Meeressalat

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Essbare Ozeanpflanzen und Algen sind vor allem aus der asiatischen Küche bekannt. Keine Sushi-Kreation kommt ohne Nori oder Wakame aus. Auch in den kühleren Meeren wie dem Atlantik und der Nordsee wachsen einzigartige Meeresgemüse in Form von Tang, Algen, Meeresbohnen, Seegras und Meeressalat. Sie gelten aufgrund ihrer Konzentration an gesunden Inhaltsstoffen als zukunftsträchtige Nahrungsmittel mit echtem Potential.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Meeressalat wissen

Der kräftig-grüne Meeressalat gehört zu den Grünalgen, die an der bretonischen Atlantikküste ebenso vorkommt wie an der Küste Skandinaviens, Großbritanniens, Spaniens und an der deutschen Nordseeküste. Seinen Namen verdankt der Meeressalat (Ulva) der Form seiner Blätter. Sie sehen den an Land gewachsenen Salatblättern sehr ähnlich. Der Salat schmeckt intensiv nach Meer und kann frisch konsumiert werden. In Frankreich heißt Meeressalat Laitue de mer, in Spanien Lechuga de mar und in Großbritannien Sea Lettuce.

Obwohl der Meeressalat ganzjährig gehandelt wird, gelten die Monate Mai und Juni als optimale Erntezeit. In Asien, dem Kontinent mit einer sehr langen Tradition bei der Verarbeitung von Meeresgemüse, bevorzugt die Küche Rot- und Braunalgen. Grünalgen hingegen wachsen in eher kühleren Meeren und werden häufiger in Europa, Indonesien, Chile, Peru und auf den Philippinen gegessen.

Große Wertschätzung genießt die Grünalge bei den Anhängern der veganen und vegetarischen Küche, in der Makrobiotik und in der Rohkostküche, denn sie ist frei von allergenen Stoffen wie Gluten und Soja. Algen sind mehr als nur ein gesundes Nahrungsmittel. In der Traditionellen Chinesischen Medizin gelten sie als Heilmittel. Ihre besonderen Fähigkeiten rücken die energiereichen Algen verstärkt in den Fokus der pharmazeutischen Forschung.

Bedeutung für die Gesundheit

Gegenwärtig sind rund 80.000 Algensorten bekannt, von denen 160 essbar sind. Sie zeichnen sich durch leichte Bekömmlichkeit und wertvolle Inhaltsstoffe aus. Ihnen werden antivirale und antibakterielle Wirkungen zugeschrieben. Algen haben sich als wirkungsvolle Helfer bei der Blutreinigung erwiesen und senken den Blutdruck. Wie alle Grünalgen zählt der Meeressalat zu den schnell wachsenden Nahrungsmitteln mit einer hohen Dichte an lebenswichtigen Vitalstoffen. Die biologische Wertigkeit von Algen liegt bei 62 % und ist damit höher als bei Weizen.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

In den essbaren Algen sind Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium, Phosphor und Eisen, Spurenelemente, ungesättigte Fettsäuren, Beta Carotine sowie die lebenswichtigen Vitamine A, C und B12, leichtverdauliche Kohlenhydrate und wertvolles Jod. Als Plus für die Gesundheit schlagen bei der selben Menge 100 mg Magnesium, 127 mg Kalium und 78 mg Eisen zu Buche.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 108 kcal/ 26 kj
Eiweiß 2,1 g
Kohlenhydrate 1,8 g
Fett 0 g
Ballaststoffe 4,7 g
Beta-Carotin µg
Jod 0,89 µg

Unverträglichkeiten

Wer Fisch und Meeresgetier mag, wird auch den frischen Meeressalat als gesunden Begleiter schätzen. Zu den möglichen Unverträglichkeiten der Grünalge kann ihr Jodgehalt beitragen. Betroffen davon sind meist Menschen mit einer beeinträchtigten Schilddrüsenfunktion.

Wie alle essbaren Algen nimmt der Meeressalat aus dem Atlantik und der Nordsee Stoffe auf, die sich in seinem Lebensraum befinden. Verunreinigungen des Meereswassers beeinflussen die Qualität der Algen. Daher werden getrocknete Algenprodukte vor dem Verzehr mehrfach gewässert. Frische Produkte hingegen werden unter fließendem Wasser gereinigt und sind dann bereit zum Verzehr.


Einkaufs- und Küchentipps

Bio-Läden, Feinkosthändler und gut sortierte Fischhändler bieten frischen Meeressalat aus organischem Wildwuchs an oder beschaffen ihn auf Bestellung. Internet-Feinkost-Portale sind eine weitere Bezugsquelle. Es gibt den köstlichen Salat auch als fertigen Frische-Mix mit anderen Algen.

Hilfreich bei der Auswahl oder Bestellung ist der Hinweis auf seinen lateinischen Namen Ulva. Sicherheit in Bezug auf die Produktqualität und die Herkunft der Ware gibt das Bio-Siegel.

Asiatische Lebensmittelhändler führen in ihren Tiefkühl-Angeboten japanischen Seaweed, der jedoch ein Produkt aus der Wakame-Alge ist und nichts mit dem Meeressalat gemein hat. Frischer Meeressalat ist meist in Salz eingelegt und wird vor dem Verzehr gründlich ausgespült. Daneben gibt es die Grünalge als getrocknete Ware und als Halbkonserve eingelegt in Öl oder bereits aromatisiert in einer Sauce Vinaigrette. Die Trockenware besteht aus Blättern von Meeressalat oder aus Flocken. Diese Ware wird vor dem Genuss sorgfältig gewässert.

Zubereitungstipps

Das köstliche Meeresgemüse verlockt in der heimischen Küche zum variantenreichen Experimentieren. Als frischer Salat begleitet es Nudel- und Reisegerichte mit Meeresaromen. Frisch gebratener oder gedämpfter Fisch zeigt auf einem Bett aus Meeressalat seine schönste und gesündeste Seite.

Zusammen mit geröstetem Sesam und Sojasauce ist die gesunde Grünalge eine asiatische Köstlichkeit. Sie lässt sich sogar mit Pinienkernen, Basilikum, Walnüssen, Parmesankäse und Olivenöl zu einem aromatischen Pesto verarbeiten. Gewässerte Trockenware bereichert Risottos, Fischsuppen, Gemüseeintöpfe und Muschelgerichte.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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