Ewing-Sarkom

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Das Ewing-Sarkom ist zu Beginn nichts anderes als Wachstumsschmerzen. Jedenfalls denken das die Betroffenen und die Eltern. Spätestens wenn die Schmerzen jedoch auch während einer Ruhepause auftreten, ist Vorsicht geboten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist das Ewing-Sarkom?

Betroffene des Ewing-Sarkoms sind meistes Kinder und Jungendliche. Typische Symptome sind Wachstumsschmerzen, die jedoch immer mehr an Intensität zunehmen.

James Ewing beschrieb zum ersten Mal das sogenannte Ewing-Sarkom. Das Ewing-Sarkom ist eine bestimmte Art von Knochenkrebs. Dieser entsteht im Becken oder im Oberschenkelknochen. Ebenfalls kann ein Befall bei den Rippen auftreten. Jedoch ist es möglich, dass das Ewing-Sarkom auch andere Bereiche des Skeletts befällt. Der Tumor gilt als äußerst bösartig und aggressiv.

Im Regelfall tritt er bei Kindern und Jugendlichen zwischen dem 10ten und 25ten Lebensjahr auf. Vor allem das männliche Geschlecht ist häufig vom Ewing-Sarkom betroffen. Charakteristisch für das Ewing-Sarkom ist der äußerst schnelle Wachstum des Tumors. Der Tumor breitet sich rasend schnell auf andere Knochen aus; ebenfalls ist ein Befall der Lunge möglich. Bei einer Nichtbehandlung sorgt das Ewing-Sarkom nach wenigen Monaten zum Tod des Betroffenen.

Ursachen

Bislang gibt es keine genaue Ursache für das Ewing-Sarkom. Es gibt zwar die Theorie der vererbten Faktoren; dies ist jedoch nicht bestätigt. Auch eine hohe Strahlenbelastung kann das Ewing-Sarkom begünstigen.

Auch dies ist nicht bestätigt. Bislang gibt es in diesem Zusammenhang nur eine bestätigte Annahme auf Basis des Chromosoms 22. Immer wieder trat bei Genveränderungen des Chromosoms 22 eine Tumorbildung des Ewing-Sarkoms auf.

Eine gezielte Vererbung dieser Genmutation ist jedoch bislang nicht bestätigt. Das bedeutet, dass es derzeit noch keine medizinischen Beweise dafür gibt, weshalb das Ewing-Sarkom auftritt.

Symptome und Verlauf

Typische Symptome des Ewing-Sarkoms:

Die typischen Symptome des Ewing-Sarkoms sind Knochenschmerzen oder Gelenkschmerzen, die zu Beginn der Erkrankung als Wachstumsschmerzen bezeichnet werden. Ebenfalls sind weitere Symptome Rötungen der Haut, Fieber sowie Schwellungen. Viele Patienten klagen über Bewegungseinschränkungen sowie Abgeschlagenheit. Ein weiteres Symptom ist die sogenannte Überwärmung.

Beim Verlauf der Krankheit stehen vor allem die Schmerzen und die zunehmende Schwellung im Vordergrund. Die Schwellung tritt im betroffenen Körperteil auf. Die Schmerzen beschreiben die Patienten als unregelmäßig und immer wieder auftretend. Das sind auch die Gründe, weshalb viele Patienten erst relativ spät einen Arzt aufsuchen. Das Ewing-Sarkom wird immer wieder mit klassischen Wachstumsschmerzen in Verbindung gebracht; oftmals gibt man auch Erkältungen oder einem grippalen Infekt die Schuld für die Beschwerden.

Erreicht der Tumor beim Patienten eine bestimmte Größe, so sind Bewegungseinschränkungen möglich. Ebenfalls kann die betroffene Stellung eine Rötung aufweisen. Rund ein Viertel aller Betroffenen erleiden in diesem Stadium bereits eine Metastasierung. Das bedeutet, dass der Krebs bereits in anderen Bereichen vorgedrungen ist (etwa in die Lunge).

Diagnose

Der Arzt stellt die Diagnose des Ewing-Sarkoms mittels einer Blutuntersuchung. Ebenfalls sind bildgebende Verfahren anzuwenden, wie die Röntgenaufnahme und auch eine Computertomografie. Des Weiteren holt sich der behandelnde Arzt eine weitere Bestätigung über die Diagnose des Ewing-Sarkoms mittels der [[Magnetresonanztomographie (MRT) ]].

Für eine genaue Bestimmung des Ewing-Sarkoms ist eine Biopsie notwendig. Hier entnimmt der Mediziner eine Gewebeprobe des Tumors und stellt somit den Zustand fest. Bei bildgebenden Verfahren klärt der Mediziner des Weiteren, ob es mögliche Metastasenbildungen gibt. Da das Ewing-Sarkom auch das Knochenmark angreift, ist auch eine Knochenmarkpunktion vorgesehen.

Komplikationen

Durch das Ewing-Sarkom kommt es in der Regel bei Kindern zu Schmerzen und zu anderen Beschwerden, die vor allem während des Wachstums auftreten. In den meisten Fällen leiden die Kinder dabei an Schmerzen in den Knochen oder den Gelenken. Weiterhin können die betroffenen Regionen auch gerötet sein oder sogar Schwellungen zeigen. Nicht selten leiden die Kinder ebenso an Fieber und an einer Abgeschlagenheit. Auch die Belastbarkeit des Kindes sinkt deutlich ab, sodass das Ewing-Sarkom auch zu einer Verzögerung der Entwicklung führen kann.

Die Betroffenen leiden an Einschränkungen in der Bewegung, sodass zum Beispiel ein gewöhnliches Spielen für das Kind nicht mehr möglich ist. Weiterhin kann es auch zu Metastasen in der Lunge kommen, die zu Atembeschwerden führen können. Der Tumor kann dabei operativ entfernt werden, wobei nach der Entfernung in der Regel auch eine Chemotherapie für den Betroffenen notwendig ist.

Weiterhin kann es auch nach der Entfernung zu einem Rückfall kommen. Sollte eine Entfernung nicht möglich sein, so wird durch das Ewing-Sarkom die Lebenserwartung des Betroffenen deutlich verringert. Dabei kommt es ebenso zu starken psychischen Beschwerden bei den Eltern und Angehörigen des Patienten.

Behandlung und Therapie

Der Mediziner behandelt das Ewing-Sarkom zunächst operativ. Somit möchte der behandelnde Arzt den Tumor entfernen. Nach der Operation und Entfernung des Tumors erhält der Patient eine Chemotherapie sowie Strahlentherapie. Der Tumor wächst relativ schnell, was oftmals das Problem darstellt, dass bereits andere Körperregionen vor dem Entfernen des Tumors betroffen sind.

Die Strahlentherapie und Chemotherapie dienen zur Bekämpfung der Metastasen sowie des Tumors. Die Behandlungsdauer des Ewing-Sarkoms liegt bei rund einem Jahr. Auch wenn es immer wieder verbesserte und andere Therapiemöglichkeiten gibt, erleiden rund 40 Prozent aller Patienten einen Rückfall und verbuchen einen Rückkehr des Tumors. Vor allem ist entscheidend, in welchem Stadium der Mediziner die Diagnose stellt. Je früher der Mediziner das Ewing-Sarkom entdeckt, umso höher sind die Heilungschancen.

Nach einem Rückfall oder der Rückkehr des Tumors, ist die Heilungschance gering. Das liegt daran, da es derzeit noch keine standardisierte Behandlung bei den Rezidiven gibt. Die Mediziner versuchen bei einer Rückkehr des Tumors diesen abermals operativ zu entfernen. Ebenfalls kombiniert man eine Chemo- mit einer Strahlentherapie zur Bekämpfung der Metastasen. Dafür setzen die Mediziner immer wieder hochdosierte Chemotherapien ein. Bleiben jedoch alle Maßnahmen erfolglos, versucht der Mediziner im Rahmen der Palliativmedizin zumindest die Symptome und Schmerzen des Betroffenen zu lindern.


Vorbeugung

Vorbeugungsmaßnahmen gegen das Ewing-Sarkom gibt es nicht. Vor allem ist es wichtig, dass die Symptome des Kindes richtig gedeutet werden. Vor allem wiederkehrende starke Schmerzen, die gerne als Wachstumsschmerzen bezeichnet werden, können das erste Anzeichen des Ewing-Sarkoms sein.

Da der Tumor relativ schnell wächst, ist eine frühe Diagnose die beste Möglichkeit und Einleitung zur Heilung des Ewing-Sarkoms. Die Heilungschance liegt bei rund 60 Prozent bis 70 Prozent.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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