Schnittkäse

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Käse wird als Schnittkäse eingeordnet, sofern sein Wassergehalt in der fettfreien Käsemasse zwischen 54 und 63 Prozent liegt. Liegt der Wert darunter oder auch darüber spricht man von Weich- beziehungsweise Hartkäse.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Schnittkäse wissen

Schnittkäse erhielt seinen Namen tatsächlich aufgrund seiner sehr guten Schnittfestigkeit, die sich aus der festen aber dennoch flexiblen Konsistenz ergibt. Diese ist abhängig von der Reifezeit, die bei Schnittkäse meist zwischen einem und zwei Monaten liegt. Je länger der Käse reift, umso geringer ist anschließend sein Wassergehalt und umso intensiver und würziger wird sein Geschmack.

Die bekanntesten Vertreter sind Edamer, Tilsiter sowie Leerdamer und Appenzeller. Reift eine Schnittkäsesorte mehrere Monate, wie es oft der Fall bei einem Gouda ist, wird von halbhartem Schnittkäse gesprochen, der nicht mehr vom Hartkäse unterschieden werden kann. Sehr kurz gereifte, milde Sorten, wie Esrom oder Roquefort, werden dagegen zu den halbfesten Schnittkäsen gezählt.

Grundlage für die meisten in Europa hergestellten Käsesorten ist Kuhmilch. Dies gilt vor allem für Mittel- und Nordeuropa, deren Herstellungszentren in den Niederlanden und der Schweiz liegen. Im südlichen Europa wird hingegen oft auf Schafs- oder auch Ziegenmilch zurückgegriffen, die vom Grundsatz her bereits für einen intensiveren Geschmack sorgt.

Als Schutz gegen Austrocknung haben heute nur noch die wenigsten Schnittkäsesorten eine Naturrinde. Die Mehrzahl der Käselaibe ist zwischenzeitlich von einer Wachsschicht umgeben, die nicht mitgegessen werden darf. Für die Löcher im Käse ist das Gas Kohlendioxid verantwortlich, dass in der Reifephase entsteht, jedoch nicht entweichen kann.

Bedeutung für die Gesundheit

Schnittkäse gehört zu den Lebensmitteln, die täglich auf dem Speiseplan stehen sollten. Käse begünstigt den Aufbau von Muskelmasse und enthält Aminosäuren, die bei der Zellerneuerung eine große Rolle spielen.

Ferner stärkt das enthaltene Calcium die Struktur der Zähne und der Knochen und wirkt unterstützend bei deren Bildung. Daher ist der regelmäßige Verzehr von Schnittkäse besonders Kindern und Schwangeren zu empfehlen. Selbst Osteoporose kann nachweislich durch den regelmäßigen und reichlichen Verzehr von calciumreichem Käse aufgehalten werden. Es genügen bereits 100 Gramm, um den Tagesbedarf am knochenkräftigendem Calcium zu decken.

Da der Fettgehalt (in der Trockenmasse) von Schnittkäse allerdings bei knapp 50 Prozent liegt, sollte gleichzeitig auf die Gesamtzufuhr von tierischen Fetten geachtet werden. Die übermäßige Kombination mit Fleisch, Wurst oder auch Eiern kann den Cholesterinspiegel deutlich erhöhen, Bluthochdruck fördern und Migräneattacken hervorrufen.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Neben Calcium enthält Schnittkäse viel Natrium, Magnesium und Folsäure. Spuren mehrerer Vitamine sind ebenfalls zu finden. Sie fallen jedoch ernährungsphysiologisch kaum ins Gewicht. Ähnlich verhält es sich mit Kohlenhydraten und Ballaststoffen, die im Schnittkäse so gut wie nicht vorhanden sind.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 256 kcal/ 1070 kj
Eiweiß 27,36 g
Kohlenhydrate 0,00 g
Fett 16,00 g
Wasser 50,83 g
Ballaststoffe 0,00 g
Vitamin B5 401 µg
Vitamin E 415 µg

Unverträglichkeiten

Bei Vorliegen einer Intoleranz gegen Laktose ist beim Kauf und Verzehr von Schnittkäse Achtung geboten. Laktose (Milchzucker) wird während der Reifezeit des Käses aufgespalten und in harmlose Milchsäure umgewandelt.

Mit zunehmender Länge der Reifung nimmt auch die Menge an verbleibender Laktose ab. Im Idealfall wird diese gänzlich abgebaut und der Schnittkäse ist auch bei einer Intoleranz genießbar. Hierfür bekannte Sorten sind Gouda, Appenzeller, Parmesan und Bergkäse.


Einkaufs- und Küchentipps

Schnittkäse ist in den verschiedensten Variationen, Formen und Reifegraden im Handel erhältlich. In den letzten Jahren ist dabei die Zahl der Sorten mit Geschmackszusätzen, wie Kräuter, Nüsse, Tomate oder Chili, stark angestiegen.

Aufbewahrt wird Schnittkäse am besten in feuchter, etwa 5 Grad Celsius kühler Umgebungsluft. Hierfür bietet sich idealerweise das Gemüsefach des Kühlschranks an. Einzelne Scheiben sollten vorab in Papier eingeschlagen werden. Für große Stücke empfiehlt es sich, sie in ein feuchtes, in Salzwasser getunktes Tuch einzuwickeln. Ein Austrocknen wird so verhindert.

Sein volles Aroma entfaltet der Schnittkäse, wenn er ungefähr eine halbe Stunde vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank genommen wird. Generell sollten aber solch hohe Temperaturen vermieden werden.

Schnittkäse benötigt Luft zum Atmen. Das Umwickeln mit Folie und das Lagern in Plastikbehälter und unter Käseglocken sind zu vermeiden. Eventuelle Schimmelstellen können großflächig entfernt werden.

Zubereitungstipps

In erster Linie kommt Schnittkäse in seiner reinen Form auf den Tisch. Er dient als Belag für die unterschiedlichsten Brot- und Brötchensorten, landet als Käseplatte oder Käseigel auf dem Buffettisch oder wird in Salate gerieben und gewürfelt.

Je nach Konsistenz bietet sich Schnittkäse darüber hinaus perfekt für Ofengerichte an. Gratins, Aufläufe oder auch Pizzen werden durch ihn erst vollendet. In der Schweiz ist er dagegen pur im Käsefondue beliebt.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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