Halswirbel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Halswirbel sind Teil der Wirbelsäule und bilden den Abschnitt der Halswirbelsäule (HWS). Die menschliche Halswirbelsäule verfügt über sieben Halswirbel, die kurz mit C1-C7 bezeichnet werden.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Die Halswirbel bilden die Halswirbelsäule des Menschen. Insgesamt gibt es sieben Halswirbel, die Halswirbel C1 bis C7, wobei das C für cervix (lat. Hals) und die Ziffer für die Position des Wirbels steht.

Dem ersten Halswirbel (Atlas) sitzt der Schädel auf. Der siebte Halswirbel, aufgrund seines vorragenden Dornfortsatzes auch Prominens genannt, ist der letzte Wirbel der Halswirbelsäule. Mit dem nächsten Wirbel beginnt der thorakale Abschnitt der Wirbelsäule, also die Brustwirbelsäule.

Hals-, Brust- und Lendenwirbel sowie Kreuz- und Steißbein setzen die Wirbelsäule zusammen. 7 Halswirbel bilden die Halswirbelsäule.

Anatomie

Bis auf kleine Unterschiede ähneln sich die Wirbel vom dritten Halswirbel bis zum fünften Lendenwirbel.

Ein Wirbel besteht jeweils aus Wirbelkörper (Corpus vertebrae), einem Wirbelbogen (Arcus vertebrae), einem Wirbelloch (Foramen vertebrale), Dornfortsätzen (Processus spinosus) und Querfortsätzen (Processus transversus)

Der Wirbelkörper ist eine rundliche, dicke Knochenscheibe. An der rückseitigen Fläche des Wirbelkörpers sitzt der Wirbelbogen, in dessen Mitte sich das Wirbelloch befindet. Durch dieses Wirbelloch zieht das Rückenmark. Alle Wirbelkörper sitzen direkt übereinander, sodass alle Wirbellöcher zusammen einen Wirbelkanal (Spinalkanal) bilden, durch den das Rückenmark verläuft.

Am Wirbelbogen setzen drei Knochenfortsätze an: der nach hinten unten zeigende Dornfortsatz, und seitlich die beiden Querfortsätze. An diesen Wirbelfortsätzen setzen Muskeln an. Ungefähr auf gleicher Höhe mit den Querfortsätzen entspringen dem Wirbelbogen auch je zwei Gelenkfortsätze nach oben und unten. Diese werden auch als Processus articularis bezeichnet und verbinden die Wirbelkörper untereinander.

Zwischen dem Wirbelkörper und dem oberen Gelenkfortsatz findet sich ein kleines Loch, das sogenannte Zwischenwirbelloch. Hier verlassen die Spinalnerven den Wirbelkanal. Die Spinalnerven gehören zum peripheren Nervensystem.

Im Gegensatz zu den Wirbeln der restlichen Wirbelsäule haben die Halswirbel auch in ihren Querfortsätzen ein Loch. Durch dieses Foramen transversium ziehen hirn- und rückenmarksversorgende Gefäße. Eine weitere Besonderheit der Halswirbel sind die Dornfortsätze der Wirbel C2-C6. Sie sind an ihren Enden meist zweigeteilt.

Vollkommen anders als die restlichen Wirbel sind der erste und der zweite Halswirbel. Der erste Halswirbel, der Atlas, ist ringförmig. Auf seiner Oberfläche befinden sich zwei Gelenkflächen, auf denen der Schädel aufsitzt. Ein hochragender Knochenzapfen des zweiten Halswirbels (Axis) ragt in die Ringöffnung des Atlas hinein.

Funktion

Die Aufgaben der Halswirbel sind sehr vielseitig. Sie bilden zusammen mit den restlichen Wirbeln das Achsenskelett des Körpers und stabilisieren Kopf, Ober- und Unterkörper. Zudem ermöglicht die exakte Ausrichtung und die Stabilität der Wirbelsäule in Zusammenarbeit mit den Rückenmuskeln den aufrechen Gang.

Die spezielle Form der ersten beiden Halswirbel schafft die Grundvoraussetzungen für die Beweglichkeit des Kopfes. Durch die Gelenkflächen des ersten Wirbels sind Nickbewegungen des Kopfes möglich, der Dens axis des zweiten Halswirbels befähigt zu Drehbewegungen des Kopfes.


Erkrankungen

Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich, Kopfschmerzen, Schwindel, Seh- und Hörstörungen, im Extremfall sogar Lähmungserscheinungen, die Liste der möglichen Symptome beim HWS-Syndrom ist lang.

Das Halswirbelsäulensyndrom kann viele Ursachen haben. Ein Hauptfaktor bei der Entstehung des weit verbreiteten Krankheitsbildes ist sicherlich, dass Menschen heutzutage immer mehr sitzen. Die Folge ist, dass die stützende Muskulatur der Halswirbelsäule schwächer wird und zudem verspannt.

Auch falsche Bewegungen, falsche Kopflagerungen beim Schlafen, ein Bandscheibenvorfall oder Arthrosen der Zwischenwirbelgelenke können zu reponierten Wirbeln und den typischen Beschwerden des HWS-Syndroms führen.

Quellen

  • Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
  • Wülker N. Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme Verlag. 2. Auflage 2010.
  • Mayer, C. et Siems, W.: 100 Krankheitsbilder in der Physiotherapie, Springer Medizin Verlag, 1.Auflage, 2011
  • Imhoff, A.B. et al.: Checkliste Orthopädie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2014

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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