Mönchspfeffer

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei dem Mönchspfeffer handelt es sich um eine Pflanze mit heilenden Kräften. Sie wächst unter anderem auch in Deutschland und wird insbesondere zur Behandlung von Frauenleiden verwendet. Anhaltende Beschwerden sollten jedoch immer von einem Arzt kontrolliert werden.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Präparate aus Mönchspfeffer werden vor allem bei Frauenbeschwerden wie u.a. Menstruationsschmerzen, PMS oder dem Ausbleiben der Regelblutung eingesetzt.

Der Mönchspfeffer wächst in der Gestalt eines winterfesten Strauches. In deutschen Breitengraden erreicht er eine Höhe von drei bis vier Metern. An den hellbraunen Zweigen befinden sich handförmige Blätter. Die Blüten des Mönchspfeffers weisen einen violetten oder weißen Farbton auf. Sie sind verhältnismäßig klein erinnern vom Erscheinungsbild an Hanf. Es besteht eine Verwechselungsgefahr.

Der Mönchspfeffer blüht in den Sommermonaten zwischen Juli und August. Dabei bevorzugt die Pflanze feuchte Gebiete wie ein Flussufer. Die Treibzeit des Mönchspfeffers hängt von seiner Umgebung ab. In der Regel liegt sie zwischen April und Juni. Überlieferungen zufolge soll die medizinische Verwendung des Mönchspfeffers bis in die Antike zurückgehen. Noch heute gilt die Pflanze als ein wirksames Mittel bei Frauenleiden, dass nur selten Nebenwirkungen auslöst.

Vorkommen und Anbau

Der Mönchspfeffer stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Mittlerweile hat sich die Pflanze jedoch auch in anderen Ländern verbreitet und kann somit ebenfalls in Deutschland angetroffen werden. Die Pflanze kann in sämtlichen Regionen mit feuchter Erde und einem warmen Klima gedeihen. Während der Mönchspfeffer damit vor allem in Spanien, Portugal und Italien angetroffen werden kann, überlebt er meistens auch den deutschen Winter. Insgesamt lässt sich der Mönchspfeffer als anspruchslos bezeichnen. Am besten wächst er in einer durchlässigen, gedüngten Erde, die regelmäßig gegossen wird. Der Standort sollte geschützt und wenn möglich sonnig sein. Vorsicht sollte bei einer Allergie gegen Wespenstiche walten. Die bunten Blüten des Mönchspfeffers ziehen nämlich Bienen und Hummeln an.

Anwendung und Wirkung

Für die medizinische Verwendung werden die Früchte des Mönchspfeffers verarbeitet. Allerdings sollte von dem eigenständigen Sammeln der Pflanzenelemente abgesehen werden. Die Inhaltsstoffe des Mönchspfeffers können nämlich stark schwanken. Deswegen ist es wichtig, dass die Präparate in einer Apotheke erworben werden. Ausschlaggebend für die heilenden Eigenschaften des Mönchspfeffers sind verschiedene Inhaltsstoffe. Dazu gehören zum Beispiel hydrophile Flavonoide, ätherisches Öl, Iridoidglykoside und bizyklische Diterpene.

Seit zwei Jahrzehnten kommt der Mönchspfeffer vor allem bei Frauenleiden zum Einsatz. Diese beruhen häufig auf einem Ungleichgewicht des komplexen hormonellen Systems. So wird der gesamte Zyklus zum Beispiel von dem Hormon Prolaktin reguliert und gesteuert. Während der Monate der Schwangerschaft und Stillzeit lässt sich vermehrt Prolaktin im weiblichen Körper finden. In dieser Zeit fördert es vor allem die Produktion der Muttermilch. Andere Hormone sind an der Herstellung des Prolaktins beteiligt und spielen damit ebenfalls eine wichtige Rolle: Östrogen und Dopamin.

Der Mönchspfeffer ist dazu in der Lage, einen erhöhten Prolaktinspiegel zu reduzieren. Auf diese Weise stellt sich eine Linderung der Beschwerden ein. Mönchspfeffer kann in Form von Trocken- oder Flüssigextrakten aufgenommen werden. In welcher Dosierung der Mönchspfeffer eingenommen werden sollte, ist der Packungsbeilage zu entnehmen. Mönchspfeffer sollte allerdings während der Schwangerschaft und Stillzeit abgesetzt werden.

Weiterhin wird Mönchspfeffer dopaminerregend. Damit lassen sich Wechselwirkungen bei der Einnahme von Dopamin-Rezeptor-Antagonisten nicht ausschließen. Ansonsten löst Mönchspfeffer nur selten Nebenwirkungen aus. Bei einigen Patientinnen kommt es zu einem Hautausschlag, der mit Juckreiz einhergeht. Das Absetzen des Mönchspfeffers führt bereits zu einer Verbesserung der Beschwerden. Es muss nicht mit langfristigen Folgen gerechnet werden. Bei Zweifeln ist es ratsam, eine/ einen Apotheker/ Apothekerin zu fragen.

Wogegen hilft Mönchspfeffer?

Bedeutung für die Gesundheit

Ein hormonelles Ungleichgewicht führt zu verschiedenen Beschwerden. Dazu gehören zum Beispiel unregelmäßige Blutungen trotz ausbleibender Schwangerschaft, Ausbleiben der Blutung, Unfruchtbarkeit, prämenstruelles Syndrom, Schmerzen im Bereich der Brust aufgrund der Größenzunahme im Zyklus, eine schmerzhafte Menstruation, die manchmal mit Übelkeit, Migräne oder Erbrechen einhergeht sowie Symptome während der Wechseljahre. Durch die Regulierung des Prolaktins können viele der genannten Beschwerden verbessert werden. Damit handelt es sich bei Mönchspfeffer um ein wirkungsvolles Heilmittel.

Wissenschaftlich anerkannt sind die Fähigkeiten des Mönchspfeffers bei ausbleibenden Blutungen, unregelmäßiger Menstruation, prämenstruellen Syndrom und schmerzenden Brüsten. Weiterhin soll der Mönchspfeffer Erfahrungen zufolge PCO lindern können. Bei PCO handelt es sich um eine Stoffwechselstörung, die nur Frauen betreffen kann. Sie geht mit einem erhöhten Testosteronspiegel und häufig einer ungewollten Kinderlosigkeit einher.

Mittlerweile existieren Studien, in denen Frauen durch eine mehrmonatige Einnahme von Mönchspfeffer schwanger geworden sind. Allerdings führte die Behandlung mit Mönchspfeffer nicht bei jeder Patientin zum Erfolg. Insgesamt ist es empfehlenswert, den Mönchspfeffer über einen längeren Zeitraum hinweg aufzunehmen, um auf diese Weise zum Beispiel schmerzenden Brüsten während der zweiten Hälfte des Zyklus vorzubeugen.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
  • Suerbaum, S., Burchard, G.-D., Kaufmann, S.H.E., Schulz, Th.F. (Hrsg.) : Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Springer, Berlin 2012

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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