ultraschall Unannehmlichkeiten für die Patienten.

Da die Ausrüstung klein und vergleichsweise flexibel ist, können Untersuchungen auch am Krankenbett durchgeführt werden. Untersuchungen des Fötus im Mutterleib werden im Allgemeinen als sicher eingeschätzt, wenngleich neuere Studien einen Zusammenhang zwischen langem und häufigem Einsatz von Ultraschall und neuronalen Veränderungen beweisen. Von unnötigen Scans sollte daher Abstand genommen werden.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Bücheler, E., et al.: Einführung in die Radiologie: Diagnostik und Interventionen. Thieme, Stuttgart 2006

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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