Stutenmilch

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Stutenmilch, bei der es sich um die Milch der weiblichen Pferde handelt, dient den Fohlen, den Jungtieren, in den ersten Lebensmonaten als natürliche Nahrung. Gelegentlich wird die Stutenmilch jedoch ebenso von den Menschen als Nahrungsmittel genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Stutenmilch wissen

Die Stutenmilch ist allgemein der Muttermilch am ähnlichsten, also jener Milch, die das Immunsystem stärkt sowie Kraft und Lebensenergie schenkt. Da die Stuten über kein Vorratseuter verfügen, muss ein Fohlen vorhanden sein, um die Stutenmilch zu gewinnen. Dadurch wird der Saugreflex ausgelöst, doch das Fohlen muss vorher ausreichend Milch getrunken haben.

Pro Melkvorgang werden etwa zwei Liter Stutenmilch gewonnen. Diese darf nicht pasteurisiert (höher als 38°C erhitzt) werden, denn dabei würden die wertvollen Inhaltsstoffe verloren gehen. Nach dem Melken wird die Stutenmilch heruntergekühlt, verpackt und im Anschluss schockgefroren. Durch diesen Prozess wird sie ungefähr ein halbes Jahr haltbar gemacht.

In einem Gefriertrocknungsverfahren, das sehr aufwändig ist, kann danach durch den Entzug des Wassers ein Stutenmich-Granulat hergestellt werden. Schon vor 3000 Jahren wurde die Stutenmilch von den Chinesen und Ägyptern geschätzt, da sie von der heilsamen Wirkung wussten.

Bedeutung für die Gesundheit

Die Stutenmilch hat zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Anfangs wurden damit nur Erkrankungen der Lunge, beispielsweise Tuberkulose, sowie der Verdauungsorgane behandelt. Bis zum Anfang des Jahrhunderts gehörte die Stutenmilch in Deutschland zu den wenigen Heilmitteln gegen die Tuberkulose.

Während des zweiten Weltkrieges jedoch wurden in Russland auch Verwundete damit therapiert, denn es zeigte sich schnell, dass mit der Stutenmilch eine schnellere Heilung möglich war. Da sie viel Milchzucker, Vitamin C, Eisen, wichtige Vitalstoffe und ungesättigte, lebensnotwendige Fettsäuren enthält, bietet die Stutenmilch dem Kleinkind einen guten Schutz vor Infektionen und im Allgemeinen eine Stärkung der Abwehrkräfte.

Sogar unheilbare chronische Darm- und Leber-Erkrankungen soll die Stutenmilch lindern. Sie hilft bei Darmproblemen wie Morbus Crohn, da sie die Milchsäuregärung aktiviert. Die Stutenmilch hilft zudem bei Rheuma, Arteriosklerose, Osteoporose und Keuchhusten.

Dank der reichlich enthaltenen ungesättigten Fettsäuren werden die Magen- und Darmschleimhäute, der Herzmuskel, das Muskelgewebe und das zentrale Nervensystem sehr positiv beeinflusst. Menschen, die unter einem schwachen Immunsystem leiden, können mit der Stutenmilch die Abwehrkräfte stärken.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Die Stutenmilch enthält alle Nährstoffe, die der Mensch benötigt: Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate. Mit diesen Nährstoffen wird der Körper mit Energie versorgt. 100 Gramm Stutenmilch haben nahezu 50 Kalorien, sodass der Verzehr auch für Figurbewusste empfehlenswert ist.

Die Stutenmilch enthält reichlich ungesättigte Fettsäuren, viel Milchzucker, Vitamin A, C, D, E und einige B-Vitamine, Eisen sowie wichtige Vitalstoffe. Daher trägt die Stutenmilch zur gesunden Ernährung bei.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 48 kcal/ 199 kj
Eiweiß 2,20 g
Kohlenhydrate 6,20 g
Fett 1,50 g
Wasser 89,66 g
Ballaststoffe 0,00 g

Unverträglichkeiten

In der Stutenmilch sind wenige Bestandteile enthalten, die eine allergische Reaktion oder Unverträglichkeit verursachen, sodass Allergien gegen die Milch selten vorkommen. Ganz im Gegenteil, denn von Allergiker wird die leicht verdauliche Stutenmilch in der Regel besser vertragen als die Kuhmilch.

Doch die Stutenmilch ist für Babys ungeeignet. Der Grund hierfür ist, dass sie zu wenig Fett und somit zu wenig Energie liefert, die das Baby benötigt, um gut gedeihen zu können.


Einkaufs- und Küchentipps

Da die Stutenmilch nicht pasteuresiert werden darf, erfolgt die Haltbarmachung durch ein Schockfrosten. Daher wird die Milch tiefgefroren geliefert. Sie muss danach bis zum Verbrauch bei minus 18°C aufbewahrt werden. Gefroren ist die Stutenmilch nach der Herstellung sechs Monate lang haltbar.

Die Milch wird in den Kühlschrank gestellt. Auf diese Weise aufgetaut kann sie auch einige Stunden später noch bei einer kühlen Lagerung getrunken werden. Wenn die Stutenmilch direkt verzehrt werden soll, kann der Beutel im Warmwasserbad aufgetaut werden. Wichtig ist, dass sie nie über 38° C erwärmt werden darf. Auch ein Auftauen oder Erwärmen in der Mikrowelle ist ungeeignet.

Vor dem Trinken wird der Beutel kräftig geschüttelt. Reste der Milch sollten nicht noch einmal aufgewärmt werden, da die Inhaltsstoffe verloren gehen. Dadurch wird die gewünschte Wirkung der Stutenmilch nicht mehr erzielt.

Zubereitungstipps

Die Stutenmilch wird gern zur Stärkung und Regenerierung getrunken. Hierfür ist eine Anwendung über einen längeren Zeitraum von zwölf Wochen empfehlenswert. Bei der Linderung der verschiedenen Beschwerden benötigt der Körper mindestens 14 Tage, um eine Wirkung erreichen zu können. Es ist ratsam, sie einige Wochen lang jeden Morgen zu trinken.

Als Alternative zur frischen Stutenmilch eignet sich die gefriergetrocknete Variante. Die Gewinnung erfolgt durch ein Gefriertrocknungsverfahren. Dabei werden die Inhaltsstoffe geschützt. Das Pulver schmeckt angenehm süß und wird in Wasser aufgelöst, sodass es leicht anzuwenden ist und sich auch für unterwegs gut eignet. Zu beachten ist, dass eine neue Magen-Darm-Situation, die sich in den ersten zwei Wochen einstellt, beispielsweise Durchfall, als positiv anzusehen ist.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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