Tomaten

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Tomate ist ein Nachtschattengewächs, das in den vergangenen Jahren als Nahrungsmittel in Deutschland phasenweise beliebter war als die Kartoffel. Es handelt sich streng genommen um eine Beere, die jedoch wie Gemüse verwendet wird.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Tomaten

Tomaten sind in Süd- und Mittelamerika beheimatet, der heutige Name leitet sich ab vom Nahuatl-Begriff xitomatl. In Österreich werden sie als Paradeiser bezeichnet, der italienische Name pomodoro leitet sich ab von der Benennung Goldapfel.

Sie gehörte zu den ersten Gewächsen der Neuen Welt, die nach der Entdeckung durch Kolumbus in Europa kultiviert wurden. Tomaten gibt es seit etwa 1500 auf dem europäischen Festland. Deshalb sind Tomaten auch sehr selten in ihrer Wildform anzutreffen, was in Mittel- und Südamerika anders ist. Bis zum 17. Jahrhundert galt die Tomate jedoch als Zierpflanze, erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Verwendung der Tomate als essbares Lebensmittel üblich.

In Deutschland wurden Tomaten im 19. Jahrhundert bekannt und sind mittlerweile auf dem besten Weg, die Kartoffel in der Häufigkeit und Menge der Verarbeitung zu überholen. Bekannt sind Tomaten vor allem aus der italienischen Küche, aus ihnen werden aber auch beliebte Lebensmittel und Beilagen wie Ketchup hergestellt.

Bedeutung für die Gesundheit

Bevor sie als alltägliches Lebensmittel erkannt wurden, wurden Tomaten zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Sie sind für ihren hohen Lycopin-Gehalt bekannt, der verschiedenen Krebsarten vorbeugend entgegenwirkt. Da das Carotinoid Lycopin antioxidativ wirkt, stärkt es weiterhin das Immunsystem und gibt der Tomate zudem die rote Farbe.

Besonders wertvoll für die Gesundheit ist die Tomatenhaut, weshalb es empfehlenswert ist, diese mitzuessen. In ihr befinden sich viele verschiedene Flavanoide sowie Fettsäuren. Viele dieser Stoffe tragen zur Bildung von Körpergewebe, zur Stärkung des Immunsystems oder zur direkten Abwehr von Krankheitserregern bei.

Das Fruchtfleisch der Tomate dagegen enthält größtenteils Wasser und nur noch einige Vitamine, aber keine Stoffe aus der Tomatenhaut. Wichtig ist auch, dass die Tomate ungespritzt ist, damit die Haut bedenkenlos gegessen werden kann.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Tomaten bestehen zu über 90% aus Wasser, dies erstreckt sich auf alle Tomatenarten. Sie enthalten einige Kohlenhydrate, sehr wenige Proteine und einige pflanzliche Fette, die sich vornehmlich in der Tomatenhaut befinden. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen gehören sekundäre Pflanzenstoffe, die Vitamine B und C sowie neben anderen Mineralstoffen Calcium, Eisen, Magnesium, Phosphor und Zink.

Der grüne Strunk darf nicht mitgegessen werden, da er den Stoff Tomatidin enthält, der leicht giftig wirkt. Bis die Tomate reif ist, ist der Stoff auch in der Tomate selbst enthalten und kann bei größeren Mengen zu Übelkeit mit Erbrechen führen.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 17 kcal/ 73 kj
Eiweiß 0,95 g
Kohlenhydrate 2,60 g
Fett 0,21 g
Wasser 94,29 g
Ballaststoffe 0,95 g
Beta-Carotin 506 µg
Vitamin E 831 µg

Unverträglichkeiten

Eine Tomatenallergie ist grundsätzlich bekannt. Sie tritt häufig zusammen mit einer Histaminintoleranz oder in Form einer Kreuzallergie mit Blütenpollen auf. Die Tomatenallergie äußert sich durch Blähungen, Übelkeit mit Durchfall, Kopfschmerzen bis hin zur Migräne, Herz-Kreislauf-Probleme oder Herzrasen oder juckenden, roten Hautausschlag kurze Zeit nach dem Kontakt oder Verzehr.

Genauso vertragen manche Kleinkinder Tomaten schlecht und reagieren auf sie mit Rötung im Windelbereich oder Durchfall. Das gibt sich aber meistens, je mehr das Stoffwechselsystem heranreift.


Einkaufs- und Küchentipps

Tomaten werden manchmal kurz vor der Reife geerntet und reifen dann in den Tagen nach der Ernte nach. Es spricht also nichts dagegen, eine unreife Tomate zu kaufen. Bestenfalls sollte sie in die Sonne gelegt werden, dann reift sie recht schnell heran. Sind die Tomaten prall, frei von Druckstellen und Kratzern und knallrot, sind sie genießbar.

Eine frische Tomate lässt sich am leichtesten am Strunk erkennen. Duftet dieser intensiv tomatig, ist sie auf dem Höhepunkt ihrer Frische. Ohne den Strunk ist dieser Duft nicht mehr zu erkennen, da er von ihm ausgeht. Tomaten halten sich bei Zimmertemperatur etwa 1-2 Wochen und werden am besten frisch verarbeitet.

Zubereitungstipps

Tomaten können roh gegessen werden und liefern besonders mit Tomatenhaut viele wertvolle Inhaltsstoffe. Zerkocht für Sauce, Tomatenmark oder Ketchup sind sie immer noch wertvoll, sofern die Tomatenhaut ebenfalls verarbeitet wird. Sie bilden die Grundlage für Saucen zu Fleisch, Nudeln oder anderen Beilagen, dienen aber auch in roher Form als Zutat für Salate, belegte Brote oder als Snack oder Deko.

Gerade Cherrytomaten werden gern dekorativ eingesetzt und unterscheiden sich in der Verarbeitung nicht von herkömmlichen Tomaten. Weniger beliebt ist der pure Tomatensaft, er wird heutzutage eher für Smoothies verwendet - oder aber als Bestandteil eines Katerfrühstücks mit hohem Gehalt an Natrium sowie während einer Flugreise.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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