Hausmittel gegen Herzstolpern

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Herzstolpern kann einem Angst machen, doch eine medizinische Behandlung ist meist nicht erforderlich. Normalerweise ist dafür gesorgt, dass der Herzschlag durch elektrische Impulse so regelmäßig schlägt, dass wir ihn nicht bemerken. Erst wenn das Herz ins Stolpern gerät und ein flatterndes Gefühl in der Brust auftritt, bemerken wir es.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Herzstolpern?

Herzstolpern ist eine sehr verbreitete Erscheinung, die jeden Menschen gelegentlich betrifft. Meist besitzt es keinen Krankheitswert und bleibt oft sogar unbemerkt. Manchmal wird es jedoch als unangenehm empfunden und erzeugt Angstzustände. In einigen Fällen entwickelt sich das Herzstolpern auch als Folge von schwerwiegenden Erkrankungen.

Bei einem sogenannten Herzstolpern treten neben den normalen Herzschlägen zusätzliche Herzschläge auf. Diese werden als Extrasystolen bezeichnet. Diese Extrasystolen können sowohl vor und nach einem regulären Herzschlag als auch einzeln und gehäuft auftreten.

Der normale Herzrhythmus liegt zwischen 60 und 100 Herzschlägen pro Minute. Dabei ist der Zeitabstand zwischen zwei Herzschlägen je nach Rhythmus gleich. Bei einem verlangsamten oder beschleunigten Herzrhythmus passen sich die Zeitabstände der Herzfrequenz an. Extrasystolen treten also innerhalb des zeitlichen Abstands zweier regulärer Herzschläge auf. Oft werden diese von den Betroffenen nicht wahrgenommen. Wenn sie bemerkt werden, können sie allerdings als unangenehm und Angst erzeugend empfunden werden. Auch wenn die Extrasystolen unangenehm als Herzrasen oder Herzklopfen erscheinen, sind sie meist harmlos. Wenn jedoch gleichzeitig Atemnot, Schwindel oder Schwächeanfälle bestehen, könnte auch eine ernsthafte Ursache dahinterstecken. Dann sollte unbedingt der Arzt konsultiert werden.

Es gibt sowohl supraventrikuläre als auch ventrikuläre Extrasystolen. Während die supraventrikulären Extrasystolen außerhalb der Herzkammern im Vorhof durch den Sinusknoten erzeugt werden, entstehen die ventrikulären Extrasystolen innerhalb der Herzkammern. Beide Formen des Herzstolperns sind sehr weit verbreitet und betreffen in der Mehrzahl gesunde Menschen, die aber oft sehr empfindlich gegen Stress sind. Häufig sind junge Menschen betroffen. Andererseits können Extrasystolen aber auch ein Symptom bei verschiedenen Krankheiten sein.

Wer ist betroffen?

Supraventrikuläre Extrasystolen treten häufig bei nervösen und ängstlichen Personen auf. Im Zusammenhang mit Kaffee, Alkohol oder Nikotin kann es bei ihnen zu Herzstolpern kommen. Bei diesen Personen ist das Herzstolpern dann häufig mit Panik, Schwitzen und beschleunigtem Puls verbunden. Supraventrikuläre Extrasystolen können sich aber auch bei einer koronaren Herzkrankheit, Herzschwäche, Herzklappenerkrankungen, Herzmuskelentzündungen, Infekten, Überfunktion der Schilddrüse oder nach der Anwendung von bestimmten Medikamenten wie Antidepressiva oder Herzmedikamente entwickeln. Dann tritt das Herzstolpern noch mit anderen Symptomen zusammen auf und sollte dringend ärztlich abgeklärt werden.

Ursachen

Ventrikuläre Extrasystolen zeigen sich ebenfalls sowohl bei gesunden als auch bei kranken Menschen. Häufige Ursachen sind neben Stress, Müdigkeit oder starker Erregung auch Herzkrankheiten, Schilddrüsenüberfunktion oder Medikamentennebenwirkungen.

Was hilft gegen Herzstolpern?

  • Da ein unregelmäßiger Herzschlag (Herzstolpern), zu schnelles schlagen oder Aussetzen eines Schlages, meist nur durch Stress, Müdigkeit, Sorgen oder eine Krankheit verursacht wird, muss man sich zu Anfang keine Sorgen machen. Wenn Herzstolpern bemerkt wird, sollte man sich auf den Rücken legen und die Füße hochlegen. Dabei auf eine ruhige, gleichmäßige Atmung konzentrieren.
  • Wenn es sich um ein kleines Herzstolpern handelt, kann es bereits helfen, sich etwas kaltes Wasser in das Gesicht zu spritzen. Durch diesen Kälteschock wird der normale Herzrhythmus wieder hergestellt.
  • Bei Mahlzeiten sollte es vermieden werden zu viel auf einmal zu essen. Durch den Verdauungsvorgang wird das Blut vermehrt zu den Verdauungsorganen gepumpt und somit bleibt weniger für das Herz übrig. Dadurch kann es zu Herzstolpern kommen.
  • Wer besonders oft unter Herzstolpern leidet, sollte seinen Konsum von Kaffee, Alkohol und Zigaretten überdenken. Sowie zu viel Alkohol, als auch zu viel rauchen (es zählen auch Nikotinersatztherapien) sind wohl bekannte Ursachen für starkes Herzstolpern.

Schnelle Hilfe bei Herzstolpern

  • Eine schnelles und zugleich uraltes Hausmittel gegen Herzstolpern ist das Valsalva-Manöver. Diese Methode hat ihren Namen aus dem im 18. Jahrhundert lebenden Anatom Antonio Maria Valsalva. Hierbei hält man sich Mund und Nase zu und versucht auszuatmen. Durch dieses Pressen steigt der Blutdruck und das Herz kann zu seinem normalen Rhythmus zurückfinden.
  • Eine weitere Methode um durch Druck das Herz wieder in seinen gewohnten Rhythmus zu bringen ist Husten. Wer bei Herzstolpern anfängt zu husten, kann das Herz dadurch wieder in den richtigen Takt bringen.
  • Viele Menschen, die häufig an Herzstolpern leiden, haben zu niedrige Magnesiumwerte. Kost, die besonders magnesiumreich ist: Hülsenfrüchte, dunkelgrünes Blattgemüse, Vollkornprodukte und Bohnen. Alternativ können auch täglich 300 mg eines Fertigpräparates eingenommen werden. Vorsicht hier jedoch bei Nierenproblemen.


Alternative Heilmittel

  • Omega-3-Fettsäuren sind wohl die bekanntesten alternativen Hausmittel gegen Herzstolpern die gut für das Herz sind und somit auch gegen Herzstolpern. Viele dieser Fettsäuren sind in Fisch enthalten, besonders in Makrele, Lachs und Sardinen.
  • Ein weiteres alternatives Heilmittel gegen Herzstolpern, dass auch jedem bekannt ist, ist der Schlaf. Der Mensch braucht jeden Tag mindestens 7 Stunden Schlaf. Menschen, die zu wenig schlafen, können Herzrhythmusstörungen bekommen, da sie müde sind.
  • Oft kann es bei Herzstolpern auch einfach helfen zur Beruhigung eine Aromatherapie zu machen. Hierfür einfach ein paar Tropfen des alternativen Heilmittels Lavendelöl auf die Schläfen oder in ein Taschentuch träufeln und dann den Duft inhalieren. Oder aber 3 Tropfen Bitterorangenöl (Pomeranzenblütenöl) auf der Brust verteilen.
  • Bewegung ist das A und O eines gesunden Menschenkörpers. Es sollte aber immer darauf geachtet werden, dass man sich vor jedem Training mindestens 10 Minuten warm macht. Und nach jedem Training mit etwa weiteren 10 Minuten Dehnungsprogramm abschließt. Jeder Mensch sollte drei- bis viermal in der Woche für etwa 40 Minuten Ausdauersport treiben. Egal ob Jogging, Schwimmen oder Walking. Nur sollte dabei darauf geachtet werden, dass man in dem Tempo Sport treibt, dass man sich dabei noch angenehm unterhalten kann.

Weitere Informationen sind unter Herzstolpern zu finden. Üblicherweise muss man bei Herzstoplern nichts unternehmen. Wenn es jedoch öfter als einmal wöchentlich auftritt oder von Schwindel, Benommenheit oder Schwächeanfällen begleitet ist, sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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