Esskastanien

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Esskastanien, die auch als Maronen bezeichnet werden, sind vor allem im Winter eine leckere Knabberei. Insbesondere auf dem Weihnachtsmarkt werden die heißen Maronen gern gegessen. Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig, beispielsweise zu süßen Desserts oder Wildgerichten.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Esskastanien wissen

Bei der Esskastanie, die zu den Buchengewächsen gehört, handelt es sich um einen großen, sommergrünen Laubbaum, der bei uns insbesondere im Weinbauklima wächst. Die Bäume erreichen eine Höhe von bis zu 30 Meter und sie tragen breit auslaufende Kronen.

Die Esskastanie stammt aus Asien, von wo aus sie nach Italien und Griechenland gelangte. Die Bäume sind seit ungefähr 500 nach Christus in Deutschland heimisch und bevorzugen das milde Klima in den Weinbaugebieten im Südwesten. Bei den Esskastanien handelt es sich um die essbaren Nussfrüchte der Europäischen Kastanie, die Ende September bis Anfang Oktober reif werden.

Anfangs wachsen sie in einer geschlossenen und lederartigen Fruchthülle, die mit langen und dünnen Stacheln besetzt ist. Sind die Früchte reif, springen die Hüllen auf und sie fallen vom Baum. In jeder Fruchthülle sind eine rundliche und zwei bis drei seitlich abgeflachte Nüsse enthalten, die am Ende eine kurze und pinselartig behaarte Spitze sowie am Boden eine Narbe aufweisen.

Die Schalen der Nüsse sind braun bis rotbraun und holzig-ledrig bis spröde beschaffen. Beim Rösten der Kastanie platzt die Schale auf. Darunter befindet sich die Samenhaut, welche das Fruchtfleisch umgibt.

Bedeutung für die Gesundheit

Esskastanien senken den Cholesterinspiegel, regulieren den Blutdruck, verringern das Risiko für Herzkrankheiten oder Schlaganfall und sorgen zudem für mehr Energie und ein starkes Immunsystem. Infektionen und Entzündungen werden abgewehrt. Aufgrund des Vitamin-C-Gehalts wird der Körper vor Erkältungen geschützt.

Die Vielfalt der enthaltenen Vitamine, Mineralien und Nährstoffe wie Vitamin C, E, B1, B2 und B6 sowie Kalium, Magnesium und [[Folsäure] in der Esskastanie macht sie zur optimalen Hilfe, um körperliche und geistige Schwächen auszugleichen. Daher ist sie vor allem für Kinder und ältere Menschen hervorragend geeignet. Die braune Nuss stärkt Muskeln, Venen und Nerven und hilft außerdem in den Blutgefäßen mikroskopisch kleine Löcher zu heilen, wodurch die Venenwand elastischer wird und Schwellungen verhindert werden.

Auch die Verdauung kann mit der Esskastanie gefördert werden, wenn sie mit Honig vermischt wird. Blähungen, Völlegefühl, Sodbrennen oder Reizungen der Magenschleimhaut können vermieden werden. Zudem hilft sie bei der Behandlung von Krampfadern und Hämorrhoiden. Auch das Bindegewebe erfährt beispielsweise aufgrund des enthaltenen Vitamin C eine straffende Wirkung.

Das Vitamin E in der Esskastanie fungiert als Antioxidans gegen freie Radikale, die einerseits die Haut altern lassen, aber auch die Körperzellen schädigen und somit die Entstehung von Krebserkrankungen begünstigen. Menschen, die abnehmen möchten, dürfen ebenso gern auf die Esskastanien zurückgreifen, denn sie weisen nur knapp 2 Prozent auf, dafür aber ein Drittel des täglichen Bedarfs an gesunden Ballaststoffen.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Esskastanien enthalten im Gegensatz zu anderen Nüssen mit 2 Prozent sehr wenig Fett. Bei Walnüssen beispielsweise beträgt der Fett­gehalt 70 Prozent. Sie sind natriumarm, reich an Kohlenhydraten, Ballaststoffen, Kalium, Magnesium, Vitamin C und B-Vitaminen.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 239 kcal/ 1000 kj
Eiweiß 2,28 g
Kohlenhydrate 33,00 g
Fett 10,83 g
Wasser 45,13 g
Ballaststoffe 7,68 g
Vitamin E 2875 µg

Unverträglichkeiten

Da das Maronenmehl kein Gluten (Kleber­eiweiß) enthält, stellt es für Menschen, die unter einer Unverträglichkeit (Zöliakie) leiden, eine wertvolle Alternative zum Weizenmehl dar.


Einkaufs- und Küchentipps

Die Esskastanie wird im Herbst geerntet. Frisch haben sie eine dunkelbraune Schale. Im Handel können sie etwa von September bis November gekauft werden. Im Normalfall ist die Schale glänzend. Wenn die Oberflächen der Früchte jedoch matt sind, sollten sie nicht verwendet werden, denn dies ist ein Zeichen für eine Überlagerung und somit Austrocknung.

Befinden sich in der Schale kleine Löcher, deutet dies auf einen Wurmbefall hin. Auch diese Früchte sollten aussortiert werden. In einem perforierten Plastikbeutel können die Esskastanien bis zu vier Wochen und im Tiefkühlfach bis zu einem halben Jahr gelagert werden. Geschälte und gekochte Esskastanien hingegen sollten innerhalb weniger Tage verbraucht werden.

In diesem Fall ist eine Aufbewahrung im Gemüsefach des Kühlschranks sinnvoll. Generell sollten frische Kastanien nach dem Einkauf möglichst schnell zubereitet werden, da sie sonst keimen und nicht mehr schmecken.

Zubereitungstipps

Es ist sehr praktisch, dass Esskastanien nicht nur in der ursprünglichen Form gegessen werden können, denn es ist möglich, viele verschiedene Produkte daraus zu gewinnen, beispielsweise Kastanienmehl, -flocken, -chips, -püree, -milch, -aufstrich und vieles mehr. Glutensensitive haben daher mit den Esskastanien viele Möglichkeiten.

Allein aus dem Mehl können zahlreiche Back- und Teigwaren hergestellt werden, beispielsweise Brot und Nudeln. Brot und anderen Backwaren erhalten durch die Esskastanien als Beimischung eine süßliche Note. Für Kuchen und Desserts oder zum Binden verschiedener Soßen und Suppen sind Esskastanien ebenfalls gut geeignet.

Roh können Esskastanien nicht verzehrt werden, denn lediglich das Fruchtfleisch im Inneren ist essbar. Esskastanien können im Topf oder Backofen zubereitet werden. Hierbei wandelt sich der Stärkeanteil in Zucker um, wodurch die Kastanien den typischen süßlichen Geschmack enthalten.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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