Karpfen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Karpfen zählt zu den beliebtesten Speisefischen. Vor allem zur Weihnachtszeit wird er gerne verzehrt.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Karpfen wissen

Beim Karpfen (Cyprinus carpio) handelt es sich um eine bekannte Fischart, die in Europa vorkommt. Er gehört der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) an. Schon seit der Antike wird er als Speisefisch von den Menschen verzehrt.

Seinen Ursprung hat der Karpfen in Asien. Durch die Römer gelangte er schließlich auch auf den europäischen Kontinent. Im Mittelalter etablierte sich der Karpfen als Bestandteil der europäischen Esskultur. Im Laufe der Zeit entstand die Züchtung der Fische in Teichen. Besonders in der Fastenzeit, in der 150 Tage lang der Genuss von Fleisch verboten war, erfreute sich der Fisch großer Beliebtheit.

In Deutschland und Österreich kommt er meist in der Weihnachtszeit oder zum Jahreswechsel auf den Tisch. In Deutschland befindet sich auch das größte europäische Karpfenzuchtgebiet, das in der Oberlausitz liegt. So gibt es dort 335 Teiche, die der Karpfenzucht dienen. Weitere Karpfenzuchtgebiete sind in Österreich, der Tschechischen Republik, Ungarn, Polen, Slowenien und Kroatien vorhanden.

Ausgewachsen erreicht der Karpfen eine Länge von rund 35 Zentimetern und bringt es auf ein Gewicht von ca. einem Kilogramm. Wächst der Karpfen in freien Gewässern heran, kann er aber auch über einen Meter lang werden. Zu den Merkmalen des Karpfens gehören seine gegabelte Schwanzflosse, seine Rückenflosse sowie seine Schlundzähne, die ihm zum Zermahlen der Nahrung dienen. Obwohl der Karpfen dadurch wie ein Raubfisch wirkt, ist er in Wahrheit jedoch ein harmloser Geselle, der oft selbst zum Opfer von Raubfischen wie dem Hecht wird.

Am liebsten bewegen sich die Karpfen in Teichen, in denen eine Temperatur von 25 bis 29 Grad Celsius herrscht. Ein weiteres Merkmal des Fisches sind die vier fleischigen Fäden um sein Maul herum. Diese ähneln einem Bart. Gefangen werden die Speisekarpfen, indem der Züchter einfach das Wasser aus ihrem Teich ablässt und sie anschließend einsammelt.

Es wird zwischen unterschiedlichen Karpfenarten unterschieden. Dazu gehören der Lederkarpfen und der Spiegelkarpfen, bei denen es sich um typische Zuchtkarpfen handelt, sowie die Schuppenkarpfen, die in Freiheit leben. Ein rares Exemplar stellt in Europa der chinesische Marmorkarpfen dar, für den der Käufer tief in die Tasche greifen muss. Als teure Zuchtvariante gilt zudem der japanische Koi-Karpfen, der es auf hohe Summen bringen kann.

Grundsätzlich ist der Karpfen das ganze Jahr über erhältlich. Als besonders wohlschmeckend gilt er jedoch, wenn er in den Herbstmonaten abgefischt wird. Delikat ist vor allem der nussähnliche Geschmack des Speisefisches. Andere Menschen empfinden das Fleisch des Fisches allerdings eher als fade.

Bedeutung für die Gesundheit

Der Karpfen gilt als ziemlich fett, weswegen ihn manche Menschen gar nicht erst auf ihren Speiseplan setzen. Obwohl er jedoch tatsächlich 5 Gramm Fett mehr pro 100 Gramm als andere Fischarten aufweist, wird er trotzdem als gut für die Figur eingestuft. Außerdem befinden sich im Karpfen verschiedene gesundheitsfördernde Stoffe.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Zu den wertvollen Stoffen, die im Karpfen vorkommen, zählen in erster Linie Vitamine wie Vitamin A und verschiedene B-Vitamine sowie Mineralien wie Eisen und Phosphor.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 116 kcal/ 484 kj
Eiweiß 18,00 g
Kohlenhydrate 0 g
Fett 4,80 g
Wasser 76,00 g
Ballaststoffe 0 g
Vitamin B3 1900 µg

Unverträglichkeiten

Negativ kann sich der Genuss eines Karpfens auf Menschen auswirken, die unter einer Fischallergie leiden. Diese rangiert hinter der Allergie gegen Eier und der Gemüseallergie an dritter Stelle. Da der Karpfen allerdings ein Süßwasserfisch ist, ruft er in der Regel seltener Unverträglichkeiten hervor als Salzwasserfische.


Einkaufs- und Küchentipps

Angeboten werden Karpfen bei Fischhändlern, bei denen sie sich sowohl im Stück als auch filetiert beziehen lassen. Da der Karpfen als leicht verderblich gilt, sollte beim Kauf auf seine Frische geachtet werden. Als Hinweise darauf gelten helle und klare Augen, ein natürliches Schimmern auf der Haut, die keine Verfärbungen aufweist, und ein Leuchten der roten Kiemen.

Nach dem Kauf empfiehlt sich die rasche Zubereitung des Fisches. Falls erforderlich, lässt sich der Karpfen auch 24 Stunden lang in einer Schale aus Porzellan oder Glas im Kühlschrank lagern. In der Regel verkaufen die Fischhändler den Karpfen bereits fertig für die Küche. Auf Wunsch kann er auch geschuppt werden. So muss der Käufer den Fisch lediglich reinigen, wozu er ihn mit der Innen- und Außenseite unter fließendes Wasser hält. Danach wird er mithilfe von Küchenpapier getrocknet.

Zubereitungstipps

In manchen Regionen stellt der Weihnachtskarpfen einen unverzichtbaren Bestandteil des Weihnachtsfestes dar. Dabei wird er paniert und mit Zitrone gewürzt. In der Lausitz und Schleswig-Holstein ist gekochter Karpfen ein typisches Silvestermenü.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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