Stoffwechselstörungen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Stoffwechselstörungen bezeichnet man krankhafte Veränderungen der Stoffwechselvorgänge. Dabei handelt es sich genau genommen um eine Funktionsstörung lebenswichtiger Prozesse im Organismus. Die Über- oder Unterproduktion biochemischer Substanzen oder Botenstoffe führt zu einem Ungleichgewicht im Körper. Stoffwechselerkrankungen sind die Folge.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Stoffwechselstörungen?

Der Stoffwechsel regelt die Zufuhr, den Abbau und die Produktion von Nährstoffen. Zu den wichtigsten Nährstoffkreisläufen gehören der Kohlenhydrat-, der Fett-, der Eiweiß- sowie Mineralstoffwechsel. Zudem spielen Hormone, Enzyme und Botenstoffe bei den Stoffwechselprozessen eine lebenswichtige Rolle.

Die Stoffwechselstörung ist ein allgemeiner Begriff für gesundheitliche Probleme im Bereich des Stoffwechsels. Man unterscheidet verschiedene Arten von Stoffwechselstörungen. Die Ursache ist meist eine angeborene bzw. vererbte Autoimmunerkrankung. Bei autoimmunen Erkrankungen bekämpft das Immunsystem körpereigene Strukturen.

Ursachen

Die Ursachen von Stoffwechselstörungen sind komplex und vielschichtig. Ein wichtiger Grund sind autoimmune, angeborene Stoffwechselstörungen, die ein Leben lang bestehen und eine häufige Form innerhalb der Autoimmunerkrankungen darstellen.

Weitere mögliche Ursachen für Stoffwechselstörungen:

Symptome und Verlauf

Eine Stoffwechselstörung charakterisiert sich meistens durch Symptome, die sich eindeutig auf den Stoffwechsel zurückführen lassen. Häufige Anzeichen sind Bauchschmerzen, Krämpfe in der Magen-Darm-Region, Durchfall, Übelkeit und/oder Erbrechen und allgemeine körperliche Schwäche und Abgeschlagenheit.

Das größte Risiko besteht in der Austrocknung des Körpers durch Durchfall und Erbrechen, weshalb Stoffwechselstörungen behandelt werden müssen. Solche Verläufe sind meist akut, treten also sehr schnell und manchmal unerwartet auf und verschlimmern sich binnen weniger Stunden.

Stoffwechselstörungen können aber auch zu schleichenden Symptomen führen; dadurch, dass sie oft zu verringerter Nährstoffaufnahme führen, treten schleichend Mangelerscheinungen auf. Die autoimmunen Stoffwechselstörungen dagegen haben sehr individuelle, spezifische Symptome, die von den üblichen Erscheinungen weit entfernt sind; sie treten meist schnell nach der Geburt in Erscheinung und begleiten den Betroffenen ein Leben lang.

Typische Stoffwechselstörungen (Krankheiten)

Gicht (Arthritis urica) ist eine verbreitete Stoffwechselstörung. Häufig begünstigt eine ungesunde Ernährung und Übergewicht die Entstehung von Gicht.

Diagnose

Eine Diagnose bei Stoffwechselstörungen kann über Blut und Stuhl erfolgen. Dort könnte man Krankheitserreger oder okkultes, also bereits geronnenes Blut aus dem Verdauungstrakt nachweisen. Schwieriger und aufwendiger ist der Nachweis einer autoimmunen oder angeborenen Stoffwechselstörung. Im Rahmen der Untersuchung des Neugeborenen wird Blut entnommen und gezielt nach solchen Erkrankungen gesucht; die autoimmune Stoffwechselstörung würde dadurch erst erkannt und nachgewiesen. Ist der Zustand nicht lebensbedrohlich, erfolgt der Nachweis einer Stoffwechselstörung in der Regel übers Blut; gegebenenfalls können Stuhlproben hinzugezogen oder Spiegelungen von Magen, Darm und anderen Organen des Stoffwechsels hinzugezogen werden.

Behandlung und Therapie

Eine Stoffwechselstörung wird abhängig von der zugrunde liegenden Ursache behandelt. Angeborene, autoimmune Stoffwechselstörungen können nicht geheilt werden; eine symptomatische Behandlung ist hingegen möglich. Dadurch soll dem Betroffenen das Leben erleichtert werden, wenn er schon mit einer angeborenen Stoffwechselstörung leben muss.

Leichter gestaltet sich die Situation, wenn von einer Infektion oder Verletzung ausgegangen werden kann. Viele infektiöse, bakteriell oder viral bedingte Stoffwechselstörungen brauchen lediglich Überwachung durch den Arzt, einige heilen schneller ab, wenn sie medikamentös begleitend behandelt werden. Gelegentlich wird auch die Magen-Darm-Flora medikamentös wieder hergestellt und der Betroffene kann dadurch schneller wieder gesund werden.

Zu den bedrohlichsten Stoffwechselstörungen zählt das Verschlucken giftiger Substanzen oder Gegenstände, was bei kleinen Kindern keine Seltenheit ist. In diesen Fällen müssen Gegenstände operativ herausgeholt werden, oder aber der Magen-Darm-Trakt wird ausgepumpt, um Giftstoffe auf schnellstem Wege aus dem Körper zu holen, bevor sie Schaden anrichten können. Stoffwechselstörungen wie Geschwüre oder bösartige Neubildungen (Krebs) erfordern dagegen längerfristige Behandlung, die meistens aus der Entfernung der Neubildung und anschließender Chemotherapie oder Bestrahlung besteht.


Vorbeugung

Stoffwechselstörungen kann man effektiv vorbeugen, indem man bewusst auf gesunde Ernährung achtet. Obst und Gemüse, wenig Fertiggerichte, viele Ballaststoffe und möglichst viel frische, naturbelassene Nahrung wirken sich gegen Stoffwechselstörungen aus. Während einer Infektionswelle ist Hygiene das A und O; häufiges Händewaschen ist ein Muss.

Starker Stress kann sich ebenfalls negativ auf den Stoffwechsel auswirken, weshalb Work-Life-Balance Abhilfe schafft. Autoimmunen Stoffwechselstörungen oder anderen schwerwiegenden Krankheitsformen kann man dagegen nur sehr schwer vorbeugen; am besten ist es, bei bekannter Erkrankung diejenigen Lebensmittel zu meiden, von denen man weiß, dass sie problematisch werden könnten. Hierzu kann der Arzt beraten und helfen, wenigstens die Symptome der bestehenden Stoffwechselstörung zu mindern.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin, Gerd Herold, 1. Auflage, 2013
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Kleine, B. et al.: Hormone und Hormonsystem. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2010
  • Usadel, K.-H., Wahl, P.: Diabetologie und Stoffwechsel. In: Bob, A. u. K.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2009

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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