Löwenzahn

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Mit seinen Samen, die sich schon beim kleinsten Windhauch invasionsartig ausbreiten, gehört Löwenzahn zu den ungebetenen Unkräutern in Ziergärten und Parkanlagen. Dabei steckt er voller gesunder Wirkstoffe und ist ein schmackhaftes Frühjahrsgemüse und keineswegs nur ein lästiges Unkraut.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Als Heildroge wirkt Löwenzahn entgiftend und somit bei Erkrankungen der Leber, Galle, Nieren und Harnblase.

Die sehr lange Pfahlwurzel erlaubt es dem Löwenzahn, tief ins Erdreich einzudringen. Das macht es so schwierig, ihn mit der kompletten Wurzel auszugraben. Seine Stängel sind hohl und beim Schneiden tritt ein milchiger Saft aus.

Löwenzahn ist eine Bienenweide und daher sollte man ihn nicht mit chemischen Mitteln bekämpfen. Diese Insekten würden sonst sterben und der Honig ist mit Resten der Herbizide angereichert.

Vorkommen und Anbau

Löwenzahn kommt vor allen Dingen auf Wiesen und Weiden vor. Die kleinen Samen setzen sich auch gerne in Mauerritzen und Wegen fest. Da er zum Wachsen und Blühen die Sonne braucht, ist er im Wald kaum zu sehen. Löwenzahn verbreitet sich sehr rasch, wenn er Samen gebildet hat. Der Grund ist, dass sehr viele Sämlinge am Schaft stehen. Daher hat er auch seinen Namen "Pusteblume".

Besonders Kinder lieben es, wenn sie die reifen Fruchtstände wegpusten können. Wie kleine Fallschirme machen sie sich dann auf den Weg. Große Weidetiere mögen Löwenzahn sehr gerne. Daher kann man nicht von einer ungepflegten Weide sprechen, wenn sich dort im Frühjahr ein Meer von gelben Blüten zeigt. Im Zweiten Weltkrieg gab es erste Versuche, Löwenzahn als Ersatz für Kautschuk zu verwenden. Das ist auch heute noch ein Thema und sowohl in Europa als auch in Nordamerika laufen Tests, ob die Pflanze als Grundmaterial für Naturkautschuk zu gebrauchen ist.

Anwendung und Wirkung

Dass jedes Pflanzenteil in der Küche Verwendung findet, macht den Löwenzahn so einzigartig. Angefangen bei den Wurzeln, über die Blätter und Stängel, bis zur Blüte, lassen sich daraus leckere Speisen und Getränke zubereiten. Getrocknete Löwenzahnwurzeln galten im Krieg als wohlschmeckender Kaffee-Ersatz, und aktuell ist diese Art der Verwendung wieder im Kommen. Heute wird damit ebenfalls Tee hergestellt. Die Wurzeln werden nach dem Ausgraben und Säubern entweder frisch oder getrocknet verarbeitet.

Aus den Blättern lässt sich Salat zubereiten. Der bittere Geschmack ist nicht jedermanns Sache und häufig werden nur wenige Blätter als Zugabe zu anderen grünen Salaten genommen. Wer mit natürlichen Rohstoffen zum Beispiel einen Stoff färben möchte, der nimmt den Pollen der Blüten. Diese lassen sich ebenfalls zu köstlichem Sirup verarbeiten. Unter Zugabe von Zucker und Wasser lässt sich ein gesunder Brotaufstrich kochen.

Die Wirkung von Löwenzahn auf den Körper ist vielfältig. Seine Bitterstoffe unterstützen die Verdauungsorgane bei ihrer Arbeit. Daher wird die Pflanze auch als Grundlage zur Frühjahrsentschlackung genommen. Dabei genügt es schon, wenn täglich Blätter oder Stängel der Pflanze zerkaut werden. Je nach Standort sollten sie vor dem Verzehr abgewaschen werden. Menschen, die einen niedrigen Blutdruck haben oder unter einer Herzschwäche leiden, müssen beim rohen Verzehr aufpassen. Die harntreibende Wirkung von Löwenzahn kann sonst zu massiven Beschwerden führen.

Wogegen hilft Löwenzahn?

  • Gallenbeschwerden

Bedeutung für die Gesundheit

Produkte aus Löwenzahn werden in vielen Variationen angeboten. Bei der Bedeutung für die Gesundheit steht der hohe Gehalt an Bitterstoffen an erster Stelle. Gallenbeschwerden lassen sich dadurch mildern und auch die Leber wird bei ihrer Entgiftungsarbeit unterstützt. Wer Beschwerden im Bereich der Nieren und Harnröhre hat, der kann mit Löwenzahntee gegen Steinbildung vorbeugen. Neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft bescheinigen, dass Löwenzahn das Zellwachstum von malignen Tumoren mindern kann.

Menschen, die unter Frühjahrsmüdigkeit leiden, machen regelmäßig eine Löwenzahnkur. Sie fühlen sich frischer und leistungsfähiger. Das liegt wohl daran, dass die Inhaltsstoffe das Absinken der Glukose im Blut verlangsamen. Dies hat dann zur Folge, dass der Leistungsabfall geringer ausfällt. Aus dem Grund wirkt sich Löwenzahntee auch positiv auf den Stoffwechsel von Diabetikern aus. Für Rheuma- und Arthrosepatienten bietet Löwenzahn eine Verringerung der Schmerzen. Er kann ebenfalls verhindern, dass sich die betroffenen Gelenke entzünden.

Wer unter Blähungen und/oder Völlegefühl leidet, der sollte vor den Mahlzeiten eine Tasse Löwenzahntee trinken. Gerade vor einem fettreichen Essen ist diese vorbeugende Maßnahme zu empfehlen. Da die Pflanze den Körper entschlackt und dabei auch die Giftstoffe aus dem Blut beseitigt werden, ist Löwenzahn ein probates Mittel gegen Akne.

Die milchartige Flüssigkeit aus den Stängeln ist schon seit Jahrzehnten eine Waffe gegen Warzen und Hühneraugen. Wer unter juckendem Hautausschlag oder schmerzenden Insektenstichen leidet, sollte die betroffenen Stellen mit dem Saft bestreichen. Das lästige Jucken lässt rasch nach und auch die Schwellung geht bald zurück.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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