Mundspülung

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine Mundspülung ist in der Regel eine Flüssigkeit mit antiseptischen Eigenschaften. Sie wird ausschließlich im Mundraum verwendet und dient der Mund-und Zahnhygiene, indem sie Keime reduziert. Dadurch kann eine Mundspülung dazu beitragen, Karies, Plaque und Entzündungen des Zahnfleischs zu verringern.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Mundspülung?

Eine Mundspülung sollte Teil der täglichen Zahnhygiene sein. Sie hilft Karies und Zahnfleischentzündungen vorzubeugen.

Bei einer Mundspülung handelt es sich um eine Flüssigkeit mit keimreduzierender Wirkung, die im Inneren des Mundes zum Einsatz kommt. Die Anwendung einer Mundspülung stellt eine wirksame Maßnahme zur Vorbeugung diverser Schäden und Erkrankungen des Mundraums und der Zähne dar. Zu diesem Zweck sollte die Mundspülung in die tägliche Zahnhygiene eingebunden und langfristig durchgeführt werden. Sind bereits erste Schäden an den Zähnen vorhanden, kann die Mundspülung lediglich das Fortschreiten der Beschwerden eindämmen.

Gemeinsam mit gründlichem Zähneputzen, dem regelmäßigen Kontrollbesuch beim Zahnarzt sowie der Verwendung von Zahnseide und Bürsten für die Zahnzwischenräume trägt die Mundspülung dazu bei, die Zähne dauerhaft gesund und funktionstüchtig zu erhalten. Mundspülungen sind vor allem für die Reinigung der Zahnzwischenräume relevant, die circa 40 Prozent der kompletten Zahnoberfläche ausmachen. Mit herkömmlichen Zahnbürsten werden diese Zwischenräume jedoch nur unzureichend gereinigt, und auch die Verwendung von Zahnseide ermöglicht keine vollständige Reinigung.

Wirkung und medizinische Anwendung

Die Mundspülung dient in erster Linie der Reinigung der Zahnzwischenräume. Sie kann sowohl ergänzend zur Verwendung von Zahnseide und speziellen Bürsten für die Reinigung der Zahnzwischenräume als auch allein zum Einsatz kommen. Da zahlreiche Personen Schwierigkeiten mit Zahnseide haben, wird eine Mundspülung von vielen Zahnmedizinern als sinnvolle Alternative empfohlen. Zwar sollten Zahnseide und Bürsten für die Zwischenräume der Zähne die erste Wahl sein, doch Mundspülungen sind besser als der vollständige Verzicht auf die Reinigung der Zahnzwischenräume. Dabei ist zu beachten, dass die Verwendung einer Mundspülung die Flora des Mundes für einen kurzen Zeitraum verändert.

Diverse Untersuchungen kommen jedoch zu dem Schluss, dass dies relativ unbedenklich ist. Durch die Verbesserung der Zahnhygiene können regelmäßige Mundspülungen diversen Erkrankungen vorbeugen. Viele Menschen sind von Karies betroffen oder leiden an Zahnfleischentzündungen und als Folge davon an Parodontitis. Dabei handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung am Zahnhalteapparat und den Zahnfleischtaschen. Medizinische Mundspülungen haben sich hier als wirksames Mittel zur Prävention bewiesen.

Formen und Gruppen

Mundspülungen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Wirkstoffe und Anwendungsbereiche. Zur Prävention von Karies mittels Flourid hat sich Eurodont® bewährt. Fluoride sind besonders wirksam gegen Karies, jedoch sollte deren Konzentration bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten. Gegen Karies, Zahnfleischentzündung und Plaque sind beispielsweise die Mundspülungen Chlorhexa­med®, Meridol® und Odol med3 Extreme® erhältlich. Karies entsteht in erster Linie durch bakterielle Beläge auf den Zähnen, die sogenannte Plaque. Sie bildet sich an Stellen, an denen die Zähne nicht gründlich genug gereinigt werden.

Geeignete Mundspülungen wirken der Bildung von bakteriellen Zahnbelägen entgegen und können damit zur Verhinderung von Karies beitragen. Auch Zahnfleischentzündungen kann durch die Reinigung mittels Mundspülungen vorgebeugt werden. Damit dienen Mundspülungen auch der Prävention gegen Parodontitis. Darüber hinaus kann auch der Bildung von Zahnstein mit einer geeigneten Mundspülung vorgebeugt werden, etwa mit Hilfe der Präparate Dentalux® und Odol med3 Extreme®.

Dosierung

Die Mundspülung wird entsprechend den Angaben auf der Verpackung dosiert und angewendet. In der Regel kann der Verschluss der Flasche als Dosierhilfe verwendet werden. Die Mundspülung wird entweder pur oder in Verbindung mit Wasser in den Mund aufgenommen und für einige Zeit im Mund behalten. Dabei wird die Flüssigkeit zwischen den Zähnen hindurchgespült, um die Zahnzwischenräume effektiv zu reinigen. Anschließend wird die Mundspülung vollständig ausgespuckt und mehrmals mit Wasser nachgespült, um eventuelle Reste der Flüssigkeit aus dem Mund zu entfernen. Die Mundspülung sollte regelmäßig angewendet werden, um effektiv zur Zahngesundheit beizutragen.

Welche Alternativen gibt es?

Mundspülungen sind sowohl auf pflanzlicher als auch auf pharmazeutischer Basis erhältlich. Kosmetische Mundspülungen beinhalten üblicherweise natürliche Wirkstoffe, etwa pflanzliche Substanzen wie Aloe vera. Auch Kräuter wie Salbei, Pfefferminze oder Kamille sind in vielen natürlichen Mundspülungen enthalten und bewirken einen frischen Atem. Auch medizinische Mundspülungen verfügen in der Regel über natürliche Substanzen wie Kräuter. Zusätzlich beinhalten sie jedoch auch pharmazeutische Wirkstoffe wie etwa Chlorhexidin oder Cetylpyridiniumchlorid, die Bakterien bekämpfen sollen.


Wechselwirkungen und Nebenwirkungen

Je nach Zusammensetzung der Mundspülung besteht das Risiko von Nebenwirkungen. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Mundspülung versehentlich verschluckt wird und in den Verdauungstrakt gelangt. Aus diesem Grund sollten Kinder unter sechs Jahren generell keine Mundspülung verwenden. Denn die Gefahr des Verschluckens ist bei kleinen Kindern zu groß. In der Folge kann eine Dentalfluorose auftreten, wobei sich Schmelzflecken auf den Zähnen bilden. Diese sind aus medizinischer Sicht zwar unbedenklich, ästhetisch jedoch störend.

Ab einem Alter von sechs Jahren sind die Zähne jedoch so weit entwickelt, dass die Wahrscheinlichkeit von Schmelzflecken sinkt. Spezielle Mundspülungen für Kinder enthalten keinen Alkohol und sind damit auch für trockene Alkoholiker geeignet. Durch die Anwendung von Mundspülungen kann es jedoch auch zu Unverträglichkeitsreaktionen auf diverse Inhaltsstoffe kommen, was zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann. Aus diesem Grund sollten sich Personen mit Allergien auf bestimmte Substanzen vorab über die Wirkstoffe der Mundspülung informieren.

Quellen

  • Reitemeier B.: Einführung in die Zahnmedizin. Thieme Verlag. 1. Auflage 2006
  • Gängler, P., et al.: Konservierende Zahnheilkunde und Parodontologie. Thieme, Stuttgart 2010
  • Weber, T.: Memorix Zahnmedizin. Thieme, Stuttgart 2009
  • Hellwege, K.D.: Die Praxis der zahnmedizinischen Prophylaxe, Georg Thieme Verlag, 6. Auflage, 2003
  • Kramer E. Prophylaxefibel, Grundlagen der Zahngesundheit; Deutscher Zahnärzte Verlag (2009)

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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