Hausmittel gegen Nackenverspannung (Steifer Nacken) und Schulterschmerzen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Nacken- und Schulterschmerzen treten am häufigsten auf, wenn verschiedenste Haltungen zu lange ohne Lockerung gehalten werden. Viele Menschen leiden unter Nackenverspannung und Schulterschmerzen, da sie zu lange Zeiten vor dem PC sitzen. Es gibt verschiedene Hausmittel gegen Nackenverspannung und Schulterschmerzen, die dagegen helfen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Nackenverspannungen und Schulterschmerzen?

Treten Verspannungen am Nacken sowie Schmerzen an den Schultern auf, sprechen Ärzte von einem Schulter-Nacken-Schmerz. Sie zählen zu den alltäglichsten Beschwerden und sind zumeist auf eine schwache und unzureichend trainierte Muskulatur zurückzuführen. So kommt es durch ungewohnte oder monotone Beanspruchungen oft zu Verkrampfungen, die sich wiederum in Form von Schmerzen bemerkbar machen.

Durch die Halswirbelsäule verfügt der Mensch über eine ausgeprägte Beweglichkeit. Dadurch erhält er die Gelegenheit, seinen Kopf in die rechte oder linke Richtung zu drehen oder ihn auf- bzw. abwärts zu bewegen, wodurch er nicht seinen gesamten Körper umdrehen muss. Vom beweglichen Wirbelsystem wird zudem das Körpergewicht gehalten. Durch Fehlhaltungen oder monotone Bewegungen kommt es jedoch oftmals zu Nackenverspannungen, die sich auch negativ auf das Schultergelenk auswirken können.

Wer ist betroffen?

Nackenverspannungen und Schulterschmerzen gehören in Deutschland zu den verbreiteten Leiden. So kommen sie beinahe ebenso häufig vor wie Rückenschmerzen. Etwa 70 Prozent aller Bundesbürger, die unter Schmerzen leiden, haben mit Rückenproblemen zu tun. Bei rund einem Drittel dieser Patienten treten vor allem schmerzhafte Beschwerden in der Hals- und Schulterregion auf.

Besonders häufig kommen berufsbedingte Nackenschmerzen vor. So verbringen zahlreiche Betroffene in der Woche bis zu 30 Stunden am Schreibtisch vor einem Computerbildschirm. Oft ziehen sie dabei ihre Schultern hoch und befinden sich in einer angespannten Körperposition, was nach plötzlichen oder unkontrollierten Bewegungen einen Schulter-Nacken-Schmerz auslösen kann.

Ursachen

Verantwortlich für eine Nackenverspannung und Schulterschmerzen ist vor allem die ungeschützte Position der Nackenmuskeln zwischen Kopf und Schultern. Dadurch reagieren sie überaus empfindlich auf Verspannungen oder Verletzungen. Ohne ausreichendes Training kommt es rasch zum Verkrampfen der Muskeln, was wiederum die Blutversorgung einschränkt. Infolgedessen leiden die Betroffenen unter schmerzhaften Nackenbeschwerden, die bis in die Schultern ausstrahlen.

Davon betroffen sind jedoch nicht nur Menschen, die im Büro arbeiten, sondern auch Sportler, die das Training ihrer Nackenmuskeln vernachlässigen. Weitere mögliche Ursachen für Nacken- und Schulterschmerzen sind Fehlstellungen der Wirbelsäule, Bandscheibenvorfälle an der Halswirbelsäule, eine Fibromyalgie, Unfälle, dauerhafte Fehlhaltungen, Fehlsichtigkeit, körperlicher Stress sowie psychische Belastungen.

Nicht selten lösen Verspannungen im Nacken sowie Schmerzen im Schultergelenk weitere Begleiterscheinungen aus. Dazu zählen in erster Linie Bewegungseinschränkungen, innere Unruhe und Konzentrationsprobleme. Bei einigen betroffenen Personen strahlen die Schmerzen zudem bis in den Kopf, die Brust, Arme und Beine sowie in den Rücken aus.

Was hilft gegen Nackenverspannungen?

  • Wärme ist ein wunderbares Hausmittel gegen Nackenverspannung und Schulterschmerzen. Durch sie wird der Schmerz gelindert, die Muskeln entspannt, die Gelenke werden weniger steif und die Heilung beschleunigt. Am einfachsten ist eine Wärmflasche auf die schmerzende Stelle zu legen. Doch genauso gut hilft ein elektrisches Heizkissen, eine Wärmepackung oder die Infrarotlampe. Aber auch eine heiße Dusche oder ein heißes Bad bewirken Wunder.
  • Oftmals ist der Grund für Schulterschmerzen, dass der Körper zu wenige Schultermuskeln besitzt und diese auch nicht oft genug gedehnt werden. Daher ist eine Stärkung der Nackenmuskulatur wichtig. Menschen mit einer stärkeren Nacken- und Schultermuskulatur leiden bewiesenermaßen seltener unter Nacken- und Schulterschmerzen. Hier sind ein paar Dehnungsübungen zum Nachmachen:

1. Den linken Arm gebeugt hinter den Kopf führen bis die linke Hand das Schulterblatt berührt. Dann mit der rechten Hand den Ellbogen für 15 Sekunden nach rechts ziehen. Diese Übung sollte fünfmal wiederholt werden mit je 15 Sekunden Pause dazwischen. Danach die Seiten wechseln.

2. Ein kleines Gewicht in die Hände nehmen und sich dann mit dem Oberkörper nach vorne beugen. Die Arme dabei locker hängen lassen und mit den Händen abwechselnd eine acht beschreiben.

Schnelle Hilfe bei Nackenverspannung

  • Wenn der verspannte Nacken und die schmerzenden Schultern durch verspannte Muskeln entstanden sind, ist feuchte Wärme sehr hilfreich. Hierzu taucht man am besten ein Handtuch in heißes Wasser und wringt es aus, um es danach für 10 Minuten auf den Nacken- und Schulterbereich zu legen. Es ist sinnvoll über das nasse Handtuch noch ein trockenes zu legen, damit das untere länger warm bleibt.
  • Ein einfacher Trick kann eine Abmilderung der Nackenverspannung und Schulterschmerzen schaffen. Einfach mit dem Daumen genau auf den Mittelpunkt des Schmerzes gleichmäßig fest für drei Minuten drücken. Wenn das zu schwierig erscheint, kann eine zweite Person das Drücken übernehmen.


Alternative Heilmittel

  • Massagen sind wohl die besten Heilmittel gegen Nacken- und Schulterschmerzen. Wenn es jemanden gibt, der einem den Nacken- und Schulterbereich massiert, ist das wohl die beste Lösung. Doch auch selbst kann man sich helfen. Die beste Methode lästige Nackenschmerzen loszuwerden, ist sich die Finger der linken Hand auf die rechte Nackenseite knapp unter das Ohr zu legen. Von dort streicht man mit leichtem Druck in Richtung des Schlüsselbeines. Diese Massage sollte fünfmal wiederholt und dann auf der anderen Seite durchgeführt werden. Am besten ist die Wirkung wenn man die Massage mit Lavendelöl durchführt.
  • Ein weiteres Hausmittel gegen Nacken- und Schulterschmerzen sind Olbastropfen. Dies ist eine Ölmischung aus Asien, die aus Pfefferminz-, Cajeput-, Eukalyptus- und Wacholderbeeröl besteht. Durch das Auftragen auf die schmerzenden Stellen wird die Haut darunter stärker durchblutet. Dadurch können Abfallprodukte, die möglicherweise für den Schmerz verantwortlich sind, besser abtransportiert werden. Außerdem wirkt das Öl auf der Haut lokal betäubend und lenkt von dem eigentlichen Schmerz ab.

Weitere Informationen sind unter Nackenverspannung sowie Schulterschmerzen zu finden. Wenn keines der Hausmittel gegen die Nacken- und Schulterschmerzen hilft und die Schmerzen länger als 3 Tage anhalten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Besonders bei Schmerzen, die ein Heben des Armes oder ein Bewegen der Schultern verhindern, muss ein Arzt um Rat gefragt werden.


Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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