Kakao (Heilpflanze)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der spanische Eroberer Hernán Cortés brachte Kakao im 15. Jahrhundert nach Europa. Kakao stammt aus der Kakaobohne, er ist ein Bestandteil unserer geliebten Schokolade, macht aber im Gegensatz dazu nicht dick. Puren, rohen Kakao mag man allerdings auch nicht unbedingt essen, obwohl es auch dazu gute Möglichkeiten gibt, wenn man die wichtigen Inhaltsstoffe von Kakao nutzen möchte.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Kakao macht wach, steigert die Konzentrationsfähigkeit und stimuliert im Gehirn Areale die glücklich machen.

Kakaofrüchte wachsen auf dem Kakaobaum, sie ähneln einer dicken Gurke und sind etwa 20 Zentimeter groß. Der Kakao wird aus den im Inneren in weichem Fruchtfleisch eingebetteten Samen, den Kakaobohnen, gewonnen. Ein weiteres Produkt aus der Kakaobohne ist Kakaobutter. Der Baum bildet nur unter bestimmten äußeren, klimatischen Bedingungen Früchte und wächst daher nicht überall. Er stammt ursprünglich aus den Regenwäldern Lateinamerikas. Heute züchtet man Kakaobäume in Plantagen. Der größte Lieferant ist die Elfenbeinküste, gefolgt von Ghana, Indonesien, Nigeria und Brasilien. Es gibt vier Kakaosorten mit den Namen Criollo, Forastero, Nacional und Trinitario. Normaler Kakao ist meist Forasterokakao.

Vorkommen und Anbau

Roher Kakao enthält viele gesunde Inhaltsstoffe, darunter Calcium, Magnesium, Chrom, Eisen, Zink und Kupfer. Kakao hat den höchsten Eisen- und Magnesiumgehalt von allen Pflanzen. Auch Calcium ist in hohem Ausmaß vorhanden, sogar mehr als in Milch. Kakao ist auch reich an Vitamin C und E. Er enthält Flavonoide, Polyphenole, Ballaststoffe, einfach ungesättigte Fettsäuren, wichtige Botenstoffe wie Arginin, Dopamin, Serotonin und viele weitere. Mehr als 300 Inhaltsstoffe machen Kakao zu einem ganz besonders wertvollen und gesunden Lebensmittel. All das ist in unverfälschtem Rohkakao enthalten. Mit Zucker und Milchpulver verarbeiteten Fertigprodukte, die man nur mehr in Milch einrühren muss, weisen kaum noch etwas von diesen Stoffen auf.

Anwendung und Wirkung

Rohkakao kann durch seine Antioxidantien freie Radikale im Körper bekämpfen und so die menschlichen Zellen schützen. Entzündungen können durch Kakao verhindert oder auch gebessert werden. Kakao hilft vorbeugend gegen Arteriosklerose und kann auch krebsvorbeugend wirken. Durch den hohen Anteil von Calcium und Magnesium im Kakao stärkt und schützt er Zähne und Knochen. Theobromin schützt vor Erkältungskrankheiten und lindert Hustenreiz und andere mit Erkältungen einhergehende Beschwerden.

Der hohe Magnesium- und Chromgehalt schützt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und wirkt blutdrucksenkend. Nicht nur der Blutdruck wird gesenkt sondern auch ein zu hoher LDL-Cholesterin-Spiegel. Bei Diabetikern senkt Rohkakao durch die enthaltenen sekundären Pflanzenstoff den Blutzuckerspiegel. Die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit wird erhöht. Die enthaltenen Fettsäuren stärken den Herzmuskel. Calcium, Magnesium und die enthaltenen Flavonoide wirken allgemein muskelstärkend und bewegungsfördernd.

Es gibt auch eine durchblutungssteigernde Wirkung, die die Konzentrationsfähigkeit und die Gehirnleistung steigern können. Sogar für Abnehmwillige ist roher Kakao passend. Durch die Ballaststoffe und Chrom wird das Hungergefühl reduziert. Das rasch eintretende Sättigungsgefühl hält länger an. Dass Schokolade glücklich macht, ist bekannt, und jeder kennt das aus eigener Erfahrung. Regelmäßiger Genuss von Kakao macht also glücklich. Er hilft beim Vertreiben von Depressionen und sorgt für Ausgeglichenheit. Die durch den Genuss von Kakao aufgenommenen Neurotransmitter Serotonin, Dopamin, Phenylethylamin und Anandamid tragen zu seelischem Wohlbefinden bei. Durch Anadamid fällt Entspannung und Ausgeglichenheit leichter.

Phenyethylamin steigert Konzentrationsfähigkeit und Wachheit. Kakao kann also zu einem großen Teil dazu beitragen, dass man sich wohl fühlt. Anadamid und Phenylethylamin sind auch in Morphium und Haschisch vorhanden und wirken auf die Gehirnareale, die für Glücks- und Lustempfindungen verantwortlich sind. Bei Schokolade besteht dadurch keine Gefahr, denn um süchtig zu werden, müssten von einem Erwachsenen etwa 20 Kilogramm Schokolade auf einmal verzehrt werden.

Wogegen hilft Kakao?

  • Verminderte Leistungsfähigkeit
  • Unausgeglichenheit

Bedeutung für die Gesundheit

Die durch Kaltpressung aus der rohen Kakaobohne erzeugte Kakaobutter wird zur Erzeugung hochwertiger Schokolade gebraucht. Kakaobutter schmilzt unter Körpertemperatur. Sie ist auch ein phantastisches Hautpflegemittel, das in vielen Kosmetika verarbeitet wird. Das enthaltene CocoHeal beugt Faltenbildung vor, sorgt für genügend Feuchtigkeit, unterstützt die Wundheilung und fördert das Wachstum der Hautzellen. Auch in der Arzneimittelherstellung ist Kakaobutter ein unverzichtbarer Bestandteil.

Rohkakao schmeckt ziemlich bitter und ein Verzehr davon ist gewöhnungsbedürftig. Man sollte daher mit einer Bohne täglich oder einem Teelöffel täglich beginnen. Zartbitterschokolade enthält viel echten Kakao.

Sehr dunkle Schokoladen mit einem hohen Kakaoanteil kommen auch immer häufiger auf den Markt. Es gibt auch Kakaonibs, das sind grob zerkleinerte Kakaobohnen, die man beispielsweise Müsli zusetzen kann. Die Nibs können aber auch pur gegessen werden.

Man sollte sie etwa 30 Minuten im Mund lutschen, dann gut kauen und schlucken. Durch die unter der Zunge befindlichen, feinen Blutgefäße können die Nährstoffe optimal aufgenommen werden. Bei Heißhunger oder wenn rasch Energie benötigt wird, sind Nibs eine gute Möglichkeit dafür.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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