Jiaogulan

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Heilpflanzen Jiaogulan

Jiaogulan ist im asiatischem Raum als “Kraut der Unsterblichkeit” bekannt und geschätzt. Der Einsatz erfolgt als Nahrungs- und Heilpflanze. Jiaogulan zählt zu den Kürbisgewächsen und der Anbau gestaltet sich einfach und unkompliziert.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Jiaogulan gleicht den Blutdruck und die Durchblutung im Körper aus und kann somit bei Thrombose helfen.

Bei der leicht zu kultivierenden Rankpflanze Jiaogulan handelt es sich um ein Kürbisgewächs, welches als Heilkraut besonders in jüngster Zeit Beachtung findet. Die Wirkung des Heilkrautes wird dabei etwa mit der des Ginsengs verglichen. Die wertvollen Inhaltstoffe des Krautes wurden erst Mitte der 1970er Jahre durch Zufall entdeckt. Damals war Jiaogulan als Süßungsmittel im Gespräch und man prüfte diesbezüglich seine Bestandteile. Die Pflanze ist schnell wachsend und leicht zu kultivieren. Der Tee kann aus frischen und getrockneten Blättern zubereitet werden und ist angenehm im Geschmack.

Vorkommen und Anbau

Jiaogulan stammt aus dem asiatischen Raum. Belegt ist eine Verwendung bereits im 2. Jahrhundert. Besonders im Gebirge Südchinas wenden die Bewohner einen Aufguss aus Jiaogulan-Blättern als belebendes und verjüngendes Getränk täglich an. In der chinesischen Provinz Guizhou ist der Anteil an über 100jährigen Bewohnern besonders hoch. Dies wird auf den regelmäßigen Genuss des Jiaogulantees zurückgeführt. Auch in Japan ist die “süße Tee-Ranke” seit langem bekannt.

In jüngster Zeit wird die Pflanze auch in den USA gezielt kultiviert, da man sie als günstige Alternative zu Ginseng ansieht. In den asiatischen Regenwäldern bildet die Pflanze ausladende Ranken. Der Wurzelbereich liegt dabei im Schatten des Dickichts. Die Pflanze benötigt einen hellen Standort, steht allerdings ungern in der prallen Sonne.

In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet wächst die Kletterpflanze bis in Höhenlagen von mehr als 3.000 Metern. Milde Winter übersteht Jiaogulan daher auch an einem geschützten Ort im Freien. Der Wurzelbereich der Pflanzen sollte im Schatten liegen. Ein zu sonniger Standort führt zum Einkräuseln der Blätter. Im Hochsommer bilden sich eher unscheinbare grünweiße Blüten aus. Für ein ideales Wachstum sollte der Boden nährstoffreich und locker sein. Die Erde ist stets feucht zu halten. Staunässe ist bei Jiaogulan zu vermeiden.

Anwendung und Wirkung

In den Bergregionen Zentralchinas ist Jiaogulan Teil der täglichen Ernährung. Die Pflanze besitzt einen leicht süßlichen und an Lakritz erinnernden Geschmack. Die Blätter können roh gegessen werden oder es wird ein Tee daraus zubereitet. In den Blättern sind die wertvollen Inhaltsstoffe enthalten, die den Alterungsprozess verlangsamen können. Getrocknete Jiaogulanblätter enthalten alle wertvollen Inhaltsstoffe und können bis zu einem Jahr lang gelagert werden.

Wer Jiaogulan als Zimmerpflanze hält, der kann den Tee ganzjährig zubereiten. Dabei werden immer ganze Ranken von der Pflanze geschnitten und anschließend mit kochendem Wasser übergossen. In Deutschland existieren noch keine aussagekräftigen Langzeitstudien. Dennoch ist die Wirkung der Pflanze bereits hinreichend nachgewiesen. So kann Jiaogulan das Risiko, an Herz- Kreislaufbeschwerden zu leiden senken.

Die in der Pflanze enthaltenen Gypenoside wirken Stress positiv entgegen. Durch die Einnahme wird das Enzym Superoxiddismutase angeregt, welches den Körper vor freien Radikalen schützt. Der Blutdruck wird ausgeglichen und die Durchblutung verbessert. Es wurden weiterhin klinische Studien durchgeführt, die belegen, dass die Pflanze Thrombosen vorbeugt und auch beim Abnehmen helfen kann. Dabei verläuft die Einnahme von Jiaogulan völlig ohne Nebenwirkungen.

Wogegen hilft Jiaogulan?

Bedeutung für die Gesundheit

Mit seiner ausgleichenden und balancierenden Wirkung ist Jiaogulan ausgesprochen gut verträglich. Besonders Frauen sprechen sehr gut auf den “Frauenginseng” an. Die teilweise mit dem Ginseng identischen Saponinen können stressbedingte Krankheiten verhindern. Die Pumpleistung des Herzen wird durch Jiaogulan ebenfalls verbessert. Diabetiker profitieren von der blutzuckersenkenden Wirkung. Jiaogulan enthält mit dem Glykosid Ginsenosid Rh2 einen Stoff, der krebshemmend wirkt. Tumore lassen sich war nicht beseitigen, aber durch die Einnahme lassen sich die Nebenwirkungen einer Chemotherapie deutlich abschwächen.

Die positive Wirkung auf das Zentrale Nervensystem kann bei Depressionen, Ängsten und Schlafstörungen helfen. Lässt bei älteren Menschen die allgemeine Leistungsfähigkeit nach, ist die Pflanze eine Möglichkeit, um Fitness und Mobilität zu steigern und zu einem allgemeinen Wohlbefinden zurückzufinden. Auch bei Sportlern können Kraft und Ausdauer durch das Heilkraut verbessert werden.

Bei Patienten mit chronischer Gastritis konnte in 28 von 151 Fällen durch die Gabe von Jiaogulan eine Heilung herbeigeführt werden. Bei 57 Patienten besserte sich der Zustand. Gleichzeitig bestehende Tumore konnten in 25 Fällen zum Verschwinden gebracht werden.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Studien in mehr als 90% der Patienten einen positiven Krankheitsverlauf zur Folge hatten. Jiaogulan ist in Tee- oder Kapselform erhältlich.

Auch in zahlreichen Gärtnereien wird die Pflanze mittlerweile angeboten. Seit einigen Jahren ist auch ein Buch mit dem Titel: “Jiaogulan - Chinas Pflanze der Unsterblichkeit” im Handel. Auch in der Tiermedizin wird Jiaogulan mit Erfolg eingesetzt.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

Sie sind hier: Startseite Heilpflanzen Jiaogulan

Das könnte Sie auch interessieren