Damenbart

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Damenbart ist ein Phänomen, das bei circa 20-30 % aller Frauen auf der Welt diagnostiziert werden kann. Die unerwünschte Behaarung, die oftmals zwischen Oberlippe und Nasenansatz auftaucht, gilt gesellschaftlich gerade unter Männern als unästhetisch und kann bei vielen Frauen zu persönlicher Scham und ernsthaften psychischen Problemen führen, die häufig von Betroffenen und Angehörigen unterschätzt werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Damenbart?

Die Haarentfernung mittels Laser oder Blitzlampe zerstört die Haarwurzel dauerhaft. Allerdings können Laserstrahlen nur dunkle Haare effektiv entfernen. Meist sind hier mehrere Sitzungen nötig.

Der Damenbart oder das allgemein verstärkte Haarwachstum wird medizinisch korrekt als Hypertrichose bezeichnet und kommt in allen Bevölkerungsschichten, unabhängig von Herkunft, Alter und Geschlecht, vor.

Der sogenannte Hirsutismus ist das verstärkte Haarwachstum an sonst für Männer typischen und Frauen atypischen Stellen, wie dem Gesicht, dem Gesäß, den Beinen oder dem Schambereich. Diese Kategorie umfasst ebenfalls den Damenbart. Statistisch leiden ungefähr acht Prozent aller Frauen auf der Welt unter diesem Phänomen.

Die Medizin und die medizinische Kosmetik bieten derweil jedoch einige Behandlungsmöglichkeiten auf, um diesem vielschichtigem Problem entgegenzuwirken.

Ursachen

Das Haarwachstum oberhalb der Oberlippe bei Frauen kann dabei genetische, wie aber auch hormonelle Gründe aufweisen. Vor allem lässt sich der Damenbart bei Frauen südländischer Herkunft vermehrt beobachten.

Hormonell ist ein Ungleichgewicht von männlichen und weiblichen Hormonen dafür verantwortlich, dass Körperhaare übermäßig stark wachsen. Dies meint vor allem das Fehlen des weiblichen Hormons Östrogen, dem weiblichen Sexualhormon. Verursacht werden kann dies zum einen durch eine medizinische Behandlung, in der Kortison verabreicht wird, wie beispielsweise gegen Asthma, Allergien oder während einer Rheumatherapie.

Zum anderen kann der erhöhte Anteil an männlichen Hormonen durch diverse Eierstock-oder Nebennierenerkrankungen verursacht werden, was zu einer erhöhten Androgenbildung führt. Häufig setzt das Wachsen eines Damenbartes in Verbindung mit der Menopause beziehungsweise den Wechseljahren ein.

Diagnose und Verlauf

Da viele Frauen sich für die eigene Gesichtsbehaarung schämen, wird oft versucht, diese zu verstecken, anstatt zu entfernen. Als Folge davon, kann es zu auffälligen Verhaltensweisen bis hin zu Depressionen kommen. Daher sollten rechtzeitig präventive Maßnahmen eingeleitet werden. Bevor man sich jedoch dazu entschließt, die Gesichtsbehaarung entfernen zu lassen, sollte ein Facharzt beziehungsweise Gynäkologe konsultiert werden. Dieser kann anhand einfacher Bluttests die Ursache für den Damenbart diagnostizieren und zur Inanspruchnahme der richtigen Behandlungsmaßnahmen raten. Denn es gilt zu beachten, dass die verschiedenen Therapien zur Haarentfernung durchaus schmerzhaft und für den Körper schädigend sein können.


Behandlung und Therapie

Je nach Ursache für den Damenbart bzw. das starke Haarwachstum können verschiedene Behandlungsmethoden angewendet werden. Handelt es sich dabei um hormonelle Gründe, so wird von den meisten Ärzten eine Hormontherapie verordnet, die das körpereigene Ungleichgewicht von männlichen und weiblichen Hormonen ausgleicht.

Sollten Hormone jedoch nicht die Ursache für das Wachstum sein, so bleibt einem nur die mechanische Beseitigung der Haare. Dafür eignet sich beispielsweise das Rasieren. Dies ist zugleich die beliebteste Methode bei den Frauen, da sie schnell, kostengünstig und relativ schmerzfrei anzuwenden ist.

Eine andere Methode, lästiges Haarwachstum zu beseitigen, ist das Zupfen oder Epilieren. Der Vorteil bei diesen Methoden ist die zusätzliche Entfernung der Haarwurzeln, wodurch es eines längeren Zeitraums bedarf, bis die Haare nachgewachsen sind. Allerdings ist zu beachten, dass diese Methoden zu extremen Schmerzen führen können.

Nicht geringer schmerzhaft ist das Entfernen der Haare durch Kalt- oder Heißwachs. Zusätzlich kann dies die Haut stark reizen und ist daher nicht zu empfehlen.

Eine gute Alternative hierzu stellen die sogenannten Haarentfernungscremes dar. Sie beinhalten den Wirkstoff Eflornithin, welcher die Haarentwicklung durch die Hemmung spezifischer Enzyme reduziert. Diese Cremes sind leicht aufzutragen und lassen sich nach kurzer Zeit problemlos und schmerzfrei wieder entfernen. Die Haare sollten nach dem Entfernen der Creme vollständig verschwunden sein.

Für welche Methode man sich auch entscheidet, gemeinsam ist ihnen allen die kurze Wirkungsdauer der Behandlung. Daher lohnt es sich ebenfalls, die neu entwickelte Haarentfernung durch die Lasermethode in Betracht zu ziehen. Die Haarwurzeln werden dabei entfernt und geschädigt. Dies verhindert das erneute Wachsen der Haare auch über einen längeren Zeitraum.

Allerdings können durch die Lasermethode keine hellen Haare beseitigt werden. Zudem ist diese Behandlungsmethode kostenintensiv und für die meisten Betroffenen nicht zu tragen. Da wie erwähnt das Wachsen eines Damenbartes hormonelle oder genetische Gründe haben kann, ist eine vorbeugende Behandlung nicht möglich.

Da der Damenbart gesellschaftlich noch immer verachtet ist und unbewusst enormen Druck auf die betroffenen Frauen ausübt, kommt es vermehrt zu psychischen Erkrankungen von Betroffenen. Präventive Maßnahmen sollten daher ergriffen und wenn möglich durch Freunde und Familie begleitet werden. Jeder Gynäkologe kann und wird hilfreiche Tipps und Unterstützung liefern, was die geeignete Therapie für die individuellen Bedürfnisse ist.

Quellen

  • Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
  • Herold, S.: 300 Fragen zur Pubertät. Graefe und Unzer, München 2008
  • Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021

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