Fußreflexzonen­massage (FRM)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Fußreflexzonenmassage ist Bestandteil der Alternativmedizin und kommt auch im Wellnessbereich zur Anwendung. Sie dient zur Förderung des Wohlbefindens.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Fußreflexzonenmassage?

Die Fußreflexzonen zeigen an, welche Teile des Fußes eine intensive Massage benötigen, um bestimmte Schmerzen zu lindern. Nervenbahnen zwischen Fuß und schmerzender Stelle treten dabei in Verbindung und eine Selbstheilung wird durch die Massage angeregt.

Unter einer Fußreflexzonenmassage (FRM) wird eine spezielle Massageform verstanden. Dabei erfolgt das gezielte Massieren von unterschiedlichen Reflexzonen an den Fußsohlen. Auf diese Weise lässt sich die Durchblutung der massierten Bereiche fördern.

Darüber hinaus soll die Fußreflexzonenmassage medizinische und physiotherapeutische Behandlungen unterstützen und Durchblutungsstörungen sowie Schmerzen bekämpfen. Wissenschaftliche Studien gehen allerdings davon aus, dass die Fußreflexzonenmassage keine positive Wirkung erzielt.

Die Fußreflexzonenmassage hat ihren Ursprung in Asien. So wurde sie bereits in der Thai-Massage, dem indischen Ayurveda sowie in der chinesischen Tuina-Massage eingesetzt. Im Westen erlangte diese spezielle Reflexzonenmassage durch den amerikanischen Hals-Nasen-Ohren-Mediziner William Fitzgerald (1872-1942) Bekanntheit, der über Kenntnisse der indianischen Volksmedizin verfügte, in der auch reflektorische Druckmassagen zur Anwendung gelangten.

Von Fitzgerald wurde ein System etabliert, durch das er den menschlichen Körper in zehn senkrechte Zonen einteilte. Dieses System bildete 1917 die Grundlage für die Reflexzonenmassage. In späteren Jahren kamen noch drei Querzonen hinzu.

Über die USA gelangte die Fußreflexzonenmassage schließlich auch nach Deutschland und wird heutzutage in Massage- und Heilpraktikerschulen angeboten. Neben Masseuren können auch Physiotherapeuten und Heilpraktiker eine Fußreflexzonenmassage vornehmen. Im Wellnessbereich dient die spezielle Massageform hauptsächlich der Entspannung.

Anwendung und Funktion

Bei der Fußreflexzonenmassage handelt es sich um eine Umstimmungstherapie. So soll nach Ansicht ihrer Befürworter über die Füße eine Verbindung zwischen den Nervenbahnen und sämtlichen Körperorganen bestehen. Dazu gehört u. a. eine Verbindung zwischen Großzehe und der jeweiligen Hirnhälfte. Da der Therapeut dadurch Zugang zu zahlreichen Körperzonen hat, gibt es für die Fußreflexzonenmassage zahlreiche Anwendungsgebiete. So lässt sich die Massage zum Beispiel unterstützend für Diagnoseverfahren anwenden.

Außerdem wird mit ihr eine Vielzahl an Beschwerden gelindert. Dabei kann es sich um Funktionsstörungen der Muskeln, die durch statische Fehlhaltungen hervorgerufen werden, Schmerzen an der Schulter, Funktionsstörungen von inneren Organen wie Menstruationsstörungen oder Verstopfung sowie Beschwerden am Bewegungsapparat handeln.

Weitere Indikationen für eine Fußreflexzonenmassage sind Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Migräne, Erschöpfung, hormonelle Störungen, Allergien, Asthma bronchiale, Arthritis, die Parkinson-Krankheit, multiple Sklerose, Lymphödeme, Verdauungsprobleme, Sportverletzungen, eine verstopfte Nase sowie Wechseljahresbeschwerden. Die Fußreflexzonenmassage dient dabei zur Lösung von Muskelverspannungen, zur Förderung des Schlafes, zum Lindern von Schmerzen, zum Stimulieren des Lymphflusses in den Gliedmaßen und zur Stärkung der Physis. Besonders bei chronischen Erkrankungen gilt die Anwendung der Fußreflexzonenmassage als sinnvoll.

Obwohl die Fußreflexzonenmassage kaum Nebenwirkungen aufweist, liegen einige Gegenanzeigen vor, bei denen die Massage besser unterbleiben sollte. Dies sind Fußpilz, offene Wunden, ein diabetischer Fuß, Beschwerden an Gelenken und Knochen, Risikoschwangerschaften, akute Entzündungen an den Venen oder Lymphgefäßen, Psychosen sowie Infektionen, bei denen hohes Fieber besteht.

Methoden und Verfahren

Die Fußreflexzonenmassage stellt einen Bestandteil der Reflexzonenmassage dar. Dabei werden vom Therapeuten an der Fußsohle spezielle Griffe vorgenommen. Die Massage dient dazu, die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen. Indem der Therapeut bestimmte Zonen durch Druck behandelt, löst er Reize an den zugeordneten Organen aus, was zur Besserung der Beschwerden führen soll.

Wissenschaftlich anerkannt ist die Fußreflexzonenmassage jedoch nicht. So ergaben sich keine medizinischen Belege dafür, dass sich die Massage auch tatsächlich positiv auf Beschwerden und Erkrankungen auswirkt. Nachweisbar ist lediglich eine zeitweilige verbesserte Durchblutung der Organe. Organische Krankheiten lassen sich mit einer Fußreflexzonenmassage allerdings nicht heilen.

Was muss der Patient beachten?

Wer sich einer Fußreflexzonenmassage unterziehen möchte, sollte sich im Vorfeld bewusst sein, dass sie lediglich eine unterstützende Behandlung darstellt. Kommt es während der Massage zu Problemen wie Übelkeit oder Herzasen, muss der Therapeut umgehend darüber informiert werden. Wichtig ist außerdem, eine Fußreflexzonenmassage ausschließlich von einem qualifizierten Arzt, Masseur, Physiotherapeuten oder Heilpraktiker vornehmen zu lassen.

Bevor die Fußreflexzonenmassage beginnen kann, untersucht der Therapeut die Füße gründlich und tastet sie mit Daumen und Zeigefinger ab. Auf diese Weise kann er mögliche Abweichungen der Fußform, Druckstellen, Schwellungen, die Hauttemperatur sowie die Bildung von Schweiß feststellen. Bestehen Stellen am Fuß, die bei stärkerer Druckausübung Schmerzen bereiten, ermittelt der Therapeut, welche Organe betroffen sind. Eine genauere Diagnosestellung ist dazu nicht nötig.

Ablauf und Durchführung

Zu Beginn der Behandlung dient dem Therapeuten das Rasterbild nach Fitzgerald als Orientierung, durch das die Fußsohlen horizontal in drei Zonen und vertikal in zehn Zonen untergliedert werden. Von jeder Zone wird ein bestimmter Körperbereich oder ein Organ repräsentiert.

Je nachdem welches Krankheitsbild es zu behandeln gilt, führt der Therapeut entweder beruhigende oder anregende Griffe durch. Bei anregenden Griffen handelt es sich zumeist um kreisende rasche Bewegungen, bei denen abwechselnd der Druck zunimmt oder abnimmt. Auf diese Weise soll das behandelte Organ stimuliert werden. Beruhigende Griffe eignen sich zur Therapie von Schmerzen. Dabei drückt der Therapeut die betroffene Stelle ohne weitere Bewegungen so lange, bis es zur Abnahme der Schmerzen kommt.

Die Dauer einer Fußreflexzonenmassage schwankt in der Regel zwischen 20 und 45 Minuten. Die Behandlung wird zwei oder drei Mal in der Woche vorgenommen. Insgesamt umfasst die Therapie sechs bis zwölf einzelne Sitzungen. Es ist aber auch möglich, dass der Patient zuhause selbst eine Massage dieser Art vornimmt. Dabei kann er sich an Schaubildern orientieren. Als hilfreich gelten spezielle Socken, auf den die Fußsohlenzonen abgebildet sind.


Wer übernimmt die Kosten?

Da die Wirksamkeit der Fußreflexzonenmassage keine wissenschaftliche Grundlage hat, werden die Kosten für die Behandlung auch nicht von den Krankenkassen übernommen. Der Patient muss also selbst für die Massage aufkommen. Für eine Sitzung, die etwa 30 bis 40 Minuten dauert, sind mit ungefähr 25 bis 40 Euro zu rechnen.

Risiken, Gefahren und Komplikationen

Problematische Nebenwirkungen kommen bei einer Fußreflexzonenmassage kaum vor. Nicht durchgeführt werden sollte diese Form der Massage jedoch, wenn der Patient unter Morbus Sudeck leidet. Diese neurologisch-orthopädisch-traumatologische Erkrankung ruft starke Schmerzen hervor.

Darüber hinaus kann sich eine Fußreflexzonenmassage negativ auf fieberhafte Infektionen und Entzündungen auswirken. In der Schwangerschaft ist das Auslösen von verfrühten Wehen möglich.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
  • Arastéh, K., et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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